Närrische drei Stunden bei der Seniorenfasnet im Katholischen Gemeindehaus
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Bad Waldsee – Wie schon in den Vorjahren gab es am Mittwoch schon eine Stunde vor Beginn der Seniorenfasnet einen Ansturm auf die besten Plätze im Katholischen Gemeindehaus Bad Waldsee. Eingeladen hatte dazu der „Offene Seniorentreff“, eine Einrichtung beider Kirchengemeinden. Unter dem Motto: „Filmwoche – Ob Holly- oder Bollywood – Fasnets-Spaß tut allen gut“ hieß es für die vielen Ü-60-Besucher: „Stars und Sternchen erwarten Sie“. Dem Duo Uschi Hirsch und Claudia Frick gelang es wiederum trefflich, ein buntes Programm zu servieren.
Höhepunkte waren neben dem Auftritt des „Waldseer Narrenvölkle“ eine bezaubernde Modenschau der „Kirchlichen Kleiderstube“, ein Europäisches Schlager-Festival sowie der gekonnte Auftritt der Kinder-Garde aus Urbach. Gerne weilten auch Oberbürgermeister Matthias Henne, Pfarrer Wolfgang Bertl sowie die Ruhestandsgeistlichen Josef Mattes und Adolf Schuhmacher bei den Senioren. Als Akteure beim Programm ließen sich auch Pfarrer Stefan Werner, Pater Hubert Vogel sowie Verena Westhäußer gerne einspannen.
Pfarrer Werner in der Bütt
Analog zum amerikanischen Präsidenten Trump stellte das Führungsduo eindeutig klar: „In Bad Waldsee sind wir die Nummer 1“. Graziös und gekonnt wirbelte Lydia Ettenhofer als Clown beim Waldseer Narrenmarsch über die Bühne. Auch glänzte sie mit ihren 82 Jahren mit dem Hula-Hoop-Reifen. Da an dieser Stelle Josef Schmid im Programm-Entwurf stand – ein tödlicher Bahn-Unfall vor ein paar Tagen machte es zunichte – stieg Pfarrer Werner in die Bütt: „Zu unsrem Josef Schmid, an ihn wollen wir denken. Uns erinnern, mit wieviel Lebenslust und Elan, er hier den Ball tat mitgestalten, mitlenken. Heut gibt er den Segen von oben, von himmlischer Bahn“. Ein Bild von Sieger Köder, es zeigt einen Harlekin mit einer Rose der weint und lacht, wurde zu seinem Gedenken auf der Bühne angebracht.
Mächtig Beifall erhielt die Urbach Kinder-Garde bei ihrem farbenfrohen Auftritt. Hohe Aufmerksamkeit galt Anton Lung bei einer meisterhaften Büttenrede. Dabei bekam Pater Hubert Vogel das meiste Fett ab: „Du siehst aus wie Don Camillo, möchtest aus dem Waldseer Schloss ein Hubertus-Schloss kreieren und möglicherweise als ‚Hubsi‘ in Rom mitmischen“. Auch OB Henne kam nicht ungeschoren davon: „Der selta schöne Anbau am neue Rothaus isch doch an richtiga Hennastall, oba dr Gockel und unta dia Henna“. Das rosarote/braune Mobilitätsband durch die Innenstadt hätte Lung gerne in den Farben der Ringelsocken von Henne, nämlich blau/grün gesehen. „Doch alles kann man ändern, am Kultursonntag überstreichen wir halt mit blau/grün“. Aus der Gerüchteküche entnahm Anton Lung auch, dass unterhalb der Schwäbischen Bauernschule eine „Andechser Waldwirtschaft“ künftig zur Einkehr laden soll.
Bad Waldsee sucht den Superstar
Bei „Waldsee sucht den Superstar“ glänzten mit Schlagern wie „Weiße Rosen aus Athen“ oder „Ganz Paris träumt von der Liebe“, „Junge, komm bald wieder“ und „Er hat ein knallrotes Gummiboot“ neben Franz Menig auch Claudia, Lydia und Uschi. In einer Quiz-Show „Einer wird gewinnen“ ließen Pfarrer Werner und Pater Vogel mit Mimik und Gestik prominente Paare erraten. Mit dabei war hier neben Don Camillo und Peppone sowie der Micky-Maus auch die Biene Maja vertreten. Hier erzielte Pater Hubert dank seiner markanten Stimme mit einer polnischen Version einen Sonderbeifall.
Besuch von “König Berthe”
Bei einer gigantischen Modeschau der Stars und Sternchen präsentierte die „Kirchliche Kleiderstube“ faszinierende Kleidermoden. Der Einmarsch des „Waldseer Sammlervölkle“ mit „König Berthe“ brachte den Saal auf Hochtouren. Eine halbe Stunde lang wurde gesungen, geschunkelt und gelacht. Doch noch war das Programm nach drei Stunden nicht am Ende. Udo und Eva Meier-Böhme sorgten noch für einen beschwingten Nach-Hause-Weg.
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