Über sein Leben und Wirken in diversen Pfarreien von Leutkirch
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Leutkirch – Am 28. Januar 2025 verstarb Pfarrer Hans Moritz Schall im gesegneten Alter von 82 Jahren, wohl vorbereitet, aber von Krankheit gezeichnet, in Wurmlingen, seinem Heimatort. Als Seelsorger war er ein Spätberufener, ein beliebter und treuer Diener des Herrn, für den das Feiern der Heiligen Messe und das Sakrament der Heiligen Beichte besonders wichtig waren. Ihm zu Ehren wird es am Donnerstag, 20. Februar, um 19.00 Uhr ein Requiem in der St. Martinskirche in Leutkirch geben.
Hans Moritz Schall wurde 1942 in Wurmlingen bei Rottenburg geboren, ist dort aufgewachsen und hat nach der Schule den Beruf des Maschinenschlossers gelernt. Er erzählte, dass nach verschiedenen Begegnungen und Ereignissen bei ihm der Entschluss reifte, seine Berufung im seelsorgerischen Bereich zu sehen.
Spätberufen
So holte er das Abitur nach, studierte Theologie an der Uni Tübingen und war sogar einige Zeit einer der Schüler von Professor Josef Ratzinger, dem späteren deutschen Papst Benedikt XVI. 1974 fand seine Priesterweihe in Friedrichshafen statt, die Primiz dann in seinem Heimatort. Pfarrer Schall arbeitete an verschiedenen Stellen, unter anderem auch im Kloster Brandenburg bei Illertissen. Bevor er 2009 nach Willerazhofen in die Seelsorgeeinheit St. Gallus-Allgäu kam, war er 13 Jahre lang in Dietingen bei Rottweil im Dienst.
Im Allgäu gefiel es ihm sehr gut, denn der Geistliche war auch der Natur sehr verbunden und bewegte sich gerne draußen. „Früher habe ich noch große Radtouren gemacht, bin bis nach Rom gepilgert oder den Jakobsweg in zwei Etappen nach Santiago de Compostela geradelt”, erzählte er gerne. Noch mit 70 Jahren sah man ihn oft auf dem Fahrrad oder im Winter auch auf Langlaufskiern.
Pfarrgemeinden rund um Leutkirch seelsorgerisch betreut
Im Jahr 2012 wechselte Pfarrer Hans Moritz Schall von der Pfarrgemeinde Willerazhofen nach Wuchzenhofen in die Seelsorgeeinheit Alpenblick. Zuerst mit Pfarrer Lesczek zusammen, dann mit Pfarrer Marc Grießer und Pastoralreferentin Sophia Kirchschlager betreute er die Pfarreien Friesenhofen, Hinznang, Urlau, Wuchzenhofen, Hofs und Ottmannshofen. Zum Ruhestand mit 79 Jahren verabschiedete er sich mit zwei Gottesdiensten in Wuchzenhofen und Hofs am Dreikönigstag 2021.
Vom Allgäu zog er nach Oberschwaben, nach Aulendorf, wo er im Schönstatt-Zentrum seinen Lebensabend verbringen wollte, um dort bei der kirchlichen Gemeinschaft gut versorgt zu sein. Allerdings wollte er dann doch lieber zurück in seine Heimatgemeinde Wurmlingen. Er wohnte im Elternhaus, bei Bruder und Schwägerin, bis er Ende Januar verstarb.
„Er hat viele Dienste, von der Taufe bis zur Beerdigung, immer treu, still und zuverlässig getan, ganz nach dem Vorbild des Hl. Josef, und war immer zur Stelle, wenn er gebraucht wurde“, bescheinigte ihm Pfarrer Grießer in seiner Dankesrede zum Abschied vom Allgäu. Und dass er sehr beliebt und für die Menschen und ihre Anliegen immer da gewesen sei. Unvergesslich bleibe die gemeinsame Radpilgertour an den Bodensee mit rund 100 Kilometern, nur mit Kraft der eigenen Waden.
Abschied 2021
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In der Sakristei von St. Martin beim Abschied im Jahre 2021.
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Bei der Verabschiedung 2021 in St. Martin
Pfarrer Schall war unter anderem als Präses für die Leutkircher Mesner eingesetzt und wurde daher auch in St. Martin, stellvertretend von Mesner Thomas Maier, mit einem Geschenk verabschiedet. „Es ist sehr schön, all diese Ehrungen und Dankesworte zu erleben, und auch ich bedanke mich für eine wunderschöne Zeit, zuerst in der Pfarrei Willerazhofen und dann in Wuchzenhofen“, sagte Pfarrer Schall gerührt und weiter: „Ich schätze das Allgäu sehr und seine herrliche Natur. Ich habe hier viele Kontakte zu Menschen gefunden.
Wichtig war ihm auch die Nähe zu religiösen Zentren
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Konzelebrant bei einer Heiligen Messe in Regina Pacis.
Auch die Nähe zu religiösen Zentren wie dem Haus Regina Pacis, oder dem Ort Merazhofen mit seiner Verehrung des ehemaligen Pfarrers Augustinus Hieber sowie die Gebetsstätte Wigratzbad bei Wangen waren mir wichtig“, betonte der Geistliche, der in St. Martin und im Regina Pacis oft bei Hl. Messen ausgeholfen hat sowie beim Sakrament der Hl. Beichte.
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Am Altar links.
Bis zuletzt hat Pfarrer Hans Moritz Schall nach Möglichkeit Hl. Messen gehalten. Mit seinem unverwechselbaren Lächeln und in seiner freundlich-ruhigen Art betonte er: „Pfarrer ist man immer, auch in der Rente, bis ans Lebensende!“
Reqiuem
Herzliche Einladung zum Requiem für ihn am Donnerstag, 20. Februar, um 19.00 Uhr in der Kirche St. Martin in Leutkirch.
Text / Archivfotos: Carmen Notz