Abstrakte Malerei von Annette Stacheder
Bad Waldsee – Die Galerie im Bad Waldseer Kino Seenema in der Biberacher Straße zeigt bis zum 7. Juli „Abstrakte Malerei auf Papier und Handdrucke“ der Weingartner Künstlerin Annette Stacheder.
Sie freue sich ganz besonders über alle Mütter, die an diesem schönen Muttertag den Weg ins Seenema zur Vernissage der Ausstellung Stacheder gefunden hätten, begrüßte Marianne Jocham (Bild), die Kuratorin der Ausstellung, die Besucherinnen und Besucher am Sonntag, 12. Mai.
In die vielfach zarten, luftigen Bilder von Annette Stacheder kann man viel hineininterpretieren. Formen, die an Pflanzen, an Tiere erinnern. Was der Betrachter darin erkennt, liegt an seiner eigenen Betrachtungsweise. Wie es Timo Strohm (Bild) in seiner Laudatio sagte, entsteht die Kunst in der Wechselwirkung zwischen dem Werk und seiner Betrachtung. Abstrakte Kunst ist bei Stacheder kein zufälliges Produkt, so Strohm weiter. Der Künstler müsse mit den Materialien umgehen können, sie beherrschen. Erst mit dem Beherrschen der Prozesse kann sich die Künstlerin ganz auf die Form, das Produkt konzentrieren.
Annette Stacheder hat sich sehr genau und sehr vielschichtig mit der Malerei in vielen Facetten auseinandergesetzt. Sie absolvierte Praktika als Zeichnerin und ließ sich zur Kirchenmalerin und Vergolderin ausbilden. Ihre Fertigkeiten als Restauratorin konnte sie zum Beispiel im Schloss Herrenchiemsee und der Votivkirche in Wien einsetzen.
Im Seenema zeigt sie Arbeiten auf Papier, Aquarelle meist. Bei einem Bild, so erzählte sie, gefiel ihr die Mischung der Farben auf der Palette so gut, dass sie diese spontan auf das Papier presste. Viele ihrer in Bad Waldsee ausgestellten Bilder sind in dieser teils gedruckten, teils gemalten Technik entstanden. Dabei ist der Druck wie auch die Malerei stets ein kontrollierter Prozess, bei dem am Ende die Vorstellung der Malerin herauskommt – kein Zufallsprodukt.
Wie unterschiedlich die Künstlerin arbeitet, zeigt ein Bild, das direkt neben der Treppe zum Kinosaal hängt. Es sieht aus wie von einer anderen Person hergestellt. Statt transparentem Farbauftrag sieht man hier dicke Striche, pastöse Farben, kräftige Formen. Darauf angesprochen verweist Annette Stacheder auf eine parallel hängende Ausstellung in Rathaus Baienfurt. Hier kann man eine andere Seite dieser vielschichtigen Künstlerin erleben.
Nicole Rickert und Nicole Schöllhorn von der JMS begleiteten die Ausstellung mit grooviger Saxophonmusik.
Groovige Saxophon-Klänge: Nicole Rickert und Nicole Schöllhorn.
Die Ausstellung ist zu den Kinozeiten des Seenema noch bis zum 7. Juli zu sehen.
Text / Fotos: Erwin Linder
Siehe Foto-Galerie