Raimund Haser MdL besuchte Firma Bohner in Gaisbeuren
Gaisbeuren – In seiner Eigenschaft als Mitglied in Landtagsausschüssen, die sich mit dem ländlichen Raum, mit Umwelt und Klima und mit Nachhaltigkeit befassen, bat Haser das mittelständische Unternehmen Bohner um einen Besuchs- und Gesprächstermin mit Interessierten. Die Waldseer Stadträte Sonja Wild, Max Klingele und Ortsvorsteher Achim Strobel nahmen zusammen mit 15 Interessierten an dem außergewöhnlichen Besuchstermin teil.
Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Max Klingele (hier mit Ursula Martin) zeigte sich beim Besuch von Küchen-Bohner stolz auf ein Aushängeschild der Bad Waldseer Wirtschaft.
Herzlich begrüßt wurdendie Besucher am vergangenen Freitagnachmittag (13.9.) von den drei Geschäftsführerinnen Claudia Bohner, Karin Bohner und Sabine Bohner, samt Vorführkoch Christopher Knaus. Claudia Bohner erläuterte das Leitbild des im Jahr 1976 vom Vater Hubert Bohner gegründeten innovativen Unternehmens. Demnach konzipiert Bohner Küchentechnik ausschließlich Einrichtungen für Großküchen und Gastronomie. Hubert Bohner arbeitete bis vor 48 Jahren im Hotel und Landgasthof „Kreuz” in Mattenhaus. Schon dort hatte er immer „pfiffige Ideen“. Er machte sich selbständig und setzte sofort auf Induktion, was damals noch kaum bekannt und recht mutig war. Das Unternehmen kann bis heute sehr erfolgreich Kunden von der Nachhaltigkeit, von der Langlebigkeit, von der Energie sparenden Funktion und von der Schnelligkeit seiner Produkte überzeugen.
30 Arbeitsplätze
In der zweiten Generation des modernen Familienunternehmens ist man deutschlandweit, im französischen Sprachraum, in Luxusyachten, in Kreuzfahrtschiffen (unter anderem „Aida“) und auch in Dubai sehr erfolgreich unterwegs. 30 sichere Arbeitsplätze bietet das Unternehmen in Gaisbeuren.
Einzelfertigung
Nicht nur innovative Ideen entstehen am Standort direkt an der B30. Auch die Einbeziehung zahlreicher Zulieferbetriebe ist ein überzeugender und vorbildlicher Aspekt des Unternehmens. Demnach beschäftigt man ausschließlich höchst zuverlässige Zulieferer nur aus der Region und lässt in cleverer Arbeitsteilung Bestandteile der Produkte herstellen. Man ist so nie abhängig von Auslagerungen beispielsweise nach China. Selbst in Zeiten der Pandemie gab es keine Unterbrechungen der Lieferketten, so die Chefinnen des Hauses! Man gibt beispielsweise die Edelstahlgehäuse, die Induktionsspulen und weitere Teile in Auftrag, nachdem man einen Abnehmer vom passenden Equipment überzeugt hat. So bleibt die Ingenieurleistung sicher im Eigentum des Unternehmens, was Vorbild für viele europäische Unternehmen sein könnte, die inzwischen total von China abhängig sind? Jeder Kunde hat eigene Vorstellungen von Art und Aufstellung der Geräte, beispielsweise. Einbau, freistehend oder gar mobil. So werde jeder Auftrag in Einzelfertigung völlig individuell abgearbeitet.
Marc Schroedter und Claudia Bohner vor dem Teppanyaki-Grill.
Die Unternehmerinnen zeigten den Besuchern einige ihrer Kochgeräte, allesamt Induktion mit ca. 200 °C extrem schnell und energiesparend arbeitend: Glas-Ceramik-Herde, Induktionsherde, Nudelkocher, Induktionswok, Großkochfelder, Grillplatten etc. Bei den Grillplatten (Frontcookingstations mit Dunstabzug) war man an Besuche von japanischen Restaurants erinnert, wo die Gäste um das Gerät sitzen und dem innen arbeitenden Koch zuschauen. Dafür hat man in Gaisbeuren den Teppanyaki entwickelt, der inzwischen bei Starköchen höchstes Ansehen genießt! Interessant daran ist, dass man mehrere Dinge gleichzeitig zubereiten kann, ohne den Originalgeschmack von Gemüse, Fleisch, Fisch, Käse etc. zu verändern und nichts anbrennt. Christopher Knaus bewies dies, indem er Milch auf die Grillplatte schüttete. Dabei verschwand die komplette Flüssigkeit und es verblieb nur der karamelisierte Milchzucker, den man bedenkenlos essen durfte!
Raimund Haser und Claudia Bohner mit Induktion-Wok.
Das Wiener-Schnitzel-Gerät
Claudia Bohner am Schnitzel-Grill.
Voller Stolz stellte man das nun in Produktion gegangene Wiener-Schnitzel-Gerät vor, das die Schnitzel mehr oder weniger automatisch zubereitet, warm hält und eine Panade mit Blasen auf beiden Seiten schafft, eben so, wie das im Wiener Original zu sein hat!
Könner am Herd: Christopher Knaus.
Krönender Abschluss der Präsentation des Unternehmens war ein Schaukochen mit Christopher Knaus auf zwei Geräten. In nur wenigen Minuten gab es für die Besucher ein kleines und vielfältiges Menu, bestehend aus cremiger Suppe mit Fleisch, Fleischspießchen mit Shrimps, Gemüse, Lammkotelett und feinem asiatischen Nudelgericht. Wohl bemerkt arbeitete Knaus völlig alleine und hatte offensichtlich viel Spaß dabei, die staunenden Besucher zu unterhalten und ihre Fragen zu beantworten. Knaus arbeitete früher als Koch in Gastronomien in Überlingen und Unteruhldingen und unterstützte die Bohners auf der Fachmesse Intergastra. Schon seit längerer Zeit arbeitet er ausschließlich für das Unternehmen in Gaisbeuren.
Binnen weniger Minuten waren die Mensu herbeigezaubert.
Haser würdigt die Regionalverwurzelung
Raimund Haser mit (links) Willy Domer (ehemaliger Stadtrat) und (rechs) Sonja Wild, Erste Oberbürgermeister-Stellvertreterin.
Raimund Haser würdigte zum Abschluss die imponierende Leistung der Firma Bohner in Gaisbeuren. Insbesondere hob er die intensive Einbindung von vor- und nachgelagerten Betrieben aus unserer Region hervor, die viele Arbeitsplätze schaffe. Und er dankte den motivierten Unternehmerinnen herzlich für die überzeugende Vorstellung ihrer Geschäftsideen und natürlich für die nicht nur theoretische Präsentation der innovativen und gleichzeitig nachhaltigen Kochgeräte.
Achim Strobels Anekdote
Einen lustigen Beweis der bundesweiten Aktivitäten des Unternehmens in der Bad Waldseer Ortschaft Reute-Gaisbeuren lieferte Ortsvorsteher Achim Strobel am Schluss noch. Er sei kürzlich zu einer Weiterbildung im hessischen Bad Salzschlirf gewesen. Zu Beginn der Schulung mussten sich alle Teilnehmer vorstellen. Als er sich als Bad Waldseer zu erkennen gab, rief der Chef des Hauses erfreut, „gerade von dort stammt unsere Küchenausstattung“! Wenn Strobel das gewusst hätte, hätte er sich natürlich als Gaisbeurer vorgestellt, meinte er stolz schmunzelnd.
Text und Fotos: Peter Lutz