Bei Mittelurbach sind bis zu fünf Windkraftanlagen geplant
Mittelurbach (rei) – Zwischen Mittelurbach und Mennisweiler sollen fünf Windkraftanlagen entstehen. Beobachter waren bisher von drei WKA ausgegangen.
Die Zahl fünf nannte Dr. Matthias Pavel bei der Informationsveranstaltung der Firma Uhl Windkraft gestern (27.2.) im Dorfgemeinschaftshaus in Mittelurbach. Im fast vollbesetzten Saal erläuterte der Vertreter des Windkraft-Projektierers Uhl aus Ellwangen die Planungen. Demnach könnten die Anlagen eine Höhe von fast 290 Metern bis zur Rotorspitze haben.
Reinhold Mall, Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins „Landschaftsschützer Oberschwaben-Allgäu“ e. V., sieht eine hochproblematische optische Einwirkung auf das europadiplomierte Wurzacher Ried. Von Mittelurbach her gesehen, sei die optische Wirkung besonders bedrängend, da der Ort vergleichsweise tief liege, sagte er gegenüber der Bildschirmzeitung. „Der Turm kann bis zu 199 Meter hoch werden. Der Rotordurchmesser beträgt 172 Meter. Die Endmoräne ist 50 Meter hoch. Ich komme auf eine Gesamthöhe von 335 Metern, also für den Betrachter bei Mittelurbach höher als der Eiffelturm.“ Mall hat eine Visualisierung angefertigt, die die optischen Verhältnisse darstellt. Überrascht zeigte er sich von der planerischen Erhöhung der Anzahl der ins Auge gefassten WKA. „Ich bin bisher von drei Anlagen ausgegangen.“
19 WKA im Umfeld des Wurzacher Rieds
Erneut weist der Landschaftsschützer auf die Vorgaben des Europarates hin, der wiederholt von der Errichtung großtechnischer Anlagen auf den Hügeln rund um das Wurzacher Ried abgeraten hatte. „Von den fünf bei Mittelurbach angedachten WKA kommen einige auf der Endmoräne zu stehen, also auf dem Beckenrand des Wurzacher Beckens.“
Außer im Bereich Mittelurbach-Mennisweiler sind derzeit im Umfeld des Riedes Planungen bei Weitprechts-Alttann, bei Humberg und bei Osterhofen bekannt. „Wenn die derzeit bekannten Planungen alle realisiert werden, dann kommen wir auf 19 WKA in Sichtweite des Riedes“, warnt Mall. Dabei seien die Planungen im Bereich des Regionalverbandes Donau-Iller (also im Kreis Biberach, der an das Wurzacher Ried heranreicht) noch gar nicht erfasst.
Am Dorfgemeinschaftshaus in Mittelurbach verteilte ein halbes Dutzend Windkraft-Gegner Flugblätter. Die WKA-Gegner parkten in der Nähe des Versammlungsortes einen Kleinlieferwagen mit der Aufschrift „Keine Windkraft rund ums Ried“.