Kleine Tiere – ganz groß
Leutkirch – “Hasenheim”, Pfingstbrunnenweg 6. Über die Kempter Straße und den Krählohweg lässt sich dort eine Kleintierschau erreichen. Am heutigen Samstag (9.11.) hat unser Reporter Julian Aicher sie besucht. Am Sonntag (10.11.) ist die Tierschau von 10.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. Kinder und Jugendliche genießen freien Eintritt. Am Sonntag gibt’s Mittagstisch. Veranstalter: der Kleintierzüchterverein Leutkirch-Urlau. Zu bewundern sind dabei allerhand Kaninchen, aber auch Hühner, Tauben und Wasservögel.
Einst gehörten sie zu Deutschland wie heute die Döner-Buden: Kaninchen-Käfige nahe der Wohnung der Leute. Kurz nach Ende des II. Weltkriegs in Mitteleuropa (8. Mai 1945) erwiesen sich diese kleinen, putzig flauschigen Tiere als Grundlage für seltene Festbraten. Heute, 202, gelten dagegen die, die noch solche Mitbewohner im eigenen Umfeld halten, eher als die Ausnahme. Und so gehören zum Kleintierzüchterverein Leutkirch-Urlau inzwischen noch 63 Mitglieder. Die meisten davon “passiv”. Hauptsächlich Männer. So berichtet’s am Samstagnachmittag zumindest Daniel Christ. Er und zwei weitere Mitglieder seiner Familie gehören der Vereinigung an. Mit an die 40 verschiedensten Kaninchen sind sie auf der Kleintierschau präsent. Also vierzig von rund 200 Tieren insgesamt bei dieser Veranstaltung.
Kaninchen werden bis zu 15 Jahre alt
Zu knapp für Kaninchen. Sich daheim solche Kleintiere zu halten, werde auch deshalb immer seltener, weil sich dafür “kein Platz mehr” biete. Außerdem behinderten “Gesetze und Vorschriften” das Hobby, erklärt ein Vereinskollege von Daniel Christ. Ludwig Christ führte am Samstagnachmittag Bildschirmzeitung-Reporter Julian Aicher entlang der Käfige und zum Bereich der Hühner. Ein Konzert aus Gackern, Gurren und Krähen. Der Zimmermann diente dem Verein 37 Jahre als Kassier. Und mehr. Denn er packte persönlich mit an, als 1978 die heutige Vereinshalle gebaut wurde. Mit Holz aus fürstlichen Forsten, gesägt bei der Facklermühle in Urlau. Die Tierchen, die an diesem Wochenende mit ihren auffälligen Ohren zu bestaunen sind, werden bis zu 15 Jahre alt, erklärt Ludwig Christ.
Der richtige Ort. Wer sich beim Betreten des “Hasenheims” fragt, ob dort nur heute und am morgigen Sonntag die Türen geöffnet werden, erfährt vom Vorsitzenden Anton Brauchle: Die Gasträume lassen sich auch für Familienfeiern (ab 30 Jahre) mieten. Und zwar direkt bei Brauchle unter Tel. (07561) 6788.
Text und Fotos: Julian Aicher