Skip to main content
ANZEIGE
Zweckverband IKOWA

„Wir müssen verhindern, dass Firmen abwandern”



Foto: Julian Aicher
Kißleggs Bürgermeister Dieter Krattenmacher und Wangens Oberbürgermeister Michael Lang wurden am 16. Oktober 2024 in ihren Ämtern einstimmig bestätigt. Krattenmacher ist erneut zum Vorsitzenden des Zweckverbandes IKOWA, Lang zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt worden. Die Wahl erfolgte einstimmig, im Falle Langs bei dessen Abwesenheit.

Kißlegg – Mittwoch, 16. Oktober, ab 17.00 Uhr im Esther-Saal des Neuen Schlosses Kißlegg. Die vier Gemeinden des Zweckverbandes Interkommunales Gewerbegebiet Waltershofen (IKOWA) treffen sich zu einer öffentlichen Sitzung. Und zwar aus Kißlegg, Amtzell, Argenbühl und Wangen. Das IKOWA-Gewerbegebiet soll vor allem heimischen Firmen Platz schaffen. Also verhindern, „dass Unternehmen abwandern”. So Kißleggs Bürgermeister Dieter Krattenmacher. Der betonte, dass man zwar wegen IKOWA im Rechtsstreit mit dem Land liege, die Klage aber derzeit „ruhen lasse” und stattdessen eben den konkreten Flächen(ausweitungs-)bedarf der örtlichen Betriebe und Alternativ-Flächen zum geplanten IKOWA-Gelände bei Waltershofen an der A 96 Richtung Wangen prüfe.


Doch: Eins nach dem anderen. Zunächst gilt es, ordnungsgemäß einen neuen Vorsitzenden und seinen Stellvertreter zu wählen. Oder: eine Vorsitzende und ihre Stellvertreterin. Alle Vertreterinnen und Vertreter der vier IKOWA-Gemeinden zeigen sich einig, dass die alten Vorsitzenden die neuen sein sollen. Einstimmig. Nämlich Kißleggs Bürgermeister Dieter Krattenmacher und Wangens Oberbürgermeister Michael Lang (am Mittwochabend krankheitsbedingt nicht persönlich dabei).

ANZEIGE

Zwanzig Jahre Einsatz für das Interkommunale Gewerbegebiet Waltershofen (IKOWA) raubten Kißlegg Bürgermeister Dieter Krattenmacher offenbar nicht nur Kräfte, sondern manches Haupthaar, wie er mit Selbstironie am Mittwochabend bei der IKOWA-Versammlung bekannte. Foto: Julian Aicher

Was hat die Haar-knappe Frisur des Kißlegger Bürgermeisters Dieter Krattenmacher mit IKOWA zu tun? Die offenbar Haar-raubenden Sorgen, die das seit 20 Jahren vorgesehene Gewerbegebiet mancherorts ausgelöst haben. Für eine 33 Hektar große Fläche südwestlich von Waltershofen an der A 96 Richtung Wangen hatten die IKOWA-Aktiven einen Flächennutzungsplan erarbeitet. Den entsprechenden Bebauungsplan dazu kassierte das Verwaltungsgericht 2016 ein.

Dann kam aus der Stuttgarter Regierung noch der Hinweis auf ein „Anbindungsgebot”. Sprich: das Grundstück für IKOWA müsse direkt an einen bebauten Ort angebunden sein. Da passte der Plan nicht mehr. Bürgermeister Dieter Krattenmacher: „Das hat uns kalt erwischt.”

Um künftig für IKOWA nicht noch mal ein Nein von höherer Stelle zu bekommen, werde jetzt der „regionale Bedarf” bei Betrieben genauer geprüft. Außerdem solle IKOWA „in kleineren Einheiten” interessierten Firmen zur Ansiedlung angeboten werden. Nämlich 0,75 bis 1,5 Hektar je „Einheit”. Und schließlich müssten „Alternativen” zum IKOWA-Gelände genau geprüft werden.

Diese Prüfung schien vor allem dem Wangener Stadtrat Tilmann Schauwecker ein großes Anliegen. Der Grüne, der aus der Argen-Stadt mit dem Fahrrad zur IKOWA-Sitzung angereist war, schlug ein Freiland-Sonnenstromkraftwerk statt des Gewerbegebiets vor. „Das wäre besser als nichts”, sagte Schauwecker. Sein Ratskollege Christian Natterer (CDU) hielt dagegen: „Wir haben in Wangen keinen Quadratmeter neue Gewerbeflächen in städtischem Besitz.“ Ähnlich knapp scheint’s in Argenbühl zu sein. In dessen bayerischen Nachbarorten siedelten stattdessen Firmen an.

