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SSV-Ulm-Fußballgeschäftsführer Markus Thiele beim „Talk im Bock”

„Wir wissen, woher wir kommen”



Foto: Julian Aicher
TiB-Moderator Karl-Anton Maucher im Gespräch mit Markus Thiele, dem Geschäftsführer des SSV Ulm. Wie immer wurde der Talk musikalisch gestaltet von dem Ensemble “Just Friends”. Wider Erwarten war der “Bock”-Saal nicht restlos gefüllt.

Leutkirch – Fragen über Fragen. Wie rackert sich ein Fußballverein nach drei Insolvenzen hoch in die Zweite Bundesliga? Wie ließen sich am 3. Oktober 2023 17.000 Fußballfans in ein rappelvolles Donaustadion Ulm locken? Darüber und über noch viel mehr unterhielten sich am Montagabend SSV-Ulm-Geschäftsführer Markus Thiele und Leutkirchs Kulturamtsleiter Karl-Anton Maucher beim „Talk im Bock” (TiB) vor gut 50 Leuten.

4. April 2024: Aufstiegsjubel in Ulm. Der SSV ist in der Zweiten Liga angekommen! Als Aufsteiger in die Dritte Liga wurde der SSV dort sofort Meister – ein Husarenstück, das es nicht oft gibt. Zwischendurch war der ehemalige Erstligist SSV Ulm in die Fünfte Liga abgesackt gewesen. Beim Gespräch mit SSV-Geschäftsführer Markus Thiele wurden diese Jubelbilder eingeblendet.

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Schwäbisch zurückhaltend. Der „Mann hinter dem Ulmer Fußballwunder” zeigte sich am Montagabend im „Bock“-Saal Leutkirch im Gesräch mit TiB-Moderator Karl-Anton Maucher so ruhig wie klar. Dass sein SSV Ulm derzeit in der Zweiten Bundesliga mitspiele, liege nicht zuletzt am Zusammenhalt und an der Bodenhaftung der SSV-Aktiven. „Wir wissen, woher wir kommen”, betonte Markus Thiele mehrmals.

Zwei Fußballfachleute: Karl-Anton Maucher war einst Sport-Redakteur, Markus Thiele ist ein versierter Sport-Manager, der vor seinem Engagement beim SSV Ulm im Dienst von Hansa Rostock gestanden hatte.

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Trotzdem: Die Zweite Bundesliga ist eine „ganz andere Welt”.  Ab da gibt es richtig Geld für Übertragungen an den Bildschirmen. Als Markus Thiele im April 2021 das Amt des SSV-Geschäftsführers übernahm, seien in der Vereinskasse etwa 3,5 Millionen bereit gelegen. Heute arbeite der SSV Ulm mit 22 Millionen – darunter 8 Millionen Euro Sponsorengeld.

Damit spendierfreudige Firmen die Fußballbegeisterten unterstützen, arbeite der SSV Ulm derzeit an mehreren „Baustellen, die wir jetzt entwickeln”. Gelte es doch, den Sponsoren über die Werbung “einen gewissen Mehrwert” zu bieten. Eine dieser “Baustellen”: das rund 100 Jahre alte “Donaustadion” selbst. Bisher ohne überdachte Sitzplätze.

„Das Produkt Fußball”

Und ohne Rasenheizung. Die hat der Ulmer Kämmerer und Erster Bürgermeister Martin Bendel dem SSV bisher nicht zugestanden. Bendel war bis 2016 noch im Rathaus Leutkirch für eine ordentliche Kassenlage zuständig. SSV-Geschäftsführer Markus Thiele zeigte am Montagabend ein gewisses Verständnis für Bendel. Denn der SSV müsse vor allem für sich selbst einstehen. Thiele: „Letztlich sind wir ein Wirtschaftsunternehmen, das das Produkt Fußball herstellt.”

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Ein Ziel. Erreichbar bei Vereinen wie dem SSV Ulm nicht ohne Sponsoren. Aber auch nicht ohne die Fans. So trete die TSG Hoffenheim zwar ganz weit oben das runde Leder. „Aber so eine richtige Tradition und Wucht kann Hoffenheim nicht aufbringen.” Die vielen Fußballbegeisterten der Donaustadt dagegen bildeten einen “wichtigen Baustein” für den SSV Ulm. Allerdings: Von 17 Euro Eintritt fließe das meiste für Stadionmiete, Sicherheitsauflagen und andere Kosten ab. „Da bleibt nicht viel hängen.”

„Junge hungrige Spieler”

Ihren Erfolg verdanken Vereine wie der SSV Ulm freilich ihren Spielern. Wenn zu ihnen auch Zugänge wie Maurice Krattenmacher vom FC Bayern gehören, setze der SSV stark auf Nachwuchskräfte. Also auf “junge hungrige Spieler”.

Was Markus Thiele seit 2021 in Ulm erlebt, empfindet er als „spannend für mich”. Selbst auf einem Bauernhof aufgewachsen und dann das Studienfach Sportmanagement durchlaufen, habe er sich den SSV Ulm „bewusst ausgesucht”. Sein Ziel: Sich trotz „einer schwierigen Situation” in der Zweiten Bundesliga halten. Das sei unter anderem durch sehenswerten Fußball zu erreichen. Und nicht allein mit Geld-vermehrenden Management-Methoden. Letztlich gehe es nämlich auch beim SSV Ulm „sehr menschlich” zu.

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Die Saal-Spende

Das Publikum spendete am Montagabend im „Bock“-Saal 820 Euro. Es soll der Familie eines kürzlich verstorbenen Leutkirch Fußballers helfen. An all den Jahren sind inzwischen beim „Talk im Bock” insgesamt 644.647 Euro freiwilliger Gaben zusammengekommen. So Moderator Karl-Anton Maucher zu Beginn der Veranstaltung.  Für 7. Oktober 2024 steht Gerlinde Kretschmann auf dem Programm.
Text und Fotos: Julian Aicher




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