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Alessia Schuth in der Kleinen Galerie

„behind the window“ zeigt keine heile Welt



Foto: Erwin Linder
Beitragsbild: Kurator, Künstlerin, Laudatorin: Axel Otterbach, Alessia Schuth (Mitte), Dr. Carla Heussler

Bad Waldsee – Am vergangenen Sonntag, 12. November, hat Axel Otterbach die Ausstellung „behind the window“ der Künstlerin Alessia Schuth im Kunstraum Kleine Galerie im Haus am Stadtsee eröffnet.

Im Gespräch erzählte Alessia Schuth von ihren Erfahrungen im Lockdown, als wir alle gezwungener Maßen zu Hause bleiben mussten. In der Isolation fing sie an zu reflektieren. Dies führte letztendlich zur Bilderserie „behind the window“ („hinter dem Fenster“)

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Was passierte denn im Lockdown hinter diesen Fenstern? Wir erfuhren später, dass Gewalt, vor allem männliche Gewalt, gegen Frauen und Kinder in den Lockdown-Zeitern massiv zugenommen hat. Alessia Schuth verarbeitet diese Gewalt in ihren Bildern auf verstörende Art und Weise. In einen Frauenkörper, wie ein Tisch auf Händen und Füßen stehend, sind drei Messer gebohrt. In einem anderen kniet ein Mann hinter einer am Boden kauernden Frau. „Schreiende, eine mit Messern gespickte Nackte, … wabernde Monster, einsame Säufer … Der Blick nach innen … offenbart das zum Teil schockierende Leben außerhalb der Öffentlichkeit …“schreibt Dr. Carla Heussler im Katalog zur Ausstellung. Die Formate der Serie sind klein. Man muss schon mal näher herantreten, um die Motive zu erfassen.

Das Erfassen ist auch nicht immer ganz einfach. Die Bilder der Serie „behind the window“ sind auf eine ganz besondere Art und Weise „plastisch“. Zum einen, weil Alessia Schuth mit einer in der bildenden Kunst ungewöhnlichen Technik arbeitet. Sie benutzt einen 3-D-Druckstift, in dem dünne Plastikstäbe erhitzt werden und anschließend zähflüssig herauskommen. An der Luft erkaltet das Material wieder. So kann Alessia Schuth gewissermaßen „in der Luft“ zeichnen. Im Gespräch meint sie lachend, „eine schöne Kugelfuhr“ wäre schon eine passende Bezeichnung dafür. Die erkalteten Plastikfäden liegen nicht auf einem Trägermaterial auf, sondern stehen erhaben davor, so dass eine Dreidimensionalität entsteht. Wegen der entstehenden Schatten schwierig zu fotografieren.

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Außerhalb der Reihe „behind the window“ zeigt Alessia Schuth in der Ausstellung Bilder, in denen sie sich mit der Sexualität der Frauen auseinandersetzt.

Am Kopfende der kleinen Galerie, dem Haupteingang zugewandt und erst zu sehen, wenn man den Innenraum verlässt und einmal um die Ausstellung herumspaziert, hängen zwei großformatige Arbeiten Schuths. Sie erinnern ob ihrer Fülle an Details an Hieronymus Bosch oder die Wimmelbilder von Ali Mitschgutsch. Auch in diesen Werken richtet Schuth ihren Blick auf die Gewalt und die Benachteiligung vor allem der Frauen.

Die Arbeit an diesen Bilder gerät zur Obsession, erzählt Schuth im Gespräch. Vier Wochen, mit nur vier Stunden Schlaf pro Tag, habe sie an so einem Bild gearbeitet.

In seiner Jahresabschuss-Ausstellung zeigt uns Kurator Axel Otterbach keine heile Weihnachtswelt. Er führt uns mit Alessia Schuth in die verborgenen Abgründe des menschlichen Seins.

Alessia Schuth ist 1987 in Villingen-Schwenningen zur Welt gekommen. Sie lebt und arbeitet in Stuttgart. Studiert hat sie von 2010 bis 2020 an den Akademien Regensburg und Stuttgart. Seit 2020 arbeitet sie als freiberufliche bildende Künstlerin und hat diverse Lehraufträge an der Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.

Öffnungszeiten

Zu sehen ist die Ausstellung bis 31. Dezember (täglich von 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr).
Text und Fotos: Erwin Linder

Siehe Bildergalerie



BILDERGALERIE

Fotos: Erwin Linder

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