Pfarrer Klaus Stegmaier feiert Jubiläum in Wolfegg
WOLFEGG – „Gott loben, das ist unser Amt“, so sang die versammelte Gemeinde mit dem 100. Psalm ihrem Pfarrer als eine Aufforderung an Israel zum jubelnden Dank dem Ewigen, der sein Volk in seiner Huld aus der Mitte der Völker auserwählt hat. Am vergangenen Sonntag, 17. September erklang dieses Lied zur Eröffnung des feierlichen Festgottesdienstes aus Anlass des silbernen Priesterjubiläums von Pfarrer Klaus Stegmaier.
Hunderte Gemeindemitglieder der Pfarreien Bergatreute, Molpertshaus, Alttann und Rötenbach waren in die barocke Stiftskirche St. Katharina nach Wolfegg gekommen, um ihrem Pfarrer die Ehre seines besonderen Festtages zu bereiten. Neben dem Fürstlichen Haus als Patronatsherr, den zahlreichen Vertretern der Kirchengemeinden sowie Vertretern der weltlichen Gemeinden Bergatreute und Wolfegg, waren seine Mutter und seine zwei Brüder mit Familien aus seiner Heimat Iggingen im Ostalbkreis angereist.
Nach dem feierlichen Einzug in die blumenreich geschmückte Wolfegger Stiftskirche folgten viele Ministranten aus allen Pfarreien, derer sich Pfarrer Stegmaier besonders erfreute. Zur Gestaltung der Messe war eigens ein gemeinsamer Chor der Seelsorgeeinheit entstanden, den die junge Dirigentin Caroline Forderer aus Bergatreute leitete.
Das Volumen zahlreicher Sänger erstrahlte begeisternd durch den Kirchenraum. Mit vereinter kräftiger Stimme könnte dies in Zukunft der kirchlichen Chorarbeit zur Entfaltung der musica sacra und zur Freude ihrer Hörer werden. Pfarrer Stegmaier begrüßte auch seine Mitkonzelebranten Pfarrer i.R. Adolf Schuhmacher und Diakon Franz Fluhr. In seiner Predigt ließ der Jubilar Stationen seines Lebens und priesterlichen Wirkens anklingen, wie er damals mit seinen zwei Brüdern den Ministrantendienst in seiner Heimatpfarrei verrichtete, ehe er dann nach Schule und Internat sein Theologiestudium an verschiedenen Stationen ablegte.
Am 4. Juli 1998 wurde er dann vom ehemaligen Diözesanbischof Dr. Walter Kaspar in Ehingen zum Priester geweiht. Es folgten vier Vikarsjahre in Fellheim und Laupheim. Von 2002 bis 2015 war er dann leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit „Unterm Hohen Rechberg“ mit seiner bedeutenden Marienwallfahrt auf dem Hohenrechberg. Seit 2016 ist Klaus Stegmaier Pfarrer der Pfarreien Bergatreute, Wolfegg, Alttann, Rötenbach und Molpertshaus.
So unterschiedlich die fünf Pfarreien auch sind, so einzigartig ihre Vielfalt: so in Bergatreute das Wallfahrtsfest an Maria Heimsuchung zu Ehren „Maria vom Blut“, der besonderen Patroziniumsfeier des Apostels Jakobus, dem Vorbild aller Pilger in Rötenbach, der prachtvollen Fronleichnamsprozession mit Johannes-Altar im altehrwürdigen Schloßhof Wolfegg oder der gemeinschaftlichen Himmelfahrtsfeier in Alttann. Pfarrer Stegmaier möchte nach den Worten der Predigt dankbar rückwärts, gläubig aufwärts, liebend seitwärts und hoffend vorwärtsschauen. Es sei spannend, in dieser universalen römischen katholischen Kirche Priester zu sein, auch wenn in dieser Zeit das oft eine Herausforderung darstelle.
Nach der Feier des Heiligen Messopfers überreichte der zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats Bernhard Fleischer, in Vertretung aller Kirchengemeinderäte der Seelsorgeeinheit, Wanderstöcke als besonderes Geschenk für den Pfarrer. So könne er in seiner wenig verbleibenden Freizeit doch auch die schöne Landschaft Oberschwabens und des Allgäus mit dem Wanderstock erkunden. Als Priester für alle und alles da zu sein, stelle eine große Herausforderung dar, so Fleischer.
Im anschließenden feierlichen Te deum stimmte die Festgemeinde das „Großer Gott“ zusammen mit Chor und Orgel an. Auf dem festlich geschmückten Eberhardsplatz vor der Stiftskirche wurde bei einem von den Kirchengemeinden organisierter Stehempfang der Jubilar von seinen Gemeindemitgliedern beglückwünscht. Bei Sonnenschein und einem kleinen Ständchen des gemeinsamen Kirchenchores erfüllte sich der Eingangsvers des Psalms: „Die ihr nun wollet bei ihm sein, kommt, geht zu seinen Toren ein, mit Loben durch der Psalmen Klang, zu seinem Hause mit Gesang“ – einzig die Sonnenuhr an der Stiftskirche blieb der Zeit um eine Stunde zurück.