Skip to main content
Das traditionelle Silvester-Konzert

Festlich-musikalischer Jahresausklang in St. Peter



Foto: Peter Lutz
Sie spielten ein glänzendes Silvesterkonzert (von links): Salome Hänsler, Timo Bossler, Andreas Altstätter, Leila Trenkmann und Hermann Hecht (hier am Ambo).

Bad Waldsee – Kirchenmusiker Hermann Hecht präsentierte ein herausragendes Musikerensemble zum jüngsten Silvesterkonzert: Die Violinistin Salome Hänsler, die Sopranistin Leila Trenkmann, Bariton und Posaunist Andreas Altstätter und Trompeter Timo Bossler. Hecht selbst spielte am E-Piano und natürlich an „seiner“ Orgel. Mit dieser nicht alltäglichen Zusammensetzung gelang es, den wunderbaren Klangraum des ehrwürdigen Gotteshauses zu füllen.

In seiner Begrüßung beschrieb Hermann Hecht die Empfindungen, die die einzusetzenden Instrumente wecken können. So stünden Trompete und Posaune für festlichen Glanz, die Violine gehe zart und doch kraftvoll ins Innere, der Gesang sei wohl die unmittelbarste Klangform und die Königin aller Instrumente, die Orgel, erreiche wohl alle denkbaren Empfindungen. Das Silvesterkonzert möge dazu beitragen, nachzudenken, hoffnungsvoll ins neue Jahr zu starten und nicht aufzugeben!

ANZEIGE

Zum ersten Teil des Konzerts traten die Interpreten im Chorraum der Kirche auf, im zweiten Teil  nicht sichtbar auf der Empore an der Orgel. Charpentiers Prélude mit Timo Bossler und Hermann Hecht am E-Piano war froher Auftakt des Konzerts, gut zu hören und einschmeichelnd die bekannten Motive der Eurovisionssendungen. Insbesondere Bosslers gekonntes Trompetensolo zauberte in der Tat festlichen Glanz.

Francis Wades „Adeste fidelis“ wurde von Leila Trenkmann, Salome Hänsler, Andreas Altstätter (Bariton) und Hermann Hecht berührend vorgetragen. Der feierliche Aufruf „Oh lasset uns anbeten“ forderte zu intensivem Nachdenken auf, wie von Hecht eingangs erhofft. ‘The „Holy City“ (Stephen Adams) in Altstätters kraftvollem Bariton und von Hecht gefühlvoll begleitet, stellte Jerusalem in frohem Sein vor, ließ Kinder und Engel raumfüllend singen. Mit wahrem Ohrenschmaus und treffend zum Jahresende forderte „You raise me up“ (Brandon Graham und Rolf Lovland) unüberhörbar zum Nichtaufgeben auf. Trenkmanns reine Sopranstimme, Hänslers sanfte Violine, Altstätters warmer Bariton und Hechts stimmungsvolles Piano zeigten nachhaltig, was Ermutigung durch einen Mitmenschen schaffen kann.

ANZEIGE

Bachs Sechzehntelnoten

Allein schon J. S. Bachs Komposition der „Partita III Preludio“ ist ein kaum glaubliches Wunderwerk, das zu interpretieren nur Wenigen gegeben ist. Zweifellos gehört Salome Hänsler zu diesen Wenigen! Virtuos und traumwandlerisch sicher spielte sie das meist aus Sechzehntelnoten in verschiedenen Tonlagen bestehende Werk auf der mit ihr verbundenen Violine in den kirchlichen Klangraum und ins Innere der Konzertbesucher. In der Tat geht diese Komposition an die Grenzen der Spielbarkeit, die zu erreichen Salome Hänsler vergönnt ist. Diesen perfekt gespielten Titel empfand wohl mancher Zuhörer wie nicht nur auf einem Instrument vorgetragen.

Von der Empore erklangen nun Trompete und Orgel mit G. Torellis „Concerto in D-Dur“. Auch diese fünf Sätze waren Herausforderung für die beiden Musiker, in dem die Königin der Instrumente beste Harmonie mit der kleinen Trompete bei teilweise rasanten Läufen einzugehen hat, ein Wagnis dieser beiden „Blasinstrumente“!

