600 Bürger kamen zum Neujahrsempfang der Stadt Bad Waldsee
Bad Waldsee – Am Sonntag, 12. Januar, lud OB Matthias Henne zum mittlerweile schon gut eingeführten Neujahrsempfang in die Durlesbachhalle nach Reute. Vor etwa 600 Bürgern gab er eine gute Stunde lang seinen Bericht über alles, was seine Gemeinde bewegt.
Roter Teppich für die Bürger, der OB mit Amtskette, neben ihm seine Frau sowie Bürgermeisterin Monika Ludy, links die Glück verheißenden Schornsteinfeger – so zeigte sich das “Empfangskomitee” am Sonntag in der Durlesbachhalle. Brigitte Göppel (rechts), die Öffentlichkeitsarbeiterin der Stadt, schaute, dass sie die Szenerie in den Kasten bekam.
Weder OB Matthias Henne noch seine Frau noch Bürgermeisterin Monika Ludy ließen es sich auch dieses Jahr nehmen, jeden Bürger und jede Bürgerin, die den Weg in die Durlesbachhalle gefunden hatten, persönlich zu begrüßen und die Hand zu schütteln. Ein nettes Wort fand der OB auch für jeden. Bevor er ans Rednerpult ging, hatte er am Ende des Spaliers glücksbringender Schornsteinfeger schon gut und gerne 600 Hände geschüttelt.
Die Stadtkapelle spielte unter der Leitung von Stadtmusikdirektor Joachim Weiss angenehme Weisen, die Mitarbeiter der Stadt schenkten derweil fleißig Begrüßungsgetränke mit und ohne Alkohol ein. Die Schornsteinfeger boten Glücks-Gebäck in großen Körben dar. Hier und da trafen sich Bekannte. Es wurde geplaudert, man wünschte sich alles Gute fürs neue Jahr.
Dreimal ertönte der Gong. Dann hatten alle ihren Platz gefunden. Vorne die VIPs aus Stadt-, Ortschafts- und Kreistag. Ebenso wie Alt-Bürgermeister Prof. Rudolf Forcher mit Frau, Ex-Kämmerer Alfons Fiegel mit Frau und Landrat Harald Sievers.
René Auer und Frau.
Aus der Rede des Oberbürgermeisters
„Ich bin gerne Ihr Oberbürgermeister“, rief Matthias Henne den Anwesenden nach der Begrüßung zu. Und so am Rednerpult stehend, mit der Amtskette um den Hals, strahlte Matthias Henne das personifizierte Gerne-Sein und Gerne-Tun authentisch in den Saal.
Er hatte viel zu berichten, was Verwaltung und die Räte in der Großen Kreisstadt und ihren Teilorten im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht hatten. Ganz vorne stand natürlich der glückliche Abschluss des „Nationalen Leuchtturmprojektes Altstadt für Alle“. Die Waldseer und ihre Gäste können jeden Tag von dieser Baumaßnahme profitieren. Als besonderen Hingucker bezeichnete er den „Brückenstein“, geschaffen von Axel Otterbach und gesponsert von der Fränkel-Stiftung.
Mit dem Neuen Rathaus, ehemals Finanzamt, Oberamt und noch früher Franziskaner-Kloster, verband er einen besseren Service für die Bürger. Getreu dem Motto „Wo mir send, isch vorne“.
Für das Gesundheitswesen in der Stadt fand der OB die nette Wortspielerei vom Henne-Ei-Problem. Wie hinlänglich bekannt, dünnt sich die ärztliche Versorgung der Stadt immer weiter aus. Der OB sieht es als ganz persönliche Aufgabe, seine Gemeinde mit einer ausreichenden ärztlichen Versorgung auszustatten. Obwohl dies nicht die Aufgabe der Gemeinden, sondern des Bundes, des Landes und der Kassenärztlichen Vereinigung wäre.
Nein, man könne nicht einfach eine leere Gebäudehülle hinstellen und dann hoffen, dass ein Arzt einzieht – so das Henne-Ei-Problem. Aber wartet man auf den Arzt, der das Haus beziehen soll, dann kommt man auch nicht voran. Er versprach den an dieser Stelle besonders aufmerksamen Zuhörer, denn die meisten befanden sich in den Jahrgängen, die den Arzt häufiger benötigen, sich weiter mit ganzer Kraft für den Gesundheitsstandort Bad Waldsee weiter einzusetzen.
