Bad Waldsee auf dem Klimapfad
Bad Waldsee – Die Stadt hatte es sich im Jahre 2022 zur Aufgabe gemacht, den Anteil der regenerativen Stromerzeugung zu erhöhen. Jetzt ließ die Verwaltung verschiedene städtische Gebäude untersuchen und Klimaschutzmanager Michael Kreis präsentierte dem Rat das Ergebnis.
Damit die Stadt ihre ambitionierten Klimaziele – bis 2030 mindestens 80 Prozent des verbrauchten Stroms aus regenerativen Energien zu gewinnen und bis 2040 klimaneutral zu sein – erreichen kann, rückten die Dächer der städtischen Gebäude in den Fokus.
Insgesamt erfüllen acht Gebäude die theoretischen Voraussetzungen zur Installation einer PV-Anlage:
– Haus am Stadtsee
– Kindergarten Haisterkirch – Erweiterungsbau
– Kindergarten Reute (Neubau)
– Hopfenweilerweg 45
– Gebäude Reutestraße 93
– Durlesbachhalle Reute
– Mensa Döchtbühl
– GWRS Döchtbühl
Die Gebäude werden in zwei Gruppen aufgeteilt. In die erste Ausschreibungsrunde kommen Haus am Stadtsee, Kindergarten Haisterkirch und der Neubau des Kindergartes Reute. Hier ist jeweils ein Vollausbau der Dachflächen vorgesehen. Die übrigen fünf Gebäude werden in einer zweiten Runde ausgeschrieben.
Die Finanzierung der PV-Anlagen erfolgt über den Hausalt 2023 mit 435.000 Euro und den Haushalt 2024 mit 590.000 Euro. Für 2025 sind weitere 300.000 Euro eingeplant.
Die Ausschreibungsunterlagen können seit dem 5. November abgeholt werden, der Submissionstermin ist auf den 5. Dezember 24 angesetzt. Die Arbeiten können dann ab Januar durchgeführt werden.
Jörg Kirn (Grüne) kritisierte die bislang eingetretenen Verzögerungen – die Aufgabenstellung an die Verwaltung stammt laut Gemeinderatsbeschluss aus 2022 – als nicht hinnehmbar und fragte konkret nach Herkunft von Modulen, Gleichrichtern und Überwachungstechnik. Oskar Bohner (FW) regte an, PV-Anlagen auch an der Schallschutzwand zur B30 und als Überdachung auf dem Bleicheparkplatz zu installieren. Warum bei manchen Anlagen eine Volleinspeisung in das Stromnetz und kein Eigenverbrauch vorgesehen sei, wollte Franz Daiber (FW) wissen.
Zu den eingesetzten Modulen konnte die Verwaltung noch keine Auskunft geben, die Volleinspeisung erfolge dort, wo es wirtschaftlicher sei, die Schallschutzwand eigne sich nicht aufgrund ihrer Lage und die Bleiche könne wegen des sumpfigen Untergrundes nicht überdacht werden – so die Auskünfte von Seiten der Verwaltung.
Die Verwaltung erhielt einstimmig den Auftrag, die Arbeiten für die drei in Gruppe 1 genannten Gebäude auszuschreiben.