OB Henle: „Wir sind in der Solarbundesliga beim PV-Strom vorne dabei“
Leutkirch (dbsz) – Der Kommentar unseres Reporters „Da geht noch was“ (DBSZ vom 20.11.) erfährt Widerspruch. Julian Aicher hatte kritisiert, dass der in der Großen Kreisstadt Leutkirch verbrauchte Strom nur zu einem Teil regenerativ erzeugt werde; im Vergleich zu Nachbargemeinden habe Leutkirch „noch Luft nach oben“. Das lässt der OB so nicht stehen und verweist auf die Erfolge der Großen Kreisstadt beim European Energy Award (EEA).
Henle mit Bezug zum Autor: „Da Sie Kißlegg und München als ,Vorbilder‘ nennen, empfehle ich Ihnen einen Blick zu den EEA-Kommunen. Beim EEA werden die gesamten Klimaschutzaktivitäten bewertet. Kißlegg ist beim Klimaschutz ebenfalls sehr erfolgreich als EEA-Kommune zertifiziert. Leutkirch hat aber schon lange die höhere Stufe in Gold erreicht. Und München als Vorbild zu nehmen, das ist ja geradezu erheiternd. Nicht ohne Grund ist München beim EEA gar nicht mit dabei. Ich wurde schon vom Münchner Klimaschutzbündnis zu einem Vortrag ins Münchner Rathaus eingeladen und erfahre immer wieder, was München im Klimaschutz macht bzw. wie bescheiden die bayerische Landeshauptstadt diesbezüglich unterwegs ist.“
Die Errungenschaften Leutkirchs beim Klimaschutz im Vergleich zu anderen Kommunen würden zum Beispiel bei der installierten PV-Leistung pro Kopf deutlich. Laut den aktuellen Angaben der Solarbundesliga (http://www.solarbundesliga.de/?content=mittelstaedte) liegt die installierte Leistung pro Einwohner
in der Stadt Leutkirch bei 1952 KWp (Platz 4 bundesweit bei den Mittelstädten)
in der Stadt München bei 33 KWp (schlechter Wert bei den Großstädten)
in der Gemeinde Kißlegg bei 2053 KWp (guter Mittelwert bei den Kleinstädten)
OB Henle erläuterte die Platzierung Leutkirchs in der Solarbundesliga wie folgt: “Nachdem Leutkirch die Solarbundsliga sieben- oder achtal in Folge gewonnen hatte, sind wir nicht mehr zur Preisverleihung gegangen. Dann haben die Initiatoren den Bewertungsmodus geändert. Seit diesem Zeitpunkt zählt nicht mehr nur die absolute Höhe pro Einwohner (da ist Leutkirch weiterhin auf Platz 1 der Mittelstädte), sondern ein Mix aus Zubau, absoluter Höhe und Solarthermie. Damit kommen wir dann „nur“ auf Platz 4 in Deutschland.
Nachstehend einige Kennzahlen zum Energieverbrauch pro Quadratmeter. Die Zahlen stammen vom Landesumweltministerium:
Trotz dieser erfreulichen Zahlen ist Leutkirchs Oberbürgermeister Realist: „Wir haben noch einen langen und schwierigen Weg vor uns“, schreibt er in seinem Statement gegenüber der Bildschirmzeitung.
Die Redaktion der Bildschirmzeitung will noch mehr über die Klimaschutzbemühungen Leutkirchs erfahren und hat Oberbürgermeister Henle um ein Interview hierzu gebeten, was dieser postwendend zugesagt hat.