Einblicke ins Schaffen des Waldseer Bildhauers
Bad Waldsee – Parallel zur Übergabe des Europa-Brückensteins an der Grabenmühle wurde die Ausstellung des Bad Waldseer Bildhauers Axel F. Otterbach im Museum im Kornhaus eröffnet. Dort sind bis 2. Juni Bilder, Grafiken und Skulpturen Otterbachs zu sehen.
Mit seinem Brückenstein ist Axel F. Otterbach (Bild) wieder in den Blickpunkt der Bad Waldseer getreten. Deshalb ist es gerade für die Waldseer ein besonderer Glücksfall, gleichzeitig eine Otterbach-Ausstellung im Museum zu haben. Ein Glücksfall deshalb, weil, wie die zweite Vorsitzende des Museums- und Heimatvereins Brigitte Hecht-Lang bei der Eröffnung erzählte, zu dieser Zeit eine andere Ausstellung hängen sollte und Axel F. Otterbach „nicht ganz uneigennützig“ in die Bresche gesprungen sei.
Brigitte Hecht-Lang bei Begrüßung und Erläuterung der Ausstellung.
Der Brückenstein
Die Ausstellung öffnet den Blick in die Arbeitsweise des Künstlers; man kann dem Bildhauer Axel F. Otterbach quasi bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Besonders gut zu sehen beim „Brückenstein“, der als Modell in der Ausstellung steht. Daneben und dahinter hängen Bilder, die skizzenhaft den Entstehungsprozess oder besser gesagt die Auseinandersetzung des Künstlers mit dem Thema zeigen. Wie nähert sich Otterbach dem endgültigen Werk an? Wie hätte es auch anders aussehen können, als es jetzt auf dem Grabenmühlplatz steht. Dabei ist jede Skizze, jede Grafik auch ein eigenständiges Werk, das losgelöst aus dem Ausstellungs- und Skulpturenkontext alleine für sich wirkt, steht, zu Hause an der Wand einen Platz beansprucht.
Modell des EU-Brückensteins.
Lange Linien
Die Otterbach-Ausstellung gibt auch einen schönen Einblick über die Entwicklung seines Werkes über die langen Schaffensjahre. Aus einer relativ frühen Epoche stammt der gespaltene und mit Blattgold überhöhte Marmorquader. Die dazugehörigen Grafiken datieren zurück bis ins Jahr 1989. Hier sieht man auch, dass ein künstlerisches Werk, das ohne Schnickschnack, ohne dem jeweiligen Zeitgeist nachzurennen, auch nach 35 Jahren noch modern ist und in unsere Zeit passt. Aus einer jüngeren Schaffensperiode stammen die filigranen Objekte aus einen Material, das wie rostiges Eisen aussieht.
Laudator Thomas Warndorf.
„Wenn ich die lange und erfolgreiche Karriere des Künstlers Axel Otterbach betrachte, so stehen sein Werk und seine Persönlichkeit in einem immer weiter wachsenden gegenseitigen Zusammenspiel. Darin sind enthalten Phantasie, Kraft, Emotion, Sinnlichkeit, Neugierde, Vorstellungsvermögen ebenso wie die Fähigkeit zur Konstruktion, zur Konzeption, zur klaren Umsetzung“, so Thomas Warndorf in seiner Einführung zur Ausstellung.
Axel F. Otterbach und das Museums-Team konnten sich über viele Besucher bei der Vernissage freuen. Ein Saxophon-Quartett (Bild) des Jugendmusikschule Bad Waldsee gab der Vernissage den gebührenden musikalischen Rahmen.
Bis 2. Juni
Die Ausstellung ist bis 2. Juni jeweils freitags, samstags und sonntags von 13.30 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet.
Text und Fotos: Erwin Linder
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