Franz Ott seit mehr als 50 Jahren Dirigent des Kirchenchors Rötenbach
Rötenbach – Seit nun mehr als 50 Jahren ist Franz Ott (Jahrgang 1952) Dirigent des Kirchenchors Rötenbach (Gemeinde Wolfegg). Schon vor der Übernahme des Dirigentenamtes im Jahre 1973 war er Organist in Rötenbach, mit gut 20 Jahren trat er dann die Nachfolge von Sepp Osswald aus Oppenreute an. „Dem Himmel sei Dank, dass Franz Ott, ohne zu zögern, Chorleitung und Orgeldienst übernahm“, heißt es in einem Fotobuch, dass anlässlich seines 50-jährigen Jubiläums als Kirchenchorleiter erstellt wurde.
In den 50 Jahren gab es unzählige Aufführungen, Gottesdienste, Ständchen, Musiktage, Ausflüge, Konzerte, Fasnetsveranstaltungen und kirchenmusikalische Gestaltungen bei Hochzeiten, Priesterjubiläen, aber auch bei Beerdigungen.
Mozart hat es ihm angetan
Wolfgang Amadeus Mozart (* 1756, + 1791) hat es dem Musiker Franz Ott in diesen 50 Jahren immer ganz besonders angetan. Mit dem großen österreichischen Komponisten hat er sich auch regionalgeschichtich beschäftigt, als er Spuren nachgegangen ist, die Mozart mit Wolfegg oder wenigstens mit einem Grafen aus dem Hause Wolfegg, nämlich Graf Anton Willibald von Waldburg-Wolfegg und Waldsee (* 1729 in Waldsee, 1821 in Salzburg), in Verbindung brachten.
Schöpfer der Missa brevis St. Jacobus
Franz Ott (Bild: Günter Brutscher) dirigierte nicht nur kirchenmusikalische und andere Werke großer Komponisten, sondern komponierte selbst Musikstücke. Für den Rötenbacher Kirchenchor ist dabei die „Missa brevis St. Jacobus“, kurz als „Jakobusmesse“ bezeichnet, so etwas wie die „Haus-Messe“ oder im Drei-Sprachen-Sprech eben die „Missa brevis, made im Dorf“ und wird seit 2001 alljährlich am Patrozinium, also zum Fest des heiligen Jakobus, dem Schutzpatron der Rötenbacher Kirche und Kirchengemeinde, aufgeführt.
Eine andere Messe aus seiner Feder, die Johannespassion, wird ebenfalls alljährlich – an Karfreitag – im Gottesdienst unter der Leitung von Franz Ott gesungen. Dabei gestalteten mit Johannes Osswald, Thomas Heiss und Klaus Gmünder drei Solisten mit dem derzeit 22 Frauen und Männer starken Chor, der immer wieder auch von jungen Sängerinnen und Sängern unterstützt wird, die alljährlich bewegende Karfreitagsliturgie.
Der Rötenbacher Kirchenchor und andere Chöre, etwa der Wolfegger Kirchenchor, bedanken sich für die Ruhe und Geduld, für das Können und die musikalische Sensibilität des Chorleiters und für dessen Ausdauer mit den Sängerinnen und Sängern bei all den Proben und Aufführungen. Mit den Besucherinnen und Besuchern der Konzerte, Aufführungen und Gottesdienste ziehen sie alle getragenen und gedachten Hüte auch angesichts des Könnens des Vollblutmusikers Franz Ott und rufen ihm das zu, was offensichtlich auch besagter Graf Anton Willibald stets nach einem Konzert von Wolfgang Amadeus Mozart diesem zurief: „Bravo, il maestro!“ und wie es im Allgäu klingt: „Vergelt’s Gott, Franz“.