Kißlegg Bürgermeister Dieter Krattenmacher: Er müsse feststellen, dass er in Kißlegg derzeit „Unternehmen kein Angebot machen kann”.  Und „ich möchte da nicht zuschauen, dass Unternehmen abwandern”. Krattenmacher riet stattdessen zur Zuversicht: „Kommunalpolitik hat ganz viel mit Hoffnung zu tun.”  Krattenmacher erntete Zustimmung der großen Mehrheit im Esther-Saal, als er zusammenfasste: „Wir müssen jetzt nach vorne schauen”.
Julian Aicher

ANZEIGE

IKOWA – eine lange Geschichte

Das Interkommunale Gewerbegebiet IKOWA wurde vor mehr als 16 Jahren konzipiert. Auf der Webseite der Gemeinde Kißlegg wird das Projekt wie folgt beschrieben: „Die Gemeinden Kißlegg, Amtzell, Argenbühl und die Stadt Wangen haben nach der Beschlussfassung durch die zuständigen Gemeinderäte und darauf folgender Unterzeichnung der Verbandssatzung durch die jeweiligen Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister den Zweckverband (ZV) am 5. Mai 2008 aus der Taufe gehoben.  Nach Genehmigung und Veröffentlichung der Satzung durch das Landratsamt Ravensburg ist der Zweckverband am 31. Mai 2008 entstanden. Zweck des Verbandes ist die gemeinsame Ansiedlung von Gewerbe entlang der Bundesautobahn A96, Anschlussstelle Kißlegg/Dettishofen. Hierzu plant und erschließt der Verband das Interkommunale Gewerbegebiet Waltershofen, siedelt dort Betriebe an und unterhält die dafür erforderlichen öffentlichen Einrichtungen.“

Die Beteiligungsverhältnissen sind wie folgt:

  • Gemeinde Kißlegg: 3 Stimmen 50 %
  • Stadt Wangen: 1 Stimme 16 ²/³ %
  • Gemeinde Amtzell: 1 Stimme 16 ²/³ %
  • Gemeinde Argenbühl: 1 Stimme 16 ²/³ %

Weiter heißt es auf der Webseite: „Im April 2018 (…) beschloss die ZV-Versammlung, das ruhende Zielabweichungsverfahren und Bebauungsplanverfahren wiederaufzunehmen. Das Zielabweichungsverfahren für das IKOWA soll über den Regionalverband Bodensee-Oberschwaben (RVBO) eingereicht werden.“ 

Der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben hat dann in der Tat die Zielabweichung in den Entwurf des neuen Regionalplanes aufgenommen. Im September 2023 aber hat das Land Baden-Württemberg den neuen Regionalplan zwar genehmigt, dabei allerdings IKOWA herausgenommen. Die Fläche „auf der grünen Wiese“ laufe dem Anbindegebot, einem zentralen Ziel der Regionalentwicklung des Landes, zuwider. Der entsprechende Zielabweichungsantrag wurde abgelehnt. Der Zweckverband Interkommunales Gewerbegebiet Waltershofen (Ikowa) hat dagegen Klage gegen das Land Baden-Württemberg eingereicht. Neben dem Rechtsweg setzen die Verbandsgemeinden aber weiter auf Gespräche. Derzeit gilt die Klage als „ruhend“. (rei)

ANZEIGE



NEUESTE BEITRÄGE

Kisslegg
Rathaus Kißlegg

Gemeindeverwaltung über Weihnachten/Jahreswechsel geschlossen

Kißlegg – Aufgrund der Lage der Feiertage hat die Gemeindeverwaltung mit Gäste- und Bürgerbüro vom 21. Dezember bis zum 1. Januar geschlossen. Ab dem 2. Januar ist das Gäste- und Bürgerbüro wieder zu den üblichen Öffnungszeiten erreichbar. Die Gemeindebediensteten nehmen in der Zeit Urlaub, dadurch können auch Energiekosten eingespart werden.
Zu sehen ist das Stück “Wir sind die Neuen”

Theater Immenried: Premiere am 26. Dezember

Immenried – Zum Jahreswechsel wird vom Theater Immenried e.V. die Komödie „Wir sind die Neuen“ nach dem gleichnamigen Film von Ralf Westhoff (Bühnenfassung von Jürgen Popig) aufgeführt. Premiere ist am 26. Dezember (20.00 Uhr, Turn- und Festhalle Immenried). Regisseur Sandro Droth hat mit seinen Schauspielern seit September geprobt und steckt mit seinem Ensemble in der Endphase der Vorbereitungen.
In Rötsee um 17.00 Uhr

Lichtfeier am Heiligen Abend

Rötsee – Mit einer Lichtfeier beginnt der Heilige Abend um 17.00 Uhr in der Kirche in Rötsee. Das Licht von Bethlehem, das von Pfadfindern von Bethlehem bis zu uns gekommen ist, wird den Kirchenraum erfüllen. Mit Musik und Gesang wird in der 30-minütigen Feier der Blick auf das gerichtet, was unser Leben hell und hoffnungsvoll macht.
Donnerstag, 26. Dezember

“Hin & Wieder” spielt im Hirsch in Urlau

Leutkirch – Am 2. Weihnachtsfeiertag, Donnerstag, 26. Dezember, spielt die Leutkircher Band „Hin & Wieder“ im Stadel des Historischen Dorfgasthofes Hirsch in Urlau. Beginn ist gegen 21.00 Uhr. Der Eintritt kommt traditionell einem guten Zweck zugute.
Hospizgruppe Kißlegg feierte Advent

Eure Hospizarbeit ist von unbeschreiblichem Wert!