Die neuen und die scheidenden Gemeinderäte würdigte der OB in seiner Rede und ganz besonders die beiden langjährigen Ortsvorsteher Rosa Eisele und Franz Spehn, die 2024 ihre Ämter an die Nachfolger übergaben.
Matthias Henne konnte seine Freude nicht verbergen, dass der Gemeinderat seinem Herzensanliegen zustimmte: der Bewerbung um die Landesgartenschau. Zwar ist es noch lange bis dahin, aber die Vorbereitungen für die Bewerbung müssten jetzt schon getroffen werden. Die Vorteile für die Stadt wären enorm, meinte der OB und wurde kaum fertig mit der Aufzählung aller Bereiche, die davon profitierten.
Für die nähere Zukunft hat die Stadt auch schon viele Projekte angefasst: Erweiterung des Gymnasiums und der Sporthalle, zusätzliche Plätze zur Kinderbetreuung, Versorgung mit Glasfaserkabeln für schnelles Internet, Ausweisung von Flächen für Wohn- und Gewerbebauung, fertiggestellte und projektierte Agri-Solar-Anlagen in Urbach. Nicht einverstanden zeigte sich die Stadt mit den Standort-Vorschlägen für Windkraftanlagen und verfasste eine entsprechende Stellungnahme an den Regionalverband Bodensee-Oberschwaben.
Bürgerbus wurde eifrig genutzt
Der Bürgerbus wurde in den ÖPNV eingeführt – und hatte am Sonntag auch außerfahrplanmäßig viel zu tun, denn viele nutzten die beiden E-Fahrzeuge, um zur Halle nach Reute und wieder zurück zu kommen.
Die vielfach kritisierten Hochwasserschutz-Maßnahmen, insbesondere die beiden Rückhaltebecken vor Mittelurbach und im Kurgebiet, konnten beim Starkregen des vergangenen Frühjahrs ihre Notwendigkeit unter Beweis stellen.
Die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus mit einem Umsatz von 81 Millionen Euro 2023 in Bad Waldsee stellte der OB auch heraus.
Kapelle in Osterhofen, Naherholungsgebiet Tannenbühl, die beliebtesten Vornamen für neue Erdenbürger in Bad Waldsee, dem OB gefiel es sichtlich, alles, aber auch wirklich alles aufzuzählen, was im Städtle geschah.
Ausblick auf 2025
Ein Jahr reiht sich ans andere und auch für 2025 konnte er schon von wichtigen Vorhaben berichten: Feuerwehrhaus in Michelwinnaden, Dachsanierung in Mittelurbach, Ortschaftsverwaltung und Dorfgemeinschaftshaus in Gaisbeuren, Landesstraße von Gaisbeuren nach Reute, Bauhof in Bad Waldsee, Spital in Bad Waldsee, Sportflächen von Haisterkirch, überall wird geplant und gebaut.
„ Es liegen spannende Jahre mit vielfältigen Aufgaben vor uns. Doch ich bin davon überzeugt, dass wir in Bad Waldsee diese Herausforderungen gemeinsam bewältigen werden.“ So der OB.
Ehrungen
Nach einer kurzen Umbaupause wurden verdiente Waldseer Bürger und Institutionen geehrt. Hier in aller Kürze: Mit der Ehrenamtsmedaille wurden ausgezeichnet Brigitte Kaiser, Eva Neumann und die Waldseer Jungelfer. Mit der Bürgermedaille ausgezeichnet wurden Edwin Jehle und Rosa Eisele. Wir gratulieren und würdigen die Ausgezeichnet ausführlich in Kürze.
Unser Bild zeigt in der ersten Reihe von links Landrat Harald Sievers, Altbürgermeister Prof. Rudolf Forcher, Frau Forcher, Bürgermeisterin Monika Ludy und Frau Henne. Rechts die neue Bürgermedaillenträgerin Rosa Eisele. Edwin Jehle, der ebenfalls mit der Bürgermedaille ausgezeichnet wurde, sitzt hinter dem Landrat.
Text und Fotos: Erwin Linder
Ein weiterer Bericht zum Neujahrsempfang der Großen Kreisstadt Bad Waldsee folgt
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