Bad Wurzach (rei) – 44,4 Prozent für die CDU, 36,6 Prozent für die Freie Wählervereinigung (FWV), 9,7 Prozent für die Grünen und 9,2 Prozent für Mir Wurzacher – das ist das Ergebnis der Gemeinderatswahl in Bad Wurzach. In Sitzen drückt sich das so aus: CDU 10 Sitze, FWV 8 Sitze, Mir Wurzacher 2 Sitze und Grüne 2 Sitze. Die Sitzzahl bei der CDU und bei den Freien Wählern ist unverändert; Mir Wurzacher haben 1 Sitz eingebüßt. Neu im Gremium sind die Grünen, die 2 Sitze erobern konnten.
Stimmenkönig ist Heinrich Vinçon (CDU), der 4647 Wählervoten auf sich vereinigen konnte. Ihm am nächsten kommen Klaus Schütt (CDU; 4476 Stimmen), Karl-Heinz Buschle (Freie Wähler; 4398) und Bernhard Schad (FW; 4156). „Chief“ Franz Josef Maier (2920; Mir Wurzacher) ist wieder drin, während der hoch gehandelte Grüne Dr. Ulrich Walz (628) es nicht geschafft hat.
Der neue Bad Wurzacher Gemeinderat hat 22 Sitze (zwei Ausgleichssitze kamen zur Normalzahl von 20 dazu; der bisherige Gemeinderat hat 21 Sitze). Die Wahlbeteiligung betrug 61,8 Prozent (7106 Wähler; 11.501 Wahlberechtigte).
Arnach wird vertreten durch den bisherigen Stadtrat Ewald Riedl (CDU; 2394) und den neugewählten Stadtrat Manfred Braun (FWV; 2368). Ortsvorsteher Michael Rauneker, der als Stadtrat auch Stimmrecht hatte, war nicht mehr angetreten.
Dietmanns, das nur 1 Sitz im Stadtparlament hat, wird vertreten durch den neugewählten Stadtrat Andreas Berle (CDU; 1347). Das Mandat fällt Berle zu, obwohl Leander Riß, der auf der Liste der Freien Wähler kandidierte, etwas mehr Stimmen aus dem gesamten Gemeindegebiet auf sich vereinigen konnte (1374); da aber die CDU in Dietmanns einen zweiten Kandidaten aufbieten konnte (Katja Weidner, 955) und somit in der Summe 2302 Stimmen bekam, ging der einzige Dietmannser Gemeinderatssitz an den stimmenstärkeren der beiden CDU-Bewerber. Interessant ist das jeweilige Dietmanns-Ergebnis der fünf Dietmannser Gemeinderatskandidaten. Aus dem Wahlbezirk Dietmanns gab es 145 Stimmen für Andreas Berle (CDU), 137 für Katja Weidner (CDU), 247 für Leander Riß (FWV), 158 für Fynn Vogel (Mir Wurzacher) und 41 für Frank Rogg. Bei einer Echten Teilortswahl – wenn also Dietmanns allein und in Mehrheitswahl über seinen Vertreter im Gemeinderat abgestimmt hätte – wäre Leander Riß in den Stadtrat eingezogen. – Monika Ritscher, bisher mit Stimmrecht ausgestattete Ortsvorsteherin, hatte auf eine erneute Gemeinderatskandidatur verzichtet; falls sie als Ortsvorsteherin erneut amtieren wird, wird sie dem Gemeinderat als beratendes Mitglied angehören.
Eintürnen wird weiterhin vertreten durch den Stadtrat Ewald Bodenmüller (CDU; 2209).
Gospoldshofen wird weiterhin vertreten durch die Stadträtin Margaretha Loritz (CDU; 2720), die auch als Ortsvorsteherin fungiert.
Hauerz wird vertreten weiterhin durch die Stadträtin Emina Wiest-Salkanovic (CDU; 1442) und neu durch Kurt Miller (FWV; 2150), der als Ortsvorsteher bisher schon beratendes Mitglied des Gremiums war, sowie durch Anja Halder (1398), die für die Grünen ein Ausgleichsmandat holte. Der seitherige Hauerzer Stadtrat Armin Willburger (FWV) hatte nicht mehr kandidiert.
Haidgau wird vertreten durch Ernestina Frick (FWV; 1806), die als Ortsvorsteherin bisher beratend im Gemeinderat mitgewirkt hat und nun Stimmrecht hat.
Seibranz wird vertreten durch die neugewählte Stadträtin Petra Greiner (CDU; 2317; hatte als Ortsvorsteherin bisher beratend im Gemeinderat mitgewirkt) und den Stadtrat Wolfgang Jäger (FWV; 2320). Die zwei Seibranz zustehenden Gemeinderatssitze gingen 1:1 an CDU und FWV. Yvonne Reich, bisherige CDU-Stadträtin für Seibranz, hat 1644 Stimmen bekommen und ist nun eine Nachrückerin.
Unterschwarzach wird vertreten durch den neugewählten Stadtrat Paul Kibler (CDU; 2947) sowie weiterhin durch Gisela Brodd (FWV; 3279). Silvia Schmid, bisher mit Stimmrecht ausgestattete Ortsvorsteherin, hatte auf eine erneute Gemeinderatskandidatur verzichtet; falls sie als Ortsvorsteherin erneut amtieren wird, wird sie dem Gemeinderat als beratendes Mitglied angehören.
Ziegelbach wird vertreten durch den neugewählten Stadtrat Armin Müller (CDU; 1358), der in der 1-Rat-Ortschaft zum Zuge kam, obwohl der seitherige Stadtrat Martin Häfele (FWV) persönlich das bessere Ergebnis hatte (1701 Stimmen). Hier wird der Listenwahleffekt (Verhältniswahl) deutlich: Die CDU hat in Ziegelbach mit ihren zwei Kandidaten mit 2452 Stimmen in der Summe eben besser abgeschnitten als die FWV-Liste (ebenfalls zwei Kandidaten), auf die sich in der Summe 2296 Stimmen vereinigten. Deshalb fällt der eine Sitz an die CDU und hier an den stimmenstärkeren der beiden Bewerber.
Vorstehende Auflistung ist ein Abbild der Unechten Teilortswahl, die den ehemaligen Landgemeinden jeweils eine bestimmte Anzahl an Sitzen im Gemeinderat garantiert. Das Pendant gilt auch für die Kernstadt: Laut Hauptsatzung stehen ihr 7 Sitze zu. Diese fielen an:
Heinrich Vinçon (CDU; 4647 Stimmen)
Klaus Schütt (CDU; 4476)
Karl-Heinz Buschle (FWV; 4398)
Bernhard Schad (FWV; 4156)
Norbert Fesseler (FWV; 3427)
Franz Josef Maier (MW; 2920)
Rainer Deuschel (Grüne; 1427)
sowie Alfred Krug (MW; 2216), dessen Liste ein Ausgleichsmandat erhält, das ihm zufällt.
Trotz 3105 Stimmen nicht im Gemeinderat
Das Verfahren der Unechten Teilortswahl führt zu erheblichen Verzerrungen: So ist die seitherige Stadträtin Sibylle Allgaier (CDU), die ein persönlich starkes Ergebnis erzielte – sie erhielt 3105 Stimmen – nicht mehr im Gemeinderat vertreten.
Nachstehend die Sitzverteilung im Diagramm und Ergebnislisten, der Webseite der Stadt Bad Wurzach entnommen (dort eingestellt am Montag um 22.56 Uhr):