Wild auf Wachstum
Friesenhofen – Das Bauunternehmen Max Wild aus Berkheim/Illertal baut in Friesenhofen einen neuen Standort. Mit rund 800 Quadratmetern Hallenfläche und 425 Quadratmetern Platz im Bürobereich birgt das neue Gebäude dann Platz für insgesamt 55 Beschäftigte. Das Ganze entsteht in Holz auf drei Stockwerken. Kostenpunkt: insgesamt rund 2,5 Millionen Euro. Auf dem begrünten Dach sollen Solarmodule in der Sonne glänzen. Deren Strom dient dann unter anderem für eine Wärmepumpe. Das Wort “Nachhaltigkeit” ließ sich am Freitagvormittag (2.8.) am alten Bahngleis Friesenhofen öfter hören. Anlass: der Spatenstich für den neuen Standort.
Hier hatten die Spaten noch spaliergestanden. Der Landtagsabgeordnete Raimund Haser spricht.
„Wir sind Wild”. So der Schriftzug auf einer tragbaren Informationsfläche beim Spatenstich am Freitagmorgen im Gewerbegebiet Bahnhof Friesenhofen. Wild entschlossen und tatendurstig, wild auf Wachstum. So der erste Eindruck an diesem Platz. Entsteht hier also ab jetzt ein Gewerbegebäude aus Stein, Glas und Stahl? Weit gefehlt! “Max Wild”, 1955 in Berkheim begonnen und seit sechs Jahren in Urlau aktiv, zeigt sich mit seinem ab jetzt entstehenden Firmenstandort Friesenhofen ganz in Holz. 360 Kubikmeter davon erarbeitet die Firma Sohm Holzbautechnik GmbH aus dem vorarlbergischen Alberschwende. Sohm-Geschäftsführer Christian Milz kündigte dabei eine „Holz-Wohlfühl-Atmosphäre” in den neuen Räumlichkeiten an. Sie mit Holz zu erstellen, bedeute Klimaschutz. Es seien nämlich 292 Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) in den Balken und Wänden gespeichert. Mit einer CO2-freien Energieversorgung aus Sonnenstrom und Wärmepumpe setze Max Wild hier „ein Wahrzeichen”.
Ob dann allerdings in diesem neuen Anwesen auch die Holzbaufirma Sohm selbst eine deutsche Vertretung aufbauen werden, ließ Geschäftsführer Christian Milz (Bild) betont offen. Auch das heftige Werben der anwesenden Polit-Prominenz entlockte ihm keine klaren Hinweise dazu. Landtagsabgeordneter Raimund Haser (CDU/Kißlegg-Immenried) lockte mit dem Satz: „Wir haben noch Platz für Österreicher.“ Und auch Leutkirchs Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle bekannte, er gelte in Vorarlberg als unbeliebtester Rathauschef aus dem nachbarschaftlichen Deutschland; denn ihm nachgesagt, eine vorarlbergische Firma nach der anderen ins nahe Leutkirch herzuziehen, berichtete der OB verschmitzt lächelnd.
Der OB überreicht persönlich den Roten Punkt
Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle überreichte „Max-Wild“-Geschäftsführer Christian Wild die Baugenehmigung höchstpersönlich (Bild). Damit sei „nach siebenjähriger Verlobung” zwischen „Max Wild” und seinem Standort Leutkirch „heute die Hochzeit zu feiern”. Dass die Partnerwahl Leutkirch/Max Wild Erfolg verspreche, habe sich schon an der Center Parcs-Baustelle erwiesen. Die Bauherrschaft dort sei „total begeistert” gewesen von „Max Wild”.
Über Nacht einen Damm gebaut
Großen Dank spendeten Haser und Henle an „Max Wild” für den Einsatz der Baufirma beim Fronleichnams-Hochwasser Ende Mai/Anfang Juni 2024 in und um Urlau. Die Firma habe spontan über Nacht einen sichernden Damm dort errichtet. Solch eine Aktion sei „die beste Eintrittskarte” für den neuen Standort, betonte Landtagsabgeordneter Raimund Haser. Derweil ging Rathaus-Chef Henle nochmals auf die Ehe ein. Im Allgäu halte die Betriebstreue von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Firmen wie “Max Wild” länger als durchschnittlichen Ehen. Dafür ernte Henle Lacher im Publikum.
Stellen am Standort Friesenhofen ausgelobt
Zum Publikum zählten neben Fachleuten von der Leutkirch Stadtverwaltung und Ortsvorstehern auch mehrere Dutzend Beschäftigte von „Max Wild”. Geschäftsführer Christian Wild (Bild) lobte sie als „Fundament unserer Firma”. Daher nachvollziehbar, dass das Unternehmen Interessierte ausdrücklich dazu auffordert, sich wegen einer Beschäftigung bei „Max Wild” am neuen Standort Friesenhofen zu bewerben. Und zwar sowohl gewerblich als auch kaufmännisch. Andreas Eugler, Standortleiter Team Leutkirch bei „Max Wild” freue sich über alle, die sich melden.
Text und Fotos: Julian Aicher
Andreas Eugler freut sich über Bewerbungen am Standort Friesenhofen. Foto: Julian Aicher.