ANZEIGE

Ebenso gewagt ist ein Duett aus Orgel und Violine. Das „Experiment“ gelang Hänsler und Hecht verblüffend mit Georg Friedrich Händels „Sonata in F-Dur“. Beide Instrumente begegneten sich auf Augenhöhe und trugen den Kirchenraum in sphärische Weiten, ganz besonders im Largo-Satz. Nochmal gab es ein Werk Händels zu genießen, diesmal mit Posaune und Orgel in „Air und Bourrée“. Viel wuchtiger konnte natürlich in dieser Zusammensetzung gespielt werden, auch wenn auch hier ruhiges Nachdenken enthalten war. Mozarts „Laudate Dominum“ begann zart mit Violine und Orgel, um dann Leila Trenkmanns strahlende Sopranstimme aufzunehmen. Mit oft lang anhaltenden Noten gelang ihr ein äußerst beachtlicher Vortrag. Man durfte sicher sein, dass unser Herr seine dreistimmige Lobpreisung mit Gefallen aufnahm.

In Georg Friedrich Telemanns „Concerto in D-Dur“ durfte gar die Trompete die große Orgel führen, was insbesondere im Allegro und Vivace deutlich wurde. Damit entstand eine heiter-fröhliche Stimmung im Gotteshaus.

ANZEIGE

Elgars „Land of Hope and Glory”

Traditionell endet das Silvester-Konzert in St. Peter mit Elgars „March Nr. 1“’ aus „Pomp and Circumstance“. Dieses enthält die Hymne „Land of Hope and Glory’, die inoffizielle englische Hymne. Und da war sie wieder, die Königin der Instrumente in Hechts Händen und Beinen, mit Power! Kaum eindrucksvoller könnte man ein neues Jahr beginnen – was sind dagegen die zwar oft farbigen aber stets eintönigen und armseligen Silvesterknaller in einer Neujahrsnacht?

Und dann „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“

Zum Schluss des Silvesterkonzerts wurde unter Einsatz aller Künstler, quasi als Zugabe, gemeinsam „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ gesungen.

ANZEIGE

Mein Fazit: Der Silvestertag 2024 wurde höchst anspruchsvoll gefeiert. Dem Kommentar eines Konzertbesuchers „Das war der Himmel auf Erden“ ist einfach beizupflichten! Allerdings wundere ich mich, wie bei so tiefer Raumtemperatur Violine und Orgel unverfälscht und mit kalten Händen spielbar bleiben?
Text und Fotos: Peter Lutz 




NEUESTE BEITRÄGE

Bad Waldsee
Am Dreikönigstag

Fleißige Sternsinger waren wieder im Haistergau unterwegs

Haisterkirch – Die Aktion Dreikönigssingen 2025 wurde im Gottesdienst am Dreikönigstag von der Gemeindereferentin Kathrin Bohnenberger vorgestellt. Sie zeigte auf, vor welchen Herausforderungen Kinder und Jugendliche in aller Welt stehen und dass das Motto 2025 mit “Erhebt euere Stimme als Sternsinger für Kinderrechte überall auf der Welt” besonders bedeutungsvoll geworden ist gerade in unserer Zeit.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 6. Januar 2025
Informationen der Narrenzunft Waldsee

Die Termine der Info-Abende

Bad Waldsee – Wie in allen Jahren sind die Infoabende in der Ölmühle der persönliche Anlaufpunkt zur Vorbereitung in die Waldseer Fasnet. Der erste Infoabend findet am Freitag, 10. Januar, mit einem früheren Start um 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr statt. Die folgenden Infoabende sind freitags (17.01., 24.01., 31.01. und 14.02.2025) und finden wie gewohnt ab 19.00 Uhr bis 20.00 Uhr statt.
Auftakt am Vorabend des Dreikönigstages

Die Königstäler Fasnet ist eröffnet

Mittelurbach – Wie jedes Jahr läuteten die Königstäler Narren am Vorabend des Dreikönigstages die Fasnet ein. Im Dorfgemeinschaftshaus von Mittelurbach fanden sich zahlreiche Mitglieder und Unterstützer der Königstäler Fasnet ein, um gemeinsam den Start der Saison zu feiern.
Am Freitag, 10. Januar