Kißlegg – Der Vorsitzende Matthias Dörrer konnte im festlich geschmückten Saal des Gasthofes Ochsen in Kißlegg in weihnachtlicher Atmosphäre zahlreiche Ehrenamtliche willkommen heißen. „Alle Jahre wieder, Weihnachtsfeier ist ja immer dasselbe, aber es ist für uns eine Freude, euch alle in einem Saal vereint wiederzusehen und es ist wichtig, sich gemeinsam auszutauschen.
ANZEIGE

MEISTGELESEN

Kißlegg
Beim Überqueren der Gebrazhofer Straße

Achtjähriger bei Unfall schwer verletzt

Kißlegg – Schwere Verletzungen hat ein acht Jahre alter Junge bei einem Verkehrsunfall am Montag (16.12.) kurz vor 8.30 Uhr beim Schulzentrum erlitten. Der Bub überquerte ersten Erkenntnissen der Verkehrspolizei zufolge die Gebrazhofer Straße auf Höhe des Lindenwegs zu Fuß, ohne auf den Verkehr zu achten. Eine 74 Jahre alte Ford-Fahrerin konnte mit ihrem Kleinbus nicht mehr rechtzeitig bremsen und erfasste den Jungen. Ihr Wagen war zum Unfallzeitpunkt mit fünf Kindern besetzt. Ein Rettungshub…
Barnys Advent (3)

Die alte Hebamme

Die Zeit bleibt nicht stehen. Auch für sie nicht. Jetzt ist sie in die Jahre gekommen und spürte das Alter in den Knochen. In ihrer aktiven Zeit hatte die alte Hebamme Theresa einer unüberblickbaren Zahl von Babys auf die Welt geholfen. Ihr Beruf war echte Berufung für sie. Theresa ging auf in ihrem Bemühen um eine möglichst angenehm-professionelle Geburtshilfe. Zahlreiche Mütter im Umkreis sind ihr zu Dank verpflichtet. Nicht zu vergessen die Väter, die häufig eine besondere Zuwendung brauch…
Mitteilung des Landratsamtes

Informationen zur tierwohlgerechten Rinder-Schlachtung im Herkunftsbetrieb

Kreis Ravensburg – Die Schlachtung im Herkunftsbetrieb ist eine gute Möglichkeit, tierwohlgerecht zu schlachten. Sie erfordert jedoch eine sorgfältige Vorbereitung und professionelle Durchführung. Dafür sind gut ausgebildete, erfahrene und motivierte Metzgerinnen und Metzger notwendig. Deshalb fand am 29. November auf dem Biohof Maier in Leutkirch die Veranstaltung „Rinder – Schlachtung im Herkunftsbetrieb“ statt. Organisiert wurde diese von der Bio-Musterregion Ravensburg in Zusammenarbeit m…
Barnys Advent (4)

Eine „zufällige“ Begegnung im Advent

„Oh jemine, hond dia Leit a fürchtige Hektik heit am hoiliga Obend!“, dachte sich der bettelnde Obdachlose, der auf dem Boden vor einem Kaufhaus in einer kleinen oberschwäbischen Stadt auf dem Boden kauerte und die Menschen bei ihren Weihnachtseinkäufen beobachtete. Völlig außer Atem hetzte eine junge Mutter mit Geschenktüten bepackt, ihre etwa sechsjährige Tochter im Schlepptau, an ihm durch den Schneematsch vorüber. Die Tochter sträubte sich gegen das Tempo und die Unruhe der Mutter, machte…
Fahrplanwechsel bei Arverio Bayern am 15. Dezember

Änderungen auf der Strecke Lindau – Memmingen

Leutkirch – Alle Jahre wieder ist im Dezember Fahrplanwechsel bei den meisten Öffentlichen Verkehrsmitteln – dieses Jahr am 15. Dezember. Beim Eisenbahnunternehmen Arverio Bayern bleibt das Grundkonzept und -angebot, das von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft und dem Land Baden-Württemberg bestellt ist und finanziert wird, weitgehend erhalten. Auf der Strecke Lindau – Memmimngen / München gibt es folgende Änderungen:

TOP-THEMEN

Kisslegg
Leutkirch/Kißlegg – Drei Auffahrunfälle mit sechs Beteiligten haben sich am Freitagnachmittag (20.12.) auf der A 96 z…
Region – Am Sonntag, 15. Dezember, treten europaweit neue Fahrpläne bei den öffentlichen Verkehrsmitteln in Kraft. Au…
Die Ampel ist zwar ausgeschaltet. Aber wir haben nach wie vor eine rot-grün-gelbe Mehrheit im Bundestag; der kann noc…

Einzelhandel, Dienstleistungen und Handwerk in Allgäu-Oberschwaben

VERANSTALTUNGEN

Kisslegg