Grünes Bürgerforum besuchte Gebrazhofen
Gebrazhofen – Die Wirtshaustour führte die Kandidaten des Grünen Bürgerforums ins Gasthaus “Adler” nach Gebrazhofen. Im Gastraum am gemütlich warmen Kachelofen fanden sich Gäste und Kandidaten neben einer Karten spielenden Damengruppe ein. Hier der Bericht von Seiten des Grünen Bürgerforums:
Alfons Notz moderierte das Wirtshaus-Treffen und begrüßte Ortsvorsteher Edelmann und dessen Gemahlin, welche extra einen Termin abgesagt hatten, um dabei sein zu können. Edelmann betonte, wie wichtig es sei, sich ehrenamtlich zu engagieren, nicht nur im Kirchenchor, Fußballverein oder in der “Musik”, sondern auch in der Politik, im Gemeinderat. „Wirklich jeder Mensch kann seine Anliegen an Ortsvorsteher oder Gemeinderäte vorbringen, das ist gelebte Demokratie!“ Alfons Notz, mit seinen 75 Jahren der älteste Kandidat des Grünen Bürgerforums, stieß ins gleiche Horn: „Im Leutkircher Gemeinderat geht es auch mal hart in der Sache zu, es bleibt aber immer fair und so macht es Spaß.“ Weitere Kandidierende des Grünen Bürgerforums stellen sich vor: Gerlinde Mast, Ilona Fuchs, Lasse Laupheimer und Ulrich König. Der Gemüsebauer Max Reutlinger wird diesmal aus familiären Gründen nicht mehr für eine Kandidatur zur Verfügung stehen und verabschiedete sich mit den Worten: “Eigentlich bleed, jetz do i woiß wia´s goht.“
Ortsvorsteher Edelmann führte aus, dass man eine positive Entwicklung in Gebrazhofen erreicht habe: „Nach der Schließung der Werkrealschule haben wir das Beste daraus gemacht und eine Grundschule und Kindergarten mit Ganztagsbetreuung geschaffen.“ Am Beispiel von Neubaugebieten, Vereinsheimen für Sport und Musik und der geschaffenen Senioren-WG sehe man, wie attraktiv sich das Dorf in den letzten Jahren entwickelt hat. Aktuell sei der Ortschaftsrat mit Breitbandausbau und Nachverdichtung von Baulücken beschäftigt. Noch gebe es einen 70-jährigen Arzt im Dorf, man versuche aber derzeit über ein Genossenschaftskonzept neue Ärzte in die Ortschaft zu locken. Dann ging es mit der ersten Frage eines Zuhörers gleich zur Sache: “Wie steht das Grüne Bürgerforum zu den geplanten Windkraftanlagen und PV-Anlagen?” Der erfahrene Gemeinderat Alfons Notz führte leidenschaftlich aus, dass eine Doppelnutzung mit Rinderbeweidung möglich wäre, wenn die PV-Anlagen höhergestellt werden. „Ich habe im Gemeinderat dafür gekämpft wie ein Löwe, leider konnten wir die Agri-PV-Bauweise bisher nicht durchsetzen.“
Nach der Devise “Global denken und lokal handeln” sei er auch ein Befürworter für Windkraftanlagen: Es verbrauche wenig Fläche und steigere die regionale Wertschöpfung. Er sei auch für das geplante Biosphärengebiet Allgäu-Oberschwaben. Die anwesenden Bauern bekundeten Bedenken über noch mehr Bürokratie und Einschränkungen. Die Gegenfrage von Ilona Fuchs: „Wie muss es denn gemacht werden, dass die Menschen vor Ort sagen: So ist es eine gute Sache?“, blieb unbeantwortet. Am Beispiel Schwäbische Alb sehe man: Die Vorteile überwiegen so sehr, dass Bauern entgegen anfänglicher Skepsis jetzt stolz darauf sind, auch im Biosphärengebiet zu sein. Im ganzen Gastraum war es während Notz´ Ausführungen ruhig, auch die Karten spielenden Damen am Nebentisch hörten zu.