Stadt und Verein können stolz auf dieses Event
Bad Waldsee – Der Ruderverein Waldsee 1900 e.V. brachte mit Erfolg und viel Spannung die 60. Ruderregatta auf den Stadtsee.
Ingrid Wölflingseder überreicht als Vertreterin des Oberbürgermeisters den Preis der Stadt Bad Waldsee an den Schlagmann des siegreichen Achters.
Auch was, worauf die Bad Waldseer stolz sein können. Mit knapp 600 Metern Meereshöhe ist ihr Stadtsee die höchstgelegene Regattatrecke Deutschlands. Zu olympischen Maßen fehlen schlappe 1500 Meter, aber auf den ausgewiesenen 500 Metern Sprintstrecke müssen die Ruderer und Ruderinnen schon alles geben, was in ihnen steckt.
Heutzutage können die Ruderinnen ihren Sport nicht nur genauso ausüben wir ihre männlichen Kollegen, sondern in Mixed-Booten gemeinsam nach Sieg und Radattel streben. (Wer es nicht kennt: Radattel hieß der Anhänger, den man für den Sieg um den Hals gehängt bekam.) Bei den ersten Regatten auf dem See fuhren die Damen einst noch um den Sieg im Stil-Rudern.
Das kann man den Computer nicht machen lassen“
Über 200 Einzelrennen wickelte der RVW am Samstag und Sonntag (21./22.9.) ab. „Weil der Meldeschluss ja nur zehn Tage vor der Regatta ist, sind wir für die Startaufstellung schon manchen Abend bis um 23.00 Uhr und später dagesessen. Das kann man ja nicht nur den Computer rechnen lassen, da müssen die gemeldeten Boote nach Anzahl von Siegen in Klassen eingeteilt werden. Eine Heidenarbeit. Und dann noch das ganze Catering dazu, da hängt schon ’ne Menge Arbeit dran. Aber die Regatta hat geklappt und mit den Besucherzahlen waren wir auch zufrieden. Obwohl uns die Musiker in Reute bestimmt eine ganze Menge an Zuschauern abgezogen haben“, erzählt Birgit Falter, Finanzchefin beim Ruderverein, mit Blick auf das zeitgleich ablaufende Musikvereinsjubiläum.
Im Fünf-Minuten-Takt gehen die Ruderer an den Start. Werden nochmals aufgerufen. Dann: „Achtung!“ Und schon schnarrt das Startsignal und die Ruder peitschen das Stadtseewasser.
„Synchrones Durchziehen“
Elegant sieht es bei den versierten Sportlern aus. Nahezu ohne Spritzer tauchen die Ruderblätter ins Wasser. Werden völlig synchron durchgezogen. Tauchen am Ende des Schlages wieder aus dem Wasser auf. Ausholen und aufs Neue ab ins Nass. Die Steuermänner oder -frauen brüllen lautstark den Takt dazu.
Regatta-Luft für den Nachwuchs
Und dann die Ruderjugend. Ja, auch wenn mal die Ruder nicht im perfekten Gleichtakt ins Wasser eingetaucht und durchgezogen werden, sind die 500 Meter in Bad Waldsee für die Kinder eine ausgezeichnete Teststrecke, um Regattaluft zu schnuppern und sich mit Gleichaltrigen zu messen.
Der Preis der Stadt Bad Waldsee
Mit Spannung erwartet wurde das Rennen um den Preis der Stadt Bad Waldsee. Klar, dieser Preis ist der höchsten Bootsklasse vorbehalten, dem Achter. Zwei Boote am Start: eines vom Ruderverein „Neptun“ aus Konstanz und eine Renngemeinschaft mit Mitgliedern aus Bad Waldsee, Heidelberg, Tübingen, Kaufering und Waiblingen. Vom Start weg lieferten sich die Boote einen ausgeglichenen, harten Zweikampf, Boot an Boot, Riemen an Riemen zogen sie nebeneinander über die 500 Meter lange Sprintstrecke. Wer hat den Bug vorne? Im Fotofinish siegte die Renngemeinschaft mit den Bad Waldseern vor dem Boot des Rudervereins „Neptun.“ Die Siegerzeit 1:31.25, der Zweitplazierte nur Zehntel zurück mit 1:31.57.
Lina Dümmler, Theresa Sonnberger, Sebastian Weiße, Jonas Frickel und Finn Göttel gewannen (in Renngemeinschaft mit der Rudergesellschaft Waiblingen, dem Tübinger Ruderverein und dem Ruderclub Kaufering) den Senioren-Mixed-Achter. Unser Bild zeigt von links Vorstand Johannes Wiest, die siegreiche Renngemeinschaft, Birgit Falter, Ingrid Wölflingseder, zweite Reihe Herbert Zettler und Werner Schmidt.
