Franziskanerinnen von Reute trauern um Papst Franziskus

Bad Waldsee-Reute – Der Tod von Papst Franziskus am frühen Ostermontag hat bei den Franziskanerinnen im Kloster Reute Trauer und Betroffenheit ausgelöst. Dem ersten Papst, der den Namen des Ordensgründers Franziskus angenommen hat, waren die Franziskanerinnen besonders verbunden. Noch am Ostersonntag hatte der Papst nach einem langen Krankenhausaufenthalt in Rom noch überraschend der Ostersegen gespendet.
„Vergiss die Armen nicht!“ – Dieser Satz eines Konklave-Teilnehmers nach seiner Wahl motivierte den früheren Kardinal Jorge Mario Bergoglio, diesen Namen für sich zu wählen. Daran erinnert die Generaloberin der Franziskanerinnen von Reute, Sr. Maria Hanna Löhlein in einer Erinnerung an den verstorbenen Papst am Ostermontag. Diesem Anliegen sei er durch sein ganzes Pontifikat hindurch treu geblieben. “Unvergessen bleibt für mich sein Besuch auf der Insel Lampedusa und sein Mitgefühl mit den Menschen, die als Migranten nach Europa gekommen sind. Unvergessen auch seine Besuche in den Gefängnissen, bei den einfachen Gläubigen, in den Krankenhäusern Roms”. Sein einfaches Selbst-zum-Telefonhörer-Greifen und Menschen-Anrufen habe viele überrascht und zugleich tief berührt. Sein Appell und sein Einsatz für den Frieden in der Welt sei ein urfranziskanischer Auftrag, den er sich zu eigen gemacht habe, so Sr. Maria Hanna weiter.
Dem urfranziskanischen Auftrag gedient
Hinzu kam seine Enzyklika Laudato si, die die Schöpfungsverantwortung aller Menschen zum Thema gemacht hat. Seine Art, Kinder und Jugendliche zu ermutigen und sich mit ihnen zu umgeben hat Herzen aufgeschlossen. “Franziskus konnte den Männern der Kurie genauso die Leviten lesen, wie er den Finger in die Wunden der Zeit legte”, zeigt sich Sr. Maria Hanna beeindruckt. In all diesen Gesten und Zeichen kam er seinem Namenspatron und der franziskanischen Bewegung als Papst sehr nahe. “Wir trauern um einen Papst, der den Mut hatte, Menschen in den Blick zu nehmen, die es in den Augen anderer nicht wert waren”. Sein Weg, zuzuhören und synodal alle zu Wort kommen zu lassen, hat Erwartungen und Hoffnungen auf Reformen der Kirche geweckt. Diesen Weg konnte er nun nicht mehr weiter gehen.
Im Nachruf der Franziskanerinnen von Reute erinnert die Generaloberin auch an das Heilige Jahr, die letzte große Initiative des Papstes. “Wir Franziskanerinnen von Reute trauern um diesen Papst, der uns auf den Pilgerweg der Hoffnung eingeladen hat und der die Pforten der Kirche immer wieder aufgestoßen und zur Umkehr und Versöhnung aufgerufen hat”. Franz von Assisi habe in seiner Sterbestunde seinen Tod als Schwester begrüßt, die ihn ins eigentliche Leben bei Gott führen werde und eine Strophe des Sonnengesangs ergänzt. “Möge Schwester Tod dies nun im Tod des Papstes Franziskus auch an ihm vollziehen. Im Gebet bleiben wir mit ihm und allen verbunden, die uns im Tod vorausgegangen sind”, so Sr. Maria Hanna.