Wähler und Narren
Jetzt also ist es amtlich: Am 23. Februar ist Bundestagswahl. Vorausgesetzt, es klappt alles mit der Vertrauensfrage. Es könnte ja sein, dass irrlichternde Elemente im Bundestag aus Jux und Dollerei für, ja für Olaf stimmen – nur, um noch ein bisschen mehr Chaos im Lande anzurichten.
Gemach, gemach, so schlimm wird es nicht kommen. So wie die Dinge liegen, werden sie das hinkriegen mit der Auflösung des Parlamentes.
Aber mit der Durchführung der Wahl ist es so eine Sache. Papier für die Stimmzettel sei ja nun doch genug vorhanden in diesem unserem Lande. Und die Schulung der Wahlhelfer zwischen den Jahren sei ebenfalls zu stemmen, sagen die Wahlleiter.
Aber haben die da oben in Berlin auch bedacht, dass am 23. Februar Umzug in Reute ist? Dass die zwei Wahllokale in der Durlesbachschule unmittelbar neben der Narrenhalle liegen? Und dass während des Umzuges die wichtigsten Straßen im Dorf gesperrt sind?
Wissen die in Berlin, dass der Berlin-Marathon ein Klacks ist verglichen mit dem Narrensprung in Reute?
Wie soll der brave Bürgersmann zwischen 13.00 Uhr und 15.00 Uhr an sein Wahllokal vorstoßen? Und: In welchem Zustand wird er / sie sein, wenn er / sie auf der Expedition zur Urne an all den Buden vorbeikommt?
Was die Angelegenheit dramatisch macht: Reute ist überall. Am 23. Februar geht die Fasnet, der Fasching, der Karneval bereits steil Richtung Ausnahmezustand.
Im Ernst: Eine Woche früher wäre besser.
Wa muinet’r?
Ha, mir wählet halt de Achim zum Kanzler. Der hot bewiesa, wia ma Ost (Gaisbeuren) und West (Reute) zsammehebt.
Gerhard Reischmann