Die OB-Vertreterin
Ingrid Wölflingseder (Bild), Vorsitzende des Unternehmerforums und am Verkaufsoffenen Sonntag mit dem eigenen Miederwarengeschäft in der Hauptstraße sicher gut beschäftigt, nahm trotzdem ihre Aufgabe als Oberbürgermeisterstellvertreterin wahr und überreichte den siegreichen Athletinnen und Athleten den Wanderpokal der Stadt Bad Waldsee.
Werner Schmidt vom RVW zeichnet die Sieger aus.
Anschließend wurde die Steuerfrau des siegreichen Bootes traditionsgemäß auf „eins, zwei, drei“ mit Stadtseewasser getauft.
Text und Fotos: Erwin Linder
Traditionsgemäß muss die Steuerfrau des siegreichen Bootes eine Wassertaufe über sich ergehen lassen.
Startbereit.
Schiedsrichter im Motorboot.
Sicherheit ist oberstes Gebot.
Alle Kraft voraus!
Noch schnell ein Bussi.
Bei den Kleinsten geht’s noch ein bisschen durcheinander.
Besucherandrang im Bootshaus mit leckerem Catering.
Fotofinish beim Preis der Stadt Bad Waldsee.
Die Ergebnisse der Waldseer Ruderer
Am erfolgreichsten waren der Marbacher Ruderverein mit insgesamt 19 Siegen sowie der Ruderverein Waldsee und der Ruderverein Friedrichshafen mit jeweils 17 Siegen.
Samstag
Philipp Bauer und Sebastien gewannen im Masters-Männerdoppelzweier. Nadine Leuter sicherte sich den 1. Platz im Masters Frauen Einer und Lina Dümmler ergatterte sich in einer Renngemeinschaft mit Waiblingen ebenfalls den 1. Platz. Im Senioren-Mixed-Doppelvierer schafften es Finn Göttel und Sebastian Weiße in einer Renngemeinschaft mit der Rudergesellschaft Heidelberg und dem Marbacher Ruderverein als Erste über die Ziellinie. Lenni Wieland gewann ebenfalls in einer Renngemeinschaft mit dem Lauffener Ruderclub im Leichten-Junior-A-Doppelzweier.
Auch unsere jungen Sportler waren wieder erfolgreich. Somit gewann Lasse Wingart im Jungen-12 Jahre-Einer.
Im Senioren-Doppelvierer holten sich Finn Göttel und Fabian Wiest in Renngemeinschaft mit der Rudergesellschaft Waiblingen und dem Ruderclub Nürtingen den 1. Platz. Mathilda Sonnberger und Lilly Baumann sicherten sich den Sieg im Leichten-Juniorinnen-B-Doppelzweier und Finn Göttel, Jonas Frickel und Lennart Wieland gewannen in einer Renngemeinschaft mit der Rudergesellschaft Waiblingen den Junioren A-Vierer-ohne-Steuermann. Das letzte Rennen des Tages gewannen Lina Dümmler und Theresa Sonnberger in den Juniorinnen-A-Doppelvierer.
Sonntag
Am Sonntag schafften es Lasse Wingart und Julius Schäfer im Jungen-12 Jahre-Doppelzweier, den ersten Sieg des Tages für Waldsee zu sichern. Auch der Senioren-Mixed-Doppelvierer ging am Sonntag wieder an Waldsee; Finn Göttel, Sebastian Weiße und Theresa Sonnberger ergatterten in Renngemeinschaft mit dem Marbacher Ruderverein den ersten Platz. Nadine Leuter konnte auch am Sonntag wieder ihr Rennen gewinnen und sicherte sich im Seniorinnen-Einer den Ehrenpreis der Familie Gerstenmaier. Lina Dümmler, Theresa Sonnberger, Sebastian Weiße, Jonas Frickel und Finn Göttel konnten in Renngemeinschaft mit der Rudergesellschaft Waiblingen, dem Tübinger Ruderverein und dem Ruderclub Kaufering den Senioren-Mixed-Achter gewinnen und bekamen somit von der OB-Stellvertreterin Wölflingseder den Ehrenpreis der Stadt Bad Waldsee überreicht. Finn Göttel und Fabian Wiest sicherten sich außerdem im Senioren-Doppelvierer den Ehrenpreis der Bad Waldseer Bank. Lilly Baumann und Mathilda Sonnberger gewannen auch am Sonntag wieder den Leichten-Juniorinnen-B-Doppelzweier. Der letzte Sieg des Wochenendes ging an Pascal Tschöke im Senioren-Einer.
Der Ruderverein Waldsee bedankt sich bei allen Helfern und Organisatoren, die diese Regatta ermöglicht haben.
Ergebnisbericht: Jonas Frickel