Gasthaus „Obere Mühle” in Ausnang
Ausnang – Essen und Trinken in einer ehemaligen Kornmühle. Mit Blick durch eine stabile Glaswand aufs sich drehende Wasserrad nebenan. Mit hauseigenen, selbstgehobelten Spätzle. Das alles – und noch viel mehr – bietet das Gasthaus „Obere Mühle” in Ausnang. 1973 eröffnet, wird das „urige“ Lokal seit Herbst 2023 von Diana und Ralph Busanny betrieben. In den Gläsern: Biere von vier Brauereien. Mit einer alten Schulbank neben dem Eingang gilt die „Obere Mühle“ als besonders kinderfreundlich – vor allem, wenn sie im Sommer auch noch ihren Garten direkt neben dem offenen Mühlkanal öffnet.
Viel im Fluss. Wer sich erstmals der „Oberen Mühle” nähert, staunt über den rauschenden-gluckernden Kanal der Hofser Ach. Noch beeindruckender: das sich drehende Wasserrad. Vollgestellte Parkbuchten außenrum deuten dann meist an: Hier bietet sich am besten Platz, wenn man vorbestellt. Unter den Nummern 07561 / 3425 oder 0151 / 4132061. Denn die „Obere Mühle“ in Ausnang gilt einerseits als sehr beliebt, hat aber ausschließlich Freitag, Samstag, Sonntag und Montag geöffnet – davon Freitag, Samstag und Montag erst ab 18.00 Uhr. Sonntags ab 10.00 Uhr.
Diana auf den Spuren von Rosa und Co.
Obwohl Diana Busanny (Bild) als Wirtin in der „Oberen Mühle“ neu ist, steht die fleißige Spätzles-Hoblerin in einer bewährten Tradition. Denn die gebürtige Ausnangerin und heutige Küchenchefin hat in der „Oberen Mühle“ seit 30 Jahren gearbeitet. Das 1540 erstmals urkundlich erwähnte Mahlwerk gehört seit 1769 der heimischen Familie Echteler. Kriegsbedingt als Mahlmühle 1943 geschlossen, drehten sich ihre Mühlsteine privat noch bis 1965. Das hinderte Rosa Echteler nicht daran, zwischen den Mahlsilos auf verschiedenen Holz-Ebenen 1973 den Gasthof „Obere Mühle“ zu eröffnen. Im einstigen Mahl-Raum. Ihr Sohn Eduard betrieb das Lokal bis zu seinem plötzlichen Tod 2022 weiter. Er hatte bis vor wenigen Jahren auch noch das hauseigene Sägewerk in Schwung gehalten. Im Herbst 2023 übernahm seine damalige Mitarbeiterin Diana Busanny mit ihrem Mann Ralph das Lokal.
Die Ära Echteler endete 2022. Aber es geht weiter.
Und wie – das zeigen Einträge auf verschiedenen Bewertungs-Plattformen im Netz. Wirt Ralph Busanny: „Eine hat geschrieben: ,Essen wie bei Oma‘.” Er erzählt: „Wir haben selbstgemachte Rindsrouladen angeboten. Da hat einer geschrieben: ,Schon lange keine so guten Rindsrouladen mehr gegessen.‘ “
Kein Wunder. Denn Küchenchefin Diana Busanny hobelt die „Obere-Mühle“-Spätzle selbst und bereitet offen-täglich Kartoffeln, Gurken, Tomaten und grüne Salatköpfe für frische Salate zu. Als eines der „Oberen-Mühle“-Markenzeichen gilt Wurstsalat mit Pommes. Den Wurstsalat liebe die Kundschaft „wie eine Granate“, berichtet Ralph Busanny. Ein ähnlicher Hit: „Dinnete“”. Diana Busanny bietet sie mit Speck oder vegetarisch. Bei unserem Besuch in der „Oberen Mühle” fallen auch freudige Gesichter auf, die Brätknödel oder Maultaschen genießen. Diese werden auch vegetarisch angeboten.
Herzhaft deutsche Küche. Aber originell und vielseitig. Dieser Rezeptur folgen die „Obere-Mühle”-Wirtsleute auch bei Getränken. Neben Wasser und Säften gießen sie auch alkoholfreien Weizen und leichte Weizen ein. Wer lieber ein paar Prozente im Glas genießt, kann zwischen Bieren der alten Hausbrauerei Meckatzer wählen, aber auch Schäffler-Biere bestellen. Und Kristallweizen von Farny. Neuerdings auch Härle-„Landzüngle”.
Kinderfreundlich
Die zünftigen Tische im Lokal, „die hat der Ede selber gefertigt”. Eduard Echtelers energischem Zupacken ist es auch zu verdanken, dass sich zwischen dem ehemaligen Kornmühlgebäude und der einstigen Säge noch zwei Wasserräder drehen. Eines davon gut zu sehen durch eine sichere Glaswand am Gastraum. „Der Magnet ist das Wasserrad“, sagt Wirt Ralph Busanny. Es treibt unter dem Gastraum-Holzboden einen Generator an. Dieser ist seit 2021 gekoppelt mit neuen Solarmodulen auf einigen Dächern des Anwesens. Eine ebenso neue Sicherheits-Technik trennt bei Netz-Strom-Ausfall das Areal „Obere Mühle” vom üblichen Stromnetz. In der „Oberen Mühle” sorgen dann die hauseigenen Energiequellen Wasser und Tageslicht für Elektrizität. Bewahren die Gäste vor einem „Blackout”.
Das Mühlrad deutet auf eine weitere Attraktion der „Oberen Mühle” in Ausnang: den Triebwerkskanal mit Wasser aus der Hofser Ach. An ihm breitet sich im Sommer der lauschige Biergarten aus. Mit „Goisa ond Reh“ samt Hirsch am nahen Hang. Auf diesem Gewässer kann man Tretboote fahren. Die „Obere Mühle” erweist sich damit als Paradies für große und kleine Kinder. Freundlich zum Nachwuchs. Lecker urig.
Text und Fotos: Julian Aicher
Gasthaus Obere Mühle
Obere-Mühlenweg 7, 88299 Leutkirch
Telefon: 07561 / 34 25
mobil: 0151 / 4132061
Mail: gasthofoberemuehle@gmail.com
Öffnungszeiten
Freitag, Samstag und Montag – jeweils ab 18.00 Uhr
Sonntag ab 10.00 Uhr
Lockende Wärme: das Gasthaus “Zur Oberen Mühle” im Winter.
Aufruf
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