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Aus der gemeinsamen Gemeinderatssitzung der drei Allgäu-Städte

Von der Landesgartenschau bis zur Alten-Nachbarschaftshilfe



Leutkirch / Wangen / Isny – „Die Landesgartenschau soll eine Plattform, ein Schaufenster für die Region sein.“ So Wangens Oberbürgermeister Michael Lang am Montagabend in der Festhalle Leutkirch. Da hatten sich Gemeinderatsmitglieder der Städte Isny, Wangen und Leutkirch zum Allgäu-„Dreieck“ versammelt. Also zu einer gemeinsamen Sitzung der drei örtlich Gewählten. Von der Sitzung berichtet DBSZ-Redakteur Julian Aicher.

Eines der von Lang angepriesenen interessanten Gartenschau-Gebäude soll nach dem 2024er-Ereignis als Kindergarten dienen. Leutkirch wartet derweil mit Plänen für ein „energieautarkes Gebäude“ auf. Dort sollen drei Gruppen des jüngsten Nachwuchses betreut werden. Dabei verlieren die drei Städte keineswegs den Blick auf Bedürfnisse älterer Leute. Isny schuf schon vor Jahren mehr Raum für Betagte, als vermeintliche Fachleute geraten hatten.

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Was hat Wohnungsnot damit zu tun, dass sich Bürgerinnen und Bürger der „Käsedreieck“-Städte Isny, Wangen, und Leutkirch auch noch an ihrem Lebensabend wohl fühlen? Einiges. Darauf machte der Leutkircher Stadtrat Jochen Narr am Montagabend aufmerksam. Narr fragte die drei Bürgermeister, was sie tun wollten, um dafür zu sorgen, das Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer leerstehende Wohnungen mehr vermieten. Narr: „Das hat jetzt mit Flüchtlingen erst mal gar nichts zu tun.“

„Ältere Menschen wollen oft in kleinere Wohnungen“

Darauf Isnys Bürgermeister Rainer Magenreuter: „Ich versuche mit den Leuten zu reden.“ Wangens OB Lang ergänzte, er habe bei solchen Erörterungen herausgehört, dass da nicht wenige Stockwerke oder ganze Häuser gäbe, „wo nur noch wenige Menschen drin wohnen.“ Nämlich vor allem Witwen oder Witwer. Unter diesen gäbe es wiederum nicht wenige, die in einer Mehr-Zimmer-Wohnung leben, aber eigentlich gerne in einer kleineren unterkommen würden. Nur: Wie so eine finden? Und: Wie bezahlen? Michael Lang: „Diese Situation gibt es vergleichsweise oft.“ Deshalb entstehe in Wangen ein Gebäude mit eben solchen kleineren Wohnungen für ältere drin. Deren als zu groß empfundene bisherige Unterkünfte stünden dann zum Beispiel für Familien mit mehreren Kindern bereit.

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„Neue Wohnformen ausprobieren“ 

Leutkirchs Rathauschef Hans-Jörg Henle sah da „ein Thema, das alle Städte in Deutschland betrifft”. Künftig sei verstärkt direkt persönliche „Nachbarschaftshilfe“ gefragt. Hans-Jörg Henle betonte, es sei notwendig, „dass wir in eine neues Miteinander kommen“. Sein Wangener Amtskollege Michael Lang sieht die Lösungen weniger im Bau neuer Pflegeheime, „für die das Personal fehlt“, sondern in „unterschiedlichen Wohnformen“. Sein Rat: „Erfahrungen sammeln. Auch was ausprobieren.“

Landesgartenschau in Wangen: Jetzt Karten zum Vorzugspreis

Ein Ereignis, das viele Erkenntnisse liefern kann: Von 26. April bis 6. Oktober 2024 wird’s in Wangen “kunterbunter munter.” Denn mit “rund 2000 Veranstaltungen” steht in der Argenstadt “das längste Sommerfest im Allgäu” an. Dauerkarten für alle Angebote dort gibt es bereits jetzt. Kostenpunkt: 125 Euro. Wer sich so ein Ticket allerdings vor dem Valentinstag 2024 sichert, zahlt nur 98 Euro. Bei der Allgäu-“Dreieck”-Gemeinderatssitzung in schilderte Wangens Oberbürgermeister Michael Lang a Vorteile, die die Landesgartenschau für Wangen weit über 2024 hinaus genießen kann.

