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Merazhofen

Am 4. Januar wurde des Segenspfarrers Augustinus Hieber gedacht



Foto: Caremen Notz
Das Grab von Pfarrer Augustinus Hieber in Merazhofen ist stets geschmückt. Votivtafeln zeugen von Dankbarkeit Gläubiger, die Hilfe erfahren haben.

Merazhofen – Neujahr ist im Allgäu später! Das kann man im Fall von Merazhofen sagen, der langjährigen Wirkungsstätte des Segenspfarrers vom Allgäu, Augustinus Hieber. Brauchtum und Tradition pflegend, zählen zweifelsohne auch in dem beschaulichen Westallgäuer Pfarrdorf Fondue, Raclette, Sekt und Feuerwerk zu den Ritualen des Jahresüberganges an Silvester. Tief im Glauben und der besonderen Allgäuer Spiritualität verwurzelt, wird allerdings erst richtig Neujahr, wenn am 4. Januar der Gottesdienst zum Todestag des Volksheiligen gefeiert worden ist. Ein volles Kirchenschiff sieht man vielerorts nicht einmal mehr in der Heiligen Nacht oder zur Osternacht; in der Pfarrkirche St. Gordian und Epimachus ist an diesem gewichtigen Werktag Leere in den Bänken nicht vorstellbar.

Die einschränkenden Corona-Widrigkeiten sind endgültig Vergangenheit und so waren um 10.00 Uhr am 4. Januar 2024 – dem 56. Todestag von Augustinus Hieber – bereits zum Gebet des Hl. Rosenkranzes die Bankreihen eng gefüllt, wurde das Aufstellen zusätzlicher Sitzgelegenheiten erforderlich, mussten auch die Treppen zur Empore für Stehplätze herhalten. Aus terminlichen Gründen betete beim Rosenkranz noch kein Geistlicher vor und war auch das Allerheiligste noch nicht ausgesetzt; zum Gebetsende spendete Dekan Kurt Benedikt Susak den Eucharistischen Segen.

Elmar Schneider (Bild), leitender Pfarrer der örtlichen Seelsorgeeinheit St. Gallus-Allgäu, war Hauptzelebrant des Gottesdienstes um 10.30 Uhr und Pfarrer Kurt Benedikt Susak, Dekan von Davos, Gunnar Sohl, Pfarrer der Seelsorgeeinheit Kißlegg – Immenried – Waltershofen, sowie Pfarrer Harald Johannes Öhl, Pfarrvikar der Seelsorgeeinheit Sankt Johannes Baptist Bad Saulgau, waren die Konzelebranten. Wallfahrtspfarrer Pater Robert Gubala MS begrüßte Klerus, Ministranten und Pilger und bat in den Zeiten großer seelischer Nöte und Verwirrungen vor Allem und gerade auch um das Gebet für die Priester, ehe er einmal mehr in Demut den Beichtstuhl aufsuchte und das Sakrament der Versöhnung spendete.

Nach Lesung von Anneliese Fehr (Bild) verkündete Pfarrer Öhl das Evangelium, ehe Pfarrer Elmar Schneider in einer aufrüttelnden Predigt den bemerkenswerten Mut zeigte, die Nöte der Priester unverblümt anzusprechen und klar zu bekennen, dass sie ihrer Berufung nur entsprechen können, wenn sie vom Gebet getragen und so in die Gemeinschaft der Gläubigen eingebunden sind. Bewegend beschwor er die geradezu prophetische Dimension von Ort und Segenspfarrer. Geradezu als himmlische Bestätigung und Verstärkung seines Appells durchfluteten Sonnenstrahlen den Kirchenraum.

Pfarrer Gunnar Sohl (Bild) schloss sich mit den Fürbitten an.

Organistin Rita Buchner schlug in gekonnt in bewährter Art die Orgel, hatte aus ihrem Gotteslob-Chor und dem Wangener Quartett eine überzeugende Schola zusammengestellt und untermalte die Spendung der Hl. Kommunion mit einem weihnachtlichen Melodien-Reigen berührender Akkordeon-Klänge zusammen mit Ingrid Schädler.

Pater Robert Gubala zeigte sich zurück aus dem Beichtstuhl als großer Kinderfreund, belohnte die Jüngsten unter den Gottesdienstbesuchern mit Süßigkeiten.

Dekan Kurt Benedikt Susak (Bild) stattete zum Ende der Liturgie seinen Dank an Zelebranten, Mesnerin Katharina Tuschner sowie die zahlreichen Besucher ab und lud zur Generalversammlung des Pfarrer-Augustinus-Hieber-Gedächtnis-Vereins in den Pfarrstadel ein. Melanie und Christian Marka, die bewährten Gastgeber im Café im ehemaligen Pfarrhaus („‘s Himmelreich“), sorgten dort zusammen mit Rita Buchner und weiteren Helfern für Bewirtung.

Mehr als 1000 Mitglieder im Pfarrer-Hieber-Gedächtnisverein

Dekan Kurt Benedikt Susak konnte mit berechtigtem Stolz über eine engagierte Vorstandschaftsarbeit, weiter steigende Mitgliederzahlen (inzwischen 1040) und ein blühendes Vereinsleben berichten. Sichtbar in neuen Ständern für Kerzen und Votivtafeln am Grab, wie auch neuer Software oder brandsicherer Tresor-Archivierung der Seligsprechungsdokumente. Meist humorvoll seine Aussagen, doch auch ernst beim Blick auf die gegenwärtigen Gegebenheiten, denen nur mit ähnlicher Glaubensüberzeugung standgehalten werden kann, wie sie der Segenspfarrer vom Allgäu bewies. So die Anekdote, als er eines Tages einem Bettler den gerade fertig gewordenen gespickten Braten mitgab, damit dessen Familie satt werde, worüber sein Frl. Berta keineswegs in Entzücken geriet, nachdem sie sich so viel Mühe gegeben hatte. „Mir betat an Rosenkranz, dann wered mir au satt“, beschied dies Pfarrer Hieber.

