Schubertiade des Leistungsfaches Musik am Gymnasium Bad Waldsee
Bad Waldsee – Stilecht und authentisch wurde das Publikum im großen Musiksaal von dem kleinen Kurs am Freitagabend des 24. Januar in die Welt des Franz Schubert entführt. Der berühmte Musiker der Romantik konnte seinen berühmten Liederzyklus der „Schönen Müllerin“, Menuette und bedeutenden Kompositionen nur schreiben, weil seine Begabung und musikalische Kreativität von Freunden und besser gestellten der Wiener Gesellschaft geschätzt und auch finanziell unterstützt wurden.
Abende in Künstlerkreisen, darunter Maler, Sänger, Schriftsteller und Komponisten zu verbringen und sie, ging es um Franz Schubert, auch „Schubertiaden“ zu nennen, war zwar durchaus etwas Besonderes, aber auch nicht unüblich.
Den Musiksaal am Gymnasium Bad Waldsee verwandelten die Abiturienten zusammen mit ihrem Kursleiter Hans Georg Hinderberger also in ein Biedermeier Ess- und Wohnzimmer und schlüpften in verschiedene Rollen, um bei gepflegten Künstlergesprächen dem „Franzerl“ immer wieder Mut zuzusprechen, doch noch etwas preiszugeben von seiner hohen, wenn auch unvollendeten Kunst. Die echten Zuschauer und Besucherinnen konnten sich als wirkliche Gäste fühlen, wurden auch an ein kleines Buffett in der Pause geladen und konnten vor allem den Musikern und ihren gekonnten Schubert-Stücken lauschen. Da wurde der Abend gemeinsam singend und Maultrommel spielend mit dem „Wandererlied“ eröffnet, Daniel Weimer und Benedikt Rundel rührten und überzeugten mit solistischen Darbietungen, die vom Pianisten Timon Christl begleitet wurden. Hier musste Timon auch die temporeiche Klavierbegleitung für das bekannte Stück „Am Feierabend“ aus dem Zyklus quasi über Nacht einstudieren, um für den erkrankten Antonin Volkwein einzuspringen, es bildete sich ein dezimiertes Streichquartett aus demselben Grund bestehend aus Benedikt am Bass, Daniel an der Violine und wurde vom Kursleiter unterstützt für „Des Müllers Blumen“.
Kurs und Kursleiter boten an diesem bezaubernden Abend nicht nur Einblick in ein neues kreatives Aufgabenformat des Abiturs, nämlich ein Sternchenthema in Form eines szenischen Spiels zu verpacken, sie versuchten sich auch selbst in ungewöhnlichen selbst komponierten und musikalischen Percussion-Arrangements á la Schuberts „Wohin?“. Danke an alle Kursteilnehmer und die einzige Teilnehmerin, Sophia Eckert, welche unter anderem die Gastgeberin Sonleithner spielte. Harmonie, Talent, Zusammenhalt der Gruppe mit Daniel und Samuel Weimer, Benedikt Rundel, Timon Christl und Sophia war spürbar, sie überzeugten an Instrumenten, stimmlich, aber auch schauspielerisch und die 150 Jahre Zeitreise legten sie mit ihrem großen Meister Hinderberger, der auch diebischen Spaß zu haben schien, spielend zurück.