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So wertete eine Sanierung die ehemalige “Erba”-Spinnerei auf. Dazu Michael Lang: “Zwei Etagen Gewerbe, zwei Etagen Wohnungen”. Auch in den Auwiesen entstehen Wohnungen und ein Kindergarten. Dort 300 Unterkünfte. Errichtet in “Holz-Hybridbauten im gesamten Quartier”. Ein Teil davon stehe dann über die “Volksbau Wangen” auch als Sozialwohnungen bereit. Die “Volksbau” erhalte Geld wiederum von der “Umweltbank” Nürnberg.

Dass “eine Landesgartenschau ein ganz starker Motor für eine städtebauliche Aufwertung” bedeute, zeige sich auch am ausgegebenen Geld, erläuterte OB Michael Lang am Montag. Für “neue Quartiere” seien insgesamt 317 Millionen Euro geflossen. Über die Landesgartenschau ließ sich viel davon über Programme und Zuschüsse von außen bewerkstelligen. Im städtischen Haushalt stünden von den 317 Millionen nur 36 Millionen als Ausgaben drin.

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Über sieben Brücken …

Michael Lang rechnete vor, noch 178 mal gehe die Sonne auf, dann eröffne die Landesgartenschau als “Plattform und Schaufenster für die Region”. Lang: “Ich freue mich auf diesen Tag.” Mancher Bagger rolle erst kurz davor aus dem Gelände. Was die Bauleute und ihre Maschinen dort schaffen, lässt sich zu beachtlichen Teilen schon jetzt bewundern. Der Oberbürgermeister erklärte es bei von ihm selbst geleiteten Führungen zahlreichem Publikum.

Die Lebensader. Da strömt die Argen durchs Gartenschaugelände. Anders als woanders fielen aber die bewährten – und großenteils wieder `wachgeküssten’ – Wasserkraftwerke dort nicht der Spitzhacke zum Opfer. Im Gegenteil: Optimiert und saniert liefern sie jetzt mehr Strom. Mit vier bis fünf Millionen Kilowattstunden daraus pro Jahr versorgt die Stadt Wangen ihre Amtsgebäude.  Die Argen selbst erhielt im Stadtgebiet mehr Platz. Zum Beispiel 400 Meter neue Uferflächen, “damit die Argen ihre Wildheit entfalten kann”.  Ein Vorteil, der wohl auch dem Hochwasserschutz dient. Das Umfließungs-Gerinne für Fische um die jeweiligen Stauwehre dient sowohl den Flossentieren als auch als “Wassertretbecken”. Über die Argen entstanden sieben neue Brücken. Nicht nur Zustimmung erhielt Oberbürgermeister Michael Lang für den Landesgartenschau-Aussichtsturm. Lang: “Ich achte alle Argumente”. Trotzdem sei er überzeugt: “Türme sind Anziehungspunkte.” So schaffe die Landesgartenschau insgesamt “einen Mehrwert für die nächsten Jahrzehnte”.

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Landesgartenschau: Das aichermagazin zieht nach Wangen

Im Mai 2022 errichtete die Stadt Isny im Kurpark das „aichermagazin“ als temporären Ausstellungsbau in Erinnerung an den großen Gestalter Otl Aicher, der in den 1970er-Jahren mit 136 schwarzweißen Bildzeichen die Basis für ein außergewöhnliches und bis heute gültiges Gestaltungskonzept für die Stadt Isny entwickelt hatte.

