Wie steht es um die Fernwärme?
Leutkrich – Fernwärme dank Erneuerbarer Energien für die Innenstadt. Erzeugt mit Abwärme, Biogas, Holz. Sie soll dort viele Vorteile bringen. Nur: Welche genau? Und wann? Oder: wem? Dazu wollte Stadtrat Gottfried Härle (Grünes Bürgerforum) bei der Gemeinderatssitzung am 23. September Genaueres von der Stadtverwaltung wissen. An den Antworten dafür arbeiten diese Behörden „mit Vollgas”. So Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle.
Im Juli 2024. Da wollte das Rathaus die betroffenen Eigentümerinnen und Eigentümer der Innenstadt darüber unterrichten, wann wer wie an das geplante Fernwärmenetz angeschlossen werden soll. Gottfried Härle sagte am 23. September: „Es gab bisher keinerlei Kontakt zu den Gebäudeeigentümern.” Dies sei wiederum „schwierig für die Betroffenen”. Denn von ihnen wisse niemand so recht, wie vor ihrer Haustür die Zukunft aussehen solle. Härle zur angekündigten Information durch die Stadtverwaltung: „Gibt’s jetzt einen Termin?” Darauf antwortete OB Henle: „Wir können hier nur so schnell agieren, wie die Planungsbüros vorankommen. Die haben einen Arbeitsauftrag.” Städtische Beschäftigte, die an diesen Verfahren beteiligt seien, „arbeiten mit Vollgas.
„Es wird derzeit der große Wärmespeicher gefüllt”
Dass sich tatsächlich schon was tut, ist im Westen der Kernstadt gut erkennbar. Nämlich am großen Speicher-Silo. Henle: „Es wird derzeit der große Wärmespeicher gefüllt.” Grundsätzlich werde da in Leutkirch „viel mehr als in anderen Städten umgesetzt”.
Frage nach dem Flüchