„Ältere Bruderschaft“ beging ihren Bruderschaftstag

Osterhofen – Über drei Jahrhunderte hindurch beging die Ältere Marianische Bruderschaft ihren jährlichen Bruderschaftstag am Donnerstag vor dem Aschermittwoch in der Kapelle in Osterhofen, seit einem halben Dutzend Jahre aber in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist.
Momentan wird die Kapelle restauriert und dürfte Ende des Jahres wieder zugänglich sein.. Es besteht die große Hoffnung, dass die nächsten Bruderschaftstage wieder in Osterhofen begangen werden können. In der Kapelle befinden sich nämlich auch die Votivtafeln der beiden noch bestehenden Bruderschaften („Ältere Bruderschaft“ seit 1702 und „Jüngere Bruderschaft“ seit 1718).
Dieser traditionelle Gedenktag für die verstorbenen Mitglieder der älteren Bruderschaft hat keinen Bezug zur Fasnet. Die Bruderschaften, die hier im Haistergau während der Phase des Hochbarocks gegründet worden sind, haben entsprechend der Wurzeln des Bruderschaftswesens das Totengedächtnis im Mittelpunkt.
Pfarrer Thomas Bucher, der sein zehnjähriges Zelebrieren dieser besonderen Gedenkgottesdienste feiern durfte, erinnerte zu Beginn der Messfeier daran, dass die „Ältere Bruderschaft“ nun seit 323 Jahren eine lebendige Gemeinschaft geblieben ist und alle Wirren der Zeiten überstanden hat. Das verdiene Respekt und Hochachtung. Pfarrer Bucher hatte wegweisend für diesen Gottesdienst das Motto des Heiligen Jahres „Pilger der Hoffnung“ in den Mittelpunkt gestellt. Papst Franziskus hatte dieses Leitwort für das Heilige Jahr 2025 so gewählt und ausgerufen, um in Zeiten von Kriegen und globalen Krisen eine Zeit der Besinnung und Erneuerung zu schaffen. Für die feine musikalische Umrahmung während der Eucharistiefeier hatte Hermann Hecht an der Orgel Sorge getragen.
Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich die Mitglieder der Bruderschaft“ zur Hauptversammlung in der „Rose“ in Hittelkofen. Peter Fluhr, der ehrenamtlicher Pfleger der Älteren Marianischen Bruderschaft, bedankte sich bei Pfarrer Thomas Bucher und beim Organisten Hermann Hecht sowie bei Mesnerin Claudia Waibel für die würdevolle Gestaltung des diesjährigen Gottesdienstes.
Peter Fluhr informierte auch über den Kassenstand, der ohne Erhebung eines Jahresbeitrags für 2025 so angenommen wurde. Wegen Erkrankung fehlten einige wenige Mitglieder der 63 Personen zählenden Bruderschaft.

Auch unser Reporter Rudi Martin (rechts) ist Mitglied der Bruderschaft.
Text: Rudi Martin / Fotos: Rudi Martin und Stefan Christ
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