Sitztanzgruppe für alle Junggebliebene, die Spaß und Freude an Bewegung und Musik haben

Reute-Gaisbeuren – Tanzen bringt Leib und Seele in Bewegung. Auch wenn Füße und Beine nicht mehr so wollen, braucht man auf dieses Vergnügen nicht zu verzichten. Wie der Name schon sagt, werden die Tänze im Sitzen ausgeführt und entbehren dabei nicht die positive Wirkung des Tanzens.
Kolpingtheater in Bad Waldsee zeigt ab 24. Januar die Komödie „Zimmer 13“

Ein Stück, das nur so sprüht vor schnurrigem Humor und pointierten Gags

Bad Waldsee – Die Bad Waldseer Theatergemeinde ist immer gespannt, was das Kolping-Theater unter der Regie von Ulrich Hörmann auf die Bretter schickt. Die Bildschirmzeitung durfte bei einer Probe zusehen. Die Waldseer können sich auf ein Feuerwerk an Witz und Komödie freuen.
ANZEIGE

MEISTGELESEN

Bad Waldsee
Am Tag danach

Feuerwerker hinterlassen Sauerei am Uferweg

Bad Waldsee – Nein, das ist kein Silvesterspaß: Feuerwerker haben am Uferweg eine Riesensauerei hinterlassen. Der ganze Weg und die dazugehörige Grünanlage mit leeren Kartons und Plastikabfällen der Feuerwerksverpackungen übersät. Und weil das noch nicht ausreicht, leere Kartons auch auf dem Eis des Stadtsees.
Maximilianbad Bad Waldsee

Neue Öffnungszeiten ab 1. Januar 2025

Bad Waldsee – Für das Maximilianbad-Schwimmbad gelten ab dem 1. Januar 2025 geänderte Öffnungszeiten.
Motto der Fasnet 2025: „Waldsee´s närrische Filmwoche – von Hollywood nach Bollywood“

Waldseer Narren rollen den roten Teppich für die Fasnet 2025 aus

Bad Waldsee – Die Waldseer Filmwochen stehen in der Fünften Jahreszeit vor der Türe und müssen entsprechend vorbereitet werden. Dabei wird beim Gschellabstauben am Dreikönigstag der rote Teppich für die großen Filmnächte entstaubt. Entsprechend dem Motto „Waldsees närrische Filmwoche – von Hollywood nach Bollywood“ werden Momente voller Glanz und Gloria erwartet.
„Rossberg! Geschichten und Geschichte“

Paul Sägmüller stellte sein neues Buch vor

Rossberg – Im Saal des Gasthofes „Zum Bräuhaus“ stellte Heimatforscher Paul Sägmüller am 27. Dezember sein neuestes Buch vor. Es erzählt, wie der Titel ausweist, von der kleinen Ortschaft Rossberg.
Leserfotos

Manfred Brauns Winterbilder

Bad Wurzach / Kißlegg – Wir hatten unsere Leser eingeladen, uns Winter-Bilder zukommen zu lassen. Manfred Braun aus Arnach ist dem Aufruf gefolgt und hat uns vier Aufnahmen, die die aktuelle Pracht treffend illustrieren, geschickt. Die Einladung an unsere Leserschaft gilt nach wie vor. Die Fotos mit kurzen Begleittexten (wann und wo aufgenommen?; was ist abgebildet?) bitte schicken an gerhard.reischmann@diebildschirmzeitung.de.

TOP-THEMEN

Bad Waldsee
Bad Waldsee – Neujahr – für viele ein Tag der Entspannung oder der Besinnung. Für die engagierten Mitarbeitenden des …
Allgäu-Oberschwaben – Eine gute Tradition ist es, in der Weihnachtszeit nicht nur den Skispringern der Vier-Schanzen-…
Rossberg – Im Saal des Gasthofes „Zum Bräuhaus“ stellte Heimatforscher Paul Sägmüller am 27. Dezember sein neuestes B…

Einzelhandel, Dienstleistungen und Handwerk in Allgäu-Oberschwaben

VERANSTALTUNGEN

Bad Waldsee