Beobachtungsplattform bei Leutkirch feierlich eingeweiht
Wielazhofen – Anlässlich der Fertigstellung der neuen Beobachtungsplattform fand am 18. September die feierliche Einweihung an der Moosmühle bei Leutkirch statt. Die Landwirte der Wielazhofer Wasserbüffelgemeinschaft arbeiten eng mit der Stadt Leutkirch und der Heinz-Sielmann-Stiftung zusammen und leisten einen großen Beitrag für den Naturschutz. Ihre Wasserbüffel sind seit vier Jahren erfolgreich als tierische Landschaftspfleger im Einsatz.
Künftig kann die Moosmühle von oben betrachtet werden: Die neue Beobachtungsplattform steht Besuchern ab sofort ganzjährig offen. Sie befindet sich in der Nähe des Waldfriedhofs, direkt am Weg, der entlang des Weidezauns führt. Bei der festlichen Einweihung stellten die Verantwortlichen der Heinz-Sielmann-Stiftung und der Stadt Leutkirch das Projekt vor.
“Ein Zugewinn für Leutkirch”
Julia Brantner, Leiterin von Sielmanns Biotopverbünden in der Bodenseeregion, betont: „Das Beweidungsprojekt ist ein Zugewinn für den Naturschutz und für die Anwohner Leutkirchs. Viele Menschen kommen auf ihren Spaziergängen regelmäßig hier vorbei, um die Wasserbüffel zu sehen. Sie können auch zunehmend seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten beobachten, denn in den vergangenen Jahren hat sich die Fläche sehr gut entwickelt.“
Alfons Notz: “Vorbildliches Projekt”
Alfons Notz, Vertreter des Oberbürgermeisters von Leutkirch, erklärt: „Auf den städtischen Flächen im Naturschutzgebiet Moosmühle wurde ein sehr spannendes und vorbildliches Projekt umgesetzt. Hier arbeiten die engagierten Landwirte der Wielazhofer Wasserbüffelgemeinschaft eng mit dem Naturschutz zusammen. Mit der Heinz-Sielmann-Stiftung haben wir einen kompetenten Partner für die Umsetzung des Beweidungsprojekts gewonnen.“
Michael Krumböck: “Stärkung der Biodiversität“
Auf die naturschutzfachliche Bedeutung der Beweidung weist Michael Krumböck, Projektverantwortlicher der Stadt Leutkirch, hin: „Durch die Beweidung der vorher überwiegend mit Schilf bewachsenen Flächen entstehen vielfältige neue Lebensräume für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Biotopverbund und zur Stärkung der Biodiversität.“
Initiiert wurde die Beweidung im Rahmen des Modellprojekts Sielmanns Biotopverbund Ravensburg durch die Heinz-Sielmann-Stiftung. Vier Modellkommunen wurden im Landkreis ausgewählt, um mit finanzieller Unterstützung des Landes Naturschutzprojekte umzusetzen und so als gutes Beispiel voranzugehen. Tiere und Pflanzen sind auf ein Netz von Lebensräumen angewiesen, um den Fortbestand ihrer Art zu sichern. Ziel des Modellprojekts ist es, weitere Kommunen zu inspirieren, sich an der Aufwertung des Biotopverbunds zu beteiligen.
Matthias Brauchle: “Unser Ziel ist es, die Artenvielfalt zu erhöhen”
Wasserbüffel sind sehr genügsam und widerstandsfähig. Aufgrund der Überflutungen hatten es die Landwirte in diesem Sommer dennoch nicht leicht. Sie mussten die Tiere kurzfristig auf Ausweichflächen umsiedeln. „Wir Landwirte sind flexibel und unsere Tiere kennen sich schon sehr gut auf der Fläche aus. Das war also kein Problem für uns“, berichtet Landwirt Matthias Brauchle. Er schildert, wie sich die vierjährige Beweidung auf die Fläche bis heute ausgewirkt hat: „Unser Ziel ist es, die Artenvielfalt zu erhöhen und da sind wir auf einem sehr guten Weg. Die Büffel halten die Flächen frei, dadurch wachsen viel mehr verschiedene Pflanzenarten, die Insekten und Tiere anziehen.”
Direktvermarktung von Wasserbüffelfleisch
Dass Naturschutz gut schmecken kann, beweisen die Landwirte der Wielazhofer Wasserbüffelgemeinschaft durch die Direktvermarktung von Fleischprodukten aus der Beweidung. Kaufen kann man die nachhaltigen Fleisch- und Wurstprodukte vom Wasserbüffel direkt von den Landwirten. Aktuelle Informationen und Veranstaltungstermine veröffentlicht die Wielazhofer Wasserbüffelgemeinschaft auf Facebook und Instagram.
Mehr über die Projekte der Heinz Sielmann Stiftung in der Bodenseeregion finden Sie hier.