Das in Schwarz gehaltene „aichermagazin“ wird nun nach Wangen transferiert  und im nächsten Jahr im farbenfrohen Ambiente der Landesgartenschau in Wangen mitten im Auwiesenpark einen attraktiven, ruhigen Akzent setzen und die Besucher mit einem neuen Blick auf das Allgäu konfrontieren. Aichers radikale Reduktion der schwarz-weißen Bildzeichen, präsentiert im schwarzen aichermagazin, zum Himmel hin offen, verdeutlicht, wie nachhaltig ein gut durchdachtes Design sein kann. Der stilvoll gebaute Holzbau fügt sich wunderbar ein in die Holzbaukultur in der nächsten Umgebung. Nur wenige Schritte vom „aichermagazin“ entfernt führt der Weg hinauf zum Aussichtsturm, gebaut in innovativer Holzbautechnik, von dessen Plattform Besucherinnen und Besucher das Aichersche Allgäu-Bild mit dem Original vergleichen können.

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Michael Lang (Oberbürgermeister der Stadt Wangen im Allgäu) und Rainer Magenreuter (Bürgermeister der Stadt Isny im Allgäu) freuen sich, mit dem Umzug des aichermagazins auf die Landesgartenschau eine schöne Verbindung zwischen den beiden Allgäu-Städten zu schaffen. Auf dem Bild (von links nach rechts): Karl-Eugen Ebertshäuser (Geschäftsführer Landesgartenschau Wangen 2024 GmbH), Michael Lang, Karin Konrad (Geschäftsführung Isny Marketing GmbH) und Rainer Magenreuter. © IMG / Ch. Lang

Das aichermagazin

In der Pressemitteilung des Kulturforums Isny schreibt Matthias Pecht über das „aichermagazin“ Folgendes: Die Ausstellung im aichermagazin war dem Gestalter Otl Aicher (1922-1991) zu seinem 100. Geburtstag gewidmet. Otl Aicher gehört zu den bedeutendsten Gestaltern der BRD. Er gilt als Wegbereiter der visuellen Kommunikation, entwickelte Erscheinungsbilder für große Unternehmen und erlangte weltweite Bekanntheit mit der visuellen Gestaltung der Olympischen Spiele in München 1972. Unmittelbar danach zog Aicher ins Allgäu, wo er in Rotis bei Leutkirch seine Vision von Wohnen und Arbeiten verwirklicht. 2022 wäre Otl Aicher 100 Jahre alt geworden. Zum Jubiläum, das in Isny unter dem Titel „isnyaicher22“ stand, begeisterte von Mai bis Oktober 2022 die Ausstellung im aichermagazin und zahlreiche Veranstaltungen Besucher aus ganz Deutschland und viele Einheimische. Aufgrund der positiven Resonanz blieb das aichermagazin auch im Jahr 2023 im Kurpark bestehen.

Der bisherige Fokus des „aichermagazins“ lag auf der Verbindung Otl Aichers zur Stadt Isny, für die er in den 1970er Jahren mit 136 schwarzweißen Bildzeichen die Basis für ein außergewöhnliches und bis heute gültiges Gestaltungskonzept entwickelt hatte. Tatsächlich erzählen seine Bildzeichen eine größere Geschichte. Sie werfen einen unkonventionellen Blick auf das ganze Allgäu, auf die Menschen und die Landschaft, die der berühmte Gestalter besonders liebte. So entstand die Idee, das „aichermagazin“ in modifizierter Form auf die Landesgartenschau zu holen. Der Ausstellungsbau wird leicht umgebaut, so dass er sich ideal in das Landesgartenschaugelände in Wangen einfügt. Die Ausstellung wird inhaltlich und gestalterisch angepasst, die Bildzeichen neu angeordnet und so eine ganz neue Geschichte erzählt. Aichers Schaffensprinzipien des Machens und Wahrnehmens werden neu interpretiert, im Umfeld der vielen Stationen und Eindrücke der Landesgartenschau Wangen 2024.

„Der Himmel über Isny ist nicht blau, sondern schwarz und weiß. Aber blau ist er auch.“ Besucherin des „aichermagazins“ im Jahre 2022. Foto: Christoph Morlok




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