„Zuselisu” gab das Leitwort: „Wir sind viele“
Leutkirch – „Du kannst nicht heute Abend um halb neun die ganze Welt retten.“ Aber vielleicht ein bisschen davon schon. Das sang am Freitagabend, 5. Juli, um ca. 21.00 Uhr die junge Leutkircher Musikerin „Zuselisu” im „Bock“-Saal. Die Gitarre- und Ukulele-Spielerin und Sängerin gehörte zu denen, die dort „Nachhaltigkeitskunst“ boten. Als Auftakt zum „Festival der Lösungen“. Zu diesem hatte unter anderem die elobau-Stiftung eingeladen.
Freitagabend, 5. Juli, vor dem Kornhaus Leutkirch. Hunderte verfolgen das EM-Spiel Deutschland – Spanien. Da verschieben diejenigen, die zur „Nachhaltigkeitskunst“ in den nahen „Bock“-Saal” geladen haben, ihren Veranstaltungsbeginn auf 20.30 Uhr. Bis kurz vor 21.00 Uhr sind dann tatsächlich 35 Neugierige erschienen. Später tröpfeln noch einige mehr ein. Und zwar mit gutem Grund.
Denn an diesem Abend gibt es im „Bock“-Saal” die Uraufführung einer Leutkircher Musikerin. Sie singt zur Gitarre erstmals ihr neuestes Lied „Wir sind viele“. „Zuselisu” nennt sich die junge Frau, die auf der Bühne berichtet, den Song vor einer Woche komponiert zu haben. Applaus für sie im Saal. Das Publikum klatscht aber auch für andere Kunstbeflissene auf dem Podest. Es reißt sogar die Hände hoch, als es vom Improvisationstheater „Zweifellos spontan“ dazu aufgefordert wird. Die beiden „Spontanen“ lassen sich ein Stichwort zurufen – und führen daraus ganz spontan ihr Bühnenstück auf.
Ein lösungsorientierter Mann: Peter Aulmann
Begeisterung bei Besucherinnen und Besuchern dann auch für den Vorarlberger Poetry Slammer „J-MAN”. Ebenso für das Leutkircher Duo „Mr. Fabulous & Friends”. Sie alle versammeln sich auf der „Bock“-Bühne, „um Menschen zu motivieren, mitzumachen”. Das war laut elobau-Stiftungs-Geschäftsführer Peter Aulmann das Ziel des „Festivals der Lösungen”.
Solche „Lösungen“ boten tags darauf, am Samstag, auch etliche Informations- und Waren-Stände am Gänsbühl und entlang der Leutkircher Marktstraße an. Sie wollten Vorbeikommenden dabei helfen, dass „jeder einzelne etwas tut“. Und zwar jetzt in einer Zeit, da „uns das Wasser bis zum Hals steht“, wie Peter Aulmann erklärt. Da lockte etwa der örtliche Bio-Tierhalter-Zusammenschluss der „Tischgenossen“ mit knackigen Würstchen. Mit dabei an der Marktstraße war auch der „Service direct” der Köchinnen um Petra Janser. Oder auch die reparaturbegeisterte Familie Stör aus Leutkirch. Bei heiterem Sonnenschein glitzerte schlließlich auch ein Solarmodul am Gänsbühl. Nebenan sorgten Kinder und Jugendliche mit allerhand Instrumenten für gute Töne. Die „Lösungen“ gingen also durch Mund und Ohren zu den Herzen.
Julian Aicher