Bad Waldsee ist überdurchschnittlich sicher
Bad Waldsee – Die beiden Revier- bzw Postenleiter, Polizeirat Herzhauser von Weingarten und Polizeihauptkommissar Korn von Bad Waldsee, stellten die Kriminalstatistik für die Große Kreisstadt vor. Fazit: Zu Kommunen vergleichbarer Größe ist Bad Waldsee eine Stadt mit sehr gutem Sicherheitsniveau und wenig gravierenden Straftaten.
„In Bad Waldsee wohnen eben lauter anständige Leute“, kommentierte OB Henne die Präsentation der beiden Polizisten zur Sicherheitslage in der Sitzung des Gemeinderates am 14. Oktober.
Weniger Straftaten als 2022
Entwicklung der Straftaten in Bad Waldsee zwischen 2019 und 2023.
Die Straftaten in Bad Waldsee sind Rückläufig. Wurden 2022 insgesamz 782 Straftaten registriert, so waren es 2023 noch 644. Das positive Bild wird unterstrichen, wenn man die für das allgemeine Sicherheitsempfinden relevante Taten im Einzelnen anschaut. Bei Sexualdelikten, Partnergewalt, Gewalt gegen Polizeibeamte, Wohnungseinbruchdiebstahl, Ladendiebstahl und Rauschgiftstraftaten konnte allgemein ein Rückgang verzeichnet werden. Zu den Sexualdelikten merkte Polizeirat Herzhauser an, dass in Bad Waldsee keine Vergewaltigung registriert wurde. Sexualdelikte würden hingegen im Bereich Pornografie im Internet registriert. Bei der Gewaltkriminalität registrierte die Polizei mit 24 Straftaten im Jahr 2023 zwei mehr als im Vergleichsjahr 2022. Hier kam es laut Herzhauser auch zu Verschiebungen innerhalb der Statistik, da die Straftatbestände geändert wurden. So kann zum Beispiel ein Tritt mit einem Stiefel in einer Auseinandersetzung diese in den Bereich der Straftat bringen.
Schwerpunkte der Kriminalität (WED = Wohnungseinbruchdiebstahl).
Die Zahl der Straftaten, hochgerechnet auf 100.000 Einwohner.
Würde man die Straftaten hochrechnen auf 100.000 Einwohner, stellt sich die Lage in Bad Waldsee deutlich günstiger dar als im vergleichsweise kleinen Aulendorf. Im Landkreis Ravensburg kämen auf 100.000 Einwohner 4364 Straftaten, in Weingarten 4621, in Aulendorf 5020 und Bad Waldsee bildete das Schlusslicht mit 3122 Straftaten.
Meistens deutsche Tatverdächtige
Tatverdächtige nach Staatsangehörigkeit (absolute Zahlen).
Bei den Tatverdächtigen haben, korrelierend mit den Einwohnerzahlen, die Deutschen die Nase vorn. 2023 standen 215 Deutschen 65 Nichtdeutsche und 39 Asylbewerber/Flüchtlinge gegenüber.
Tatverdächtige nach Altersstruktur.
11 Straftäter waren 2023 unter 14 Jahre alt und somit nicht strafmündig, 28 Personen waren zwischen 14 und 17 Jahren alt, 23 fielen in das Alter der Heranwachsenden zwischen 18 und 21 Jahren.
Steigende Unfallzahlen
Unfallentwicklung 2022/2023.
Anders als bei den Straftaten sieht es bei den Verkehrsunfällen aus. Hier stieg die Zahl der registrierten Unfälle von 484 in 2022 auf 581 in 2023. Davon waren 365 sogenannte Kleinstunfälle, 76 waren mit Personenschaden und 140 Unfälle passierten auf besonders gefährdeten Streckenabschnitten.
2023 gab es vier tödliche Verkehrsunfälle.
Auch die Zahl der bei Verkehrsunfällen im Stadtgebiet verstorbenen Personen erhöhte sich von einer getöteten Person auf vier. Die Zahl der Schwerverletzten nahm ab, von 19 auf 15, die der Leichtverletzten stieg von 80 auf 96 Personen.
An der Spitze missachtete Vorfahrt, gefolgt von Rad- und Pedelecfahrern
Unfall-Ursachen
Die meisten Unfälle wurden durch Nichtbeachten der Vorfahrt verursacht. Am zweithäufigsten waren Rad- und Pedelecfahrer in Unfälle verwickelt. Hier gibt die Statistik keine Auskunft, wie es zu den Unfällen kam, ob sie eher von den Zweiradfahrern oder den anderen Verkehrsteilnehmern verursacht wurden. Nur vier Unfälle wurden 2023 durch Trunkenheit am Steuer verursacht, ein erfreulicher Rückgang gegenüber 12 im Jahr davor. Zu flotte Fahrweise führte 2022 zu 22 Unfällen, die Raser ließen auch die Unfälle rasant ansteigen, auf 28 in 2023.
Was kann man dagegen unternehmen?
Die Polizei setzt auf die drei E – das heißt Engineering, Enforcement und Education. Auf Deutsch: Man muss die Straßen den Verhältnissen anpassen, die bestehenden Regeln besser durchsetzen und die Verkehrsteilnehmer besser ausbilden.
Text: Erwin Linder / Grafiken: Polizeipräsidium Ravensburg.