Neues Team führt Immenrieder Zimmerei
Immenried – Manuel Brendler war schon auf vielen Baustellen der Chef. Als Zimmerermeister hatte der 32-Jährige seit vielen Jahren bei verschiedenen Projekten in der Region schon die Verantwortung, dass alles glatt läuft. „Die Vielfalt des Berufs ist einfach toll. Du arbeitest etwas sinnvolles und gehst zufrieden in den Feierabend“, sagt er. Bald hat der Zimmerer aber eine neue, zusätzliche Aufgabe. Denn er ist als Firmenchef in die neu gegründete Zimmerei „Brendler & Wespel“ eingestiegen.
Und so kam´s: Die Firma „Zimmerei und Architekturbüro Rohloff & Wespel“ aus Immenried hat sich neu aufgestellt. Das „Architekturbüro Rohloff & Wespel“ bleibt bestehen, konzentriert sich ab jetzt aber auf die reine Planung von Gebäuden. Neu gegründet wurde daher die „Zimmerei Brendler & Wespel“. „Der Schritt war jetzt genau richtig“, sagt der Mitinhaber beider Firmen, Fabian Wespel. „Bei den vielen Aufträgen in den vergangenen Jahren wollten wir die Planung und die Zimmerei voneinander trennen“, so Wespel, der den ursprünglichen Betrieb 2009 gegründet hatte. Es wäre an der Zeit die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen. Die beiden Firmen würden aber natürlich zusammen arbeiten und für jedes Bauvorhaben das komplette Paket anbieten: „Von der Planung bis zu Umsetzung auf der Baustelle“, so Wespel.
Sein Mitstreiter als Chef der Zimmerei ist mit Manuel Brendler ein langjähriger Wegbegleiter. Seit neun Jahren ist der Zimmermannsmeister in Wespels Betrieb. „Wir haben die vergangenen Jahre stets vertraulich und gut zusammen gearbeitet“, sagt Wespel. Brendler sei ein sehr guter Zimmermann. „Deswegen bin ich im vergangenen Jahr auf ihn zugekommen und habe ihm das Angebot gemacht“, erzählt Wespel.
Brendler selbst war überrascht vom Angebot, habe kurz überlegt, „aber keinen Grund gefunden, nicht in die Zimmerei einzusteigen“, sagt er. Natürlich sei dieser Schritt ein unternehmerisches Risiko, für ihn aber trotzdem naheliegend. „Ich will mehr Verantwortung übernehmen und bin glücklich mit meiner Entscheidung“, so der 32-Jährige.
Neben deutlich mehr Büroarbeit und verstärktem Kontakt mit Kunden und Bauherren, bewegt Brendler in den ersten Monaten auch die gestiegene Verantwortung für seine Mitarbeiter als Chef. Vier Lehrlinge, vier Gesellen, ein Meister und eine Hilfskraft arbeiten im Betrieb. Doch am Umgang im Team will er nichts verändern. „Ich möchte meinen Mitarbeitern weiterhin auf Augenhöhe begegnen“, sagt er. Aber natürlich mache er sich als Chef mehr Gedanken, wie welcher Mitarbeiter am besten eingesetzt werden kann. Auch zwei Frauen haben Brendler und Wespel schon zu Zimmerern ausgebildet, wovon eine derzeit noch als Gesellin im Betrieb arbeitet.
Nach vielen guten Jahren in der Baubranche, „in denen wir verwöhnt waren, merkt man nun schon, dass es etwas weniger wird“, sagt Wespel. Gerade Neubauten seien kaum mehr angefragt, weil viele Menschen Probleme mit der Finanzierung hätten durch gestiegene Preise und hohe Zinsen. Trotzdem blicken die beiden positiv in die Zukunft, „denn gebaut wird immer“, sagt Wespel. Sein Kollege Brendler vermutet, dass in den kommenden Jahren vor allem Sanierungsarbeiten anstehen, um Gebäude zu dämmen. „Für klimafreundliche Sanierungen gibt es vom Staat Zuschüsse. Da werden einige Anfragen in den nächsten Jahren kommen“, so Brendler.
Die Vielfalt, die Brendler an seinem Beruf so liebt, bleibe auf jeden Fall bestehen. „Du machst nie das gleiche und bist immer auf einer anderen Baustelle unterwegs“, sagt er. Ab jetzt eben auch ganz offiziell als Chef.