17 Ministranten und ein Gast aus dem Kongo
Molpertshaus – Mit insgesamt 17 Ministrantinnen und Ministranten aus den Kirchengemeinden Molpertshaus, Bergatreute und Alttann haben Pfarrer i. R. Adolf Schuhmacher und sein Bruder im geistlichen Amt, Dr. Juvenal Ilunga Muya aus Kolwezi im Süden der Demokratischen Republik Kongo, am 14. Juli in der Pfarrkirche St. Katharina in Molpertshaus Gottesdienst gefeiert. Organisiert und in weiten Teilen vorbereitet wurde der Gottesdienst von Ellen Liebrich und Simon Kling, dem Oberministranten-Duo der derzeit 25 Ministrantinnen und Ministranten von Molpertshaus.
Pfarrer Schuhmacher kennt den mittlerweile an einem Gymnasium in Belgien unterrichtenden Priester Juvenal Ilunga Muya fast schon seit dessen Kindheit. In seiner Begrüßung stellte er den im Jahr 1967 geborenen Muya vor, der schon früh als intelligenter Knabe von seinem Pfarrer gefördert wurde und der mit Unterstützung aus Deutschland eine Internatsschule besuchen und später unter anderem auch in Rom studieren konnte. Dort war er auch bis zu einer schweren und langjährigen Erkrankung an der Päpstlichen Universität Urbaniana Professor. Nach seiner Genesung ging er nach Belgien, um schwerpunktmäßig Religionsunterricht am Gymnasium in Ciney in den Ardennen zu geben. Unter anderem war der fließend Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch und selbstverständlich auch Kiswahili sprechende Juvenal Ilunga Muya auch Referent beim Ökumenischen Kirchentag in Berlin.
“Christus hat keine Hände, nur unsere Hände”
In seiner Predigt, die er mit dem sehr alten Gebet „Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun“ eröffnete, forderte er die vielen Ministranten und die Gottesdienstbesucher auf, sich für Jesus Christus und damit für die die Menschen einzusetzen. Mit Blick auf eine Werktagsmesse in Molpertshaus, bei der er mit Adolf Schuhmacher konzelebriert hatte, zeigte er sich erfreut und überrascht über den starken Besuch. Mit der Bemerkung, dass er so viele Ministranten auf einmal noch gar nie in einer so kleinen Gemeinde wie Molpertshaus gesehen habe, sprach er nicht nur den jungen Leuten zu, dass sie „gesandt sind, den Glauben zu verbreiten“. Mit der stets am Ende eines Gottesdienstes formulierten Aufforderung „Gehet hin in Frieden“, die in der lateinischen Kirchensprache „Ite, missa est“ eigentlich noch treffender mit „Gehet hin, ihr seid gesandt“ übersetzt wird, dankte Juvenal Ilunga Muya den Gottesbesucherinnen und Gottesdienstbesuchern für deren Glaubenszeugnis und ermutigte sie, weiterhin treu zu Jesus Christus und dessen Botschaft und Auftrag zu stehen.
Noch vor der Predigt des Gastes aus dem Kongo stellten zwei Ministrantinnen vor, in welchen Situationen sie den Glauben in ganz besonderer Weise erlebten; wie etwa beim Blutritt in Weingarten, bei dem Ellen Liebrich schon als Ministrantin dabei und war und mittlerweile auch als junge Frau mitgeritten ist. Für die musikalische Begleitung des Gesangs im Gottesdienst spielte Gabi Detzel die Orgel, wobei sie für einige Lieder durch eine sehr spontan von Pfarrer Schuhmacher einberufene Bläsercombo von Ministrantinnen und Ministranten unterstützt wurde.
Pfarrer Adolf Schuhmacher hilft immer noch mit
Es ist Pfarrer i. R. Adolf Schuhmacher, der in Molpertshaus und in der Seelsorgeeinheit noch vielfach Pfarrer Klaus Stegmaier unter anderem mit Messfeiern unterstützt, ein besonderes Anliegen, die Ministranten für den Glauben zu begeistern und ihnen auch den Blick für die Sorgen der Menschen etwa in Afrika zu eröffnen. So versammelte er zur Kommunionausteilung nicht nur die in Ministrantengewändern mitfeiernden Mädchen und Jungs um den Altar, sondern auch diejenigen Ministranten, die in „Zivil“ den Gottesdienstes mitfeierten.
Nach dem Gottesdienst trafen sich die Zelebranten Schuhmacher und Muya mit den Minis und zahlreichen Gottesdienstbesuchern im Pfarrhaus zum Austausch, wobei auch die Situation im Kongo besprochen wurde. Schon im Gottesdienst selbst verwies Pfarrer Schuhmacher darauf, dass das Metall Tantal für alle Smartphones ein höchst bedeutsames Element ist, das vornehmlich aus dem Bergbau im Kongo stammt.
Kollekte für Projekte von Juvenal Ilunga Muya im Kongo
Die Kollekte des Gottesdienstes ist für Projekte im Kongo, die auch von Juvenal Ilunga Muya betreut werden, also etwa für eine Kranken- und Sozialstation und eine Nähschule bestimmt.
Bilder in der Galerie