Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
in dieser besinnlichen Zeit schauen wir auf das zurückliegende Jahr zurück und wagen einen Ausblick auf das kommende Jahr.
Die multiplen Krisen globalen Ausmaßes hatten auch im Jahr 2024 immense Auswirkungen auf unser Leben und stellten bzw. stellen uns und unsere Gemeinde auch im kommenden Jahr vor massive Herausforderungen. Die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, steigende Lebenshaltungskosten, politische Entwicklungen, Zuwanderung, Polarisierung in der Gesellschaft, Maßnahmen gegen den Klimawandel und vieles andere mehr führen zu Verunsicherung, verlangen uns allen viel ab und fordern uns stark.
Das vergangene Jahr hatte aber auch zahlreiche schöne Momente zu bieten, die uns als Gemeinschaft näher zusammengebracht haben.
2024 konnten wir in unserem Land zwei wichtige Jubiläen feiern: Im Mai wurde unser Grundgesetz 75 Jahre alt und im November erinnerten wir an 35 Jahre Friedliche Revolution und Mauerfall. 1949 und 1989 – zwei wichtige Wegmarken der deutschen Demokratiegeschichte.
Der Blick zurück in die Geschichte macht uns aber auch bewusst: Mit den großen historischen Momenten allein ist es nicht getan. Denn heute müssen wir leider erleben, wie unsere freiheitliche Demokratie wieder angegriffen wird – von außen wie von innen. Wir erleben Wahlerfolge politischer Kräfte, die unsere Demokratie verachten.
Gerade in solchen Zeiten ist es wichtig, uns daran zu erinnern, dass wir das Erbe von 1949 und 1989 jeden Tag aufs Neue leben und verteidigen müssen.
In der Hektik des Alltags vergisst man manchmal innezuhalten und das, was man erreicht hat, zu würdigen. Bei all den Sorgen, die uns aktuell beschäftigen, sehen wir manchmal gar nicht mehr, was wir alles füreinander tun, und sehen nicht, was uns trotzdem miteinander gelingt.
Ein herausforderndes Ereignis war das Hochwasser-Wochenende vom 31. Mai bis 2. Juni 2024, das viele von uns betroffen hat. Ich danke noch einmal allen freiwilligen Helferinnen und Helfern, die uns in diesen schwierigen Tagen bei der Bewältigung des Hochwassers tatkräftig unterstützt haben.
Ein wichtiges Ereignis war auch die Gemeinderatswahl. Der am 9. Juni 2024 neu gewählte Gemeinderat hat in seinen ersten Sitzungen beispielsweise mit den Grundsatzbeschlüssen zur Instandsetzung und Restaurierung der St. Wolfgangskapelle und zur Anschaffung eines neuen Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs (HLF 20) als Ersatz für das auszumusternde Löschgruppenfahrzeug (LF 16/12, Baujahr 1997) für unsere Feuerwehr sowie dem Beschluss des Bebauungsplanes „Am Rieder Weg 4“ bereits einige weitreichende Entscheidungen getroffen.
Im Jahr 2025 stehen wir vor wirtschaftlich und (voraussichtlich auch in den Folgejahren) vor finanziell schwierigen Zeiten. Dennoch sind wir entschlossen, die vor uns liegenden Herausforderungen und Aufgaben wie zum Beispiel
den Teilregionalplan Energie des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben,
den Breitbandausbau,
den Bau des Radweges entlang der L 260 zwischen Altmannshofen und der K 8030 (Abzweigung Auenhofen) durch das Land Baden-Württemberg,
die Planung für eine Sanierung mit Erweiterung oder ggf. eines Neubaus des Kindergartens St. Michael Aichstetten,
die teilweise Neugestaltung der Sportanlagen im Bereich Birkenstraße – Forchenstraße – Hardsteiger Straße,
die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagesbetreuung in der Grundschule ab dem Schuljahr 2026/2027 und
den Verkauf der Flurstücke 44, 118 und 119 Gemarkung Aichstetten (Hauptstraße 70/Wagnerstraße 1) anzugehen und zu meistern.
Gemeinderat, Verwaltung und ich arbeiten an gemeinsamen Lösungen, um unsere Gemeinde zukunftssicher zu machen. Dabei gilt es, sich bei den zu treffenden Entscheidungen auf das Notwendige und Machbare zu konzentrieren anstatt sich am sicherlich in vielen Bereichen Wünschenswerten zu orientieren.
Die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage und der Jahreswechsel geben mir auch Anlass, Dank und Anerkennung auszusprechen an alle, die sich in unserer Gemeinde in vielfältiger Weise – beispielsweise im Gemeinderat, in der Feuerwehr, im DRK-Ortsverein, in der Betreuung der Geflüchteten, in unseren Vereinen oder in der Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit – engagieren. Ihre Einsatzbereitschaft und Ihr Engagement sind ein starkes Zeichen und sorgen immer wieder dafür, dass unsere Gemeinde sich weiterentwickeln kann und lebens- und liebenswert bleibt.
Herzlich danke ich auch für viele interessante Gespräche, zahlreiche schöne Veranstaltungen im Jahresverlauf, die vielfältige Unterstützung durch Einwohnerinnen und Einwohner sowie für das gute Miteinander in unserer Gemeinde, das ich bei zahlreichen Begegnungen und in vielen Bereichen Tag für Tag wahrnehme.
Ich wünsche – auch im Namen des Gemeinderats sowie aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde – Ihnen und Ihren Angehörigen von Herzen ein wunderbares und friedliches Weihnachtsfest voller schöner Momente, Wärme undFreude, einen guten „Rutsch“ und ein glückliches und gesundes Neues Jahr. Mögen die kommenden Monate voller Hoffnung, Zuversicht und neuer Möglichkeiten sein.
Ihr
Hubert Erath, Bürgermeister