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Zu Gast bei Klingeles im Haus am Stadtsee

Viele schöne Weine bei den 18. Waldseer Weintagen



Foto: Gerhard Reischmann
Max Klingele, Spross der alteingesessenen Weinhändler-Familie Klingele, machte Dienst an der Kasse.

Bad Waldsee – Der bekannte Sprücheverfasser Werner Mitsch hat einmal gesagt: „Wer die Wahrheit im Wein finden möchte, darf nicht gleich nach dem ersten Glas aufgeben.” Die „18. Waldseer Weintage“, die am vergangenen Wochenende von Erwin und Martina Klingele vom „Waldseer Weinmarkt“ im „Haus am See“ veranstaltet wurden, boten dazu reichlich Gelegenheit. Denn hier blieb es nicht bei einem Glas. Schließlich waren etwa 20 Winzer und Weinimporteure der Einladung Klingeles gefolgt und stellten im Foyer sowie einem Teil des Saales im „Haus am See“ ihre Weine vor. Dabei boten sie etwa 200 verschiedene Weine und Sekte zur Verkostung an.

Schmeckt’s? Zwei Wein-Kenner lassen einen edlen Tropfen über den Gaumen rollen. Der Wein-Vertreter betrachtet’s gespannt.

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Dargeboten wurde eine Anzahl ausgezeichneter Tropfen und richtig schöner Weine. So konnte man den bekannten spanischen Rioja Reserva von Marques de Riscal ebenso kosten wie die hierzulande bekannteren „Bodensee-Tropfen“ vom Weingut Robert & Manfred Aufricht, dem Staatsweingut Meersburg, dem Weingut Schmidt und dem „Winzerverein Hagnau“.

Für besondere Aufmerksamkeit sorgten drei Weine des weltbekannten Filmproduzenten und Regisseurs Francis Ford Coppola aus Kalifornien. Der Regisseur von Filmen wie „Der Pate“ und „Apocalypse Now“ ist schon seit vielen Jahren auch als Winzer unterwegs. Seine Weine sind weltweit gefragt. Die „Waldseer Weintage“ boten nun auch „oberschwäbischen Weinschlotzern“ Gelegenheit, den Wein dieses Meisters kennenzulernen.

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Neben hervorragenden Weinen aus dem französischen Burgund und dem Languedoc sowie weiteren französischen Regionen fanden auch die Tropfen aus Portugal, Neuseeland und Meran viel Zuspruch. Aus Luxemburg brachte die Trierer „Domaine Bernard Massard“ Wein mit, ebenso verschiedene Schaumweine wie feine Cremants von der Loire.

Ein besonderer Hingucker war das Weingut Johannes Zillinger aus dem Südlichen Weinviertel bei Wien mit dem Alleinstellungsmerkmal, ältestes Bioweingut Österreichs zu sein. Seine Demeter-zertifizierten Weine, die unter strenger biodynamischer Bewirtschaftung entstehen und in Tongefäßen, sogenannten Amphoren, ausgebaut werden, sind zwar nicht für jedermann sofort zugänglich. Wer sich aber auf sie einlässt, lernt ihre große Qualität schnell schätzen. Günther Schaufler aus Weingarten, der das Weingut in unserer Region vertritt und bei den Weinernten in Österreich regelmäßig mit dabei ist, berichtet den Besuchern sehr engagiert von der sorgfältigen Handlese, dem Verzicht auf Pestizide und der Artenvielfalt in Zillingers Weinbergen. Dass bei soviel Liebe, Sorgfalt und Leidenschaft für den Wein große Ergebnisse herauskommen, wie der „Numen“, ein trockener Fumé Blanc, das Flaggschiff des Hauses, überrascht da nicht. Und obwohl von diesem ganz besonderen Saft kaum 3000 Flaschen gemacht werden, hatte das „Waldseer-Weintage-Publikum“ auch hier Gelegenheit zu testen.

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Freilich konnte man neben großen Namen auch eine ganze Reihe ehrlicher, aber guter Alltagsweine finden, etwa schöne Weiß- und Grauburgunder vom Kaiserstuhl oder gefällige Rote aus südeuropäischen Ländern. Mancher Besucher wird sich vielleicht aus diesen beiden anspruchvollen Verkostungstagen im „Haus am See“ einen Lieblingswein für das nahende Weihnachtsfest ausgeguckt haben. Schließlich können alle vorgestellten Weine beim Veranstalter in Bad Waldsee erworben werden.

Auffallend viele junge Leute

Auffallend bei diesen „18. Waldseer Weintagen“ war die große Zahl verhältnismäßig junger Besucher, die vor allem Freude an gefälligen Weinen wie der Rebsorte Bacchus fanden, einem säurearmen und trinkfreundlichen Tropfen, der als idealer Einstiegswein für Neulinge gilt. Um nachlassendes Interesse müssen sich die Macher der „Waldseer Weintage“ also nicht sorgen. Auch wenn  – nach einer zweijährigen Corona-Pause – der bisherige Besucherrekord noch nicht wieder ganz erreicht werden konnte, zeigte sich Erwin Klingele „sehr zufrieden“ über die ca. 400 Besucher der zweitägigen Veranstaltung.

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Zufriedenheit über das Event herrschte auch bei den Gästen. Manch einer verließ das „Haus am See“ nicht nur etwas beschwingt, sondern auch mit dem festen Vorsatz, die nächsten „Waldseer Weintage“ auf jeden Fall wieder zu besuchen. Denn dass sich der Besuch gelohnt hat, stand am Ende des Tages fest. Die „Wahrheit“ – jedenfalls über schöne Weine – die konnte man hier nämlich schon im ersten Glas finden. Ganz anders als unser eingangs erwähnter Werner Mitsch zu wissen glaubte. 
Text: Martin Müller / Fotos: Gerhard Reischmann

Martin Müller, Reporter der Bildschirmzeitung, nähert sich einem edlen Tropfen an.

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Nach der Geruchsprobe nun der Geschmackstest.

Gute Stimmung im Haus am Stadtsee, fröhliche Genießer allenthalben: Schauen Sie in unsere Bilder-Galerie.

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Fotos: Gerhard Reischmann

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