Zügig gingen die Neuwahlen über die Bühne, nachdem Josef Rief MdB die einstimmig erteilte Entlastung beantragt hatte.

MdB Axel Müller nun Beisitzer im Hieber-Verein

Reinhold Weiß, Pfarrer-Hieber-Darsteller in einem Dokumentarfilm, schlug die Wiederwahl des 1. Vorsitzenden Kurt Benedikt Susak vor, die einstimmig erfolgte. Dieser übernahm sodann die weitere Wahlleitung, welche ausnahmslos einstimmig bestätigte Armin Fehr als 2. Vorsitzenden, Angelika Sommer als Geschäftsführerin, Lothar Keck – den bisher kommissarisch als Nachfolger von Konrad Schöllhorn Agierenden – als Kassier, Jürgen Immler als Schriftführer sowie Bernhard Müller nebst den neu hinzugekommenen Christian Schöllhorn und Axel Müller MdB als Besitzer. Melanie Kimmerle wurde aus familiären Gründen nach acht Jahren als Schriftführerin verabschiedet.

Eine Foto-Collage war der Dank an Dekan Kurt Benedikt Susak für die großartige Organisation der Rom-Wallfahrt, dem Höhepunkt des Jubiläumsjahres „20 Jahre Pfarrer-Augustinus-Hieber-Gedächtnis-Verein. Launig griff dies Reinhold Weiß auf und meinte, in Rom wird zwar über die Seligsprechung entschieden, doch in Lourdes geschehen die Wunder. „Wir müssen also mit einer Wallfahrt zur Gottesmutter“, so die Schlussfolgerung des mehrfach im Jahr dort für die Pilger Engagierten.

Als mit „Oh Du fröhliche“ das Ende der Generalversammlung gekommen war, schlug die Kirchturmuhr 15.00 Uhr, begann – ähnlich der Sonnenstrahlen zur Predigt – wie ein weiteres himmlisches Zeichen die Todesstunde des HERRN!

Mehr als 20.000 Unterschriften

Weit über 20.000 Unterschriften sind für Einleitung eines Seligsprechungsprozesses bereits gesammelt, das von Angelika Sommer umsichtig geführte Vereinssekretariat ist unter 0176 / 752 17 771 oder gedaechtnisverein@web.de zu erreichen.

Unter www.augustinushieber.de sind Informationen abruf- und unter www.facebook.com/groups/1318318314936894 Gebetsanliegen einstellbar.
Text und Fotos: Erich Neumann

Die Vorstandschaft des Pfarrer-Augustinus-Hieber-Gedächtnis-Vereins e. V. (von links nach rechts): Dekan Kurt Benedikt Susak, Armin Fehr, Angelika Sommer, Bernhard Müller, Axel Müller MdB, Jürgen Immler, Lothar Keck vor dem ehemaligen Pfarrhaus; nicht im Bild Christian Schöllhorn
© Bild: www.cmp-Medien.de

Einzug am 4. Januar in die Pfarrkirche Merazhofen. © Bild: www.cmp-Medien.de

Pfarrervikar Harald Johannes Öhl, Dekan Kurt Benedikt Susak und Pfarrer Gunnar Sohl. © Bild: www.cmp-Medien.de

Der Priester Johannes Öhl verkündet das Hl. Evangelium. © Bild: www.cmp-Medien.de

Altartuch Gotteskindschaft am Marien-Seitenaltar. © Bild: www.cmp-Medien.de

Schola auf der Empore. © Bild: www.cmp-Medien.de

Rita Buchner an Orgel. © Bild: www.cmp-Medien.de

Wallfahrtspriester Pater Robert Gubala MS bietet Süßes und … © Bild: www.cmp-Medien.de

.. und findet den Zuspruch der Kinder  – zur Freude von Dekan Kurt Benedikt Susak, Pfarrer Gunnar Sohl und Mesnerin Katharina Tuschner. © Bild: www.cmp-Medien.de

Altartuch Hl. Josef am Seitenaltar. © Bild: www.cmp-Medien.de

Altartuch Hauptaltar „Der Heiland ist geboren“. © Bild: www.cmp-Medien.de

Rom-Collage als Dank an Dekan Kurt Benedikt Susak für die großartige Wallfahrts-Organisation. © Bild: www.cmp-Medien.de

Nach acht Jahren verabschiedet sich Melanie Kimmerle als Schriftführerin.

… den Seinen gibt’s der HERR im (Sekunden-)Schlaf: Pfarrer Gunnar Sohl am Nachmittag. © Bild: www.cmp-Medien.de

Das charmant-engagierte Pfarrstadel-Team. © Bild: www.cmp-Medien.de

Dekan Kurt Benedikt Susak berichtet der interessierten Mitgliederschaft. Im Bild die Vorstandschaft. © Bild: www.cmp-Medien.de

Blick in den Saal des Pfarrstadels, wo die Generalversammlung stattfand.

Die Vorstandschaft (mit der ausgeschiedenen Melanie Kimmerle). © Bild: www.cmp-Medien.de




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