Das Kolpingtheater begeistert mit „Krankenzimmer 13“

Bad Waldsee – Was lange währt, wird grandios: Mit der turbulenten Komödie „Krankenzimmer 13“ von Beate Irmisch hat das Kolpingtheater Bad Waldsee seinem Publikum einen unvergesslichen Theaterabend beschert. Ursprünglich war die Premiere bereits für Anfang des Jahres geplant, doch ein unerwarteter Krankheitsfall eines der Hauptdarsteller zwang das Ensemble, den Start um ganze acht Wochen zu verschieben.

Was danach geschah, ist ein leuchtendes Beispiel für Teamgeist, Loyalität und Leidenschaft für das Theater: Das Ensemble entschied sich bewusst, auf den erkrankten Darsteller zu warten – eine Geste der Solidarität, die man nicht hoch genug loben kann. Und dieses Vertrauen zahlte sich aus. Mit umso mehr Spielfreude, Präzision und Herzblut standen die Darsteller nun endlich auf der Bühne – und rissen das Publikum vom ersten Moment an mit.
Rasante Krankenhauskomödie
Pointensicher, temporeich und mit einer grandiosen Portion schrägem Humor brachte das Kolpingtheater die rasante Krankenhauskomödie auf die Bühne. Das Timing stimmte, die Rollen waren glänzend besetzt, und der Applaus am Ende mehr als verdient. Eine Aufführung, die zeigt: Theater lebt nicht nur von Texten – sondern vor allem von den Menschen, die es mit ganzem Herzen tragen.
Die Story: Auf der urologischen Station von Dr. Blase sehen drei Männer ihrer Genesung entgegen: Gustav Becker (Stefan Scheiter), Ernst Knobes (Eric Lechner) und Willi Maier (Franz Müller). Hinter jedem Mann steht eine starke Frau, und so werden auch unsere drei Helden von ihren weiblichen Widerparts dominiert.
Die flotte, junge Ilsebill Knöterich (Anna Sugg) ist vor allem an der Kreditkarte ihres alternden Galans Gustav interessiert, das Mamasöhnchen Ernst steht völlig unter den Fittichen seiner Helikoptermutter Luise (Yvonne Bachhofer) und Willi Maier steht unter dem herben Regiment seiner Gattin Marga (Helga Munz).
Unter der Leitung des leicht verstrahlten Dr. Blase, der als Running-Gag Zimmer 13 und 14 nicht auseinanderhalten kann und so amüsante Verwechslungen provoziert, kommt die Genesung der Patienten nur schleppend voran. Denn die drei Herren fühlen sich im Zimmer 13 bestens aufgehoben, vor allem, wenn ihre drei weiblichen Widerparts nicht zugegen sind.
Kartenspielen, ein Schnäpschen hie und da, auch mal eine Zigarre auf dem Klo – ja, in Dr. Blases Krankenhaus ist gut sein.
Die resolute Schwester Hermine (Marion Metzler) sorgt für Ordnung und hilft ihrem Chef auf die Sprünge, Reinigungskraft Lischka (Christine Auer), mit östlichem Akzent ausgestattet, versorgt die drei Patienten mit allem, was es üblicherweise im Krankenhaus nicht zu kaufen gibt. Unterstützung bekommen die Krankenhauskräfte von der engagierten Schwesterschülerin Franzi (Melli Kübler), die den Bufdi Hannes (Manon Mayer) auf Trab bringt.
Die größte Angst der drei: gesund zu ihren Frauen nach Hause entlassen zu werden.
Das ganze Stück ist ein Anschlag auf die Lachmuskeln und zum Schluss hat Dr. Blase ein Einsehen mit den drei Männern. Wie – wird nicht verraten.
Weitere Termine
Das Stück wird aufgeführt im Gro0en Saal des Gemeindehauses St. Peter am 11./12./13. und 25./26./27. April. Beginn freitags und samstags um 19.30 Uhr, sonntags um 17.00 Uhr.











Text und Fotos: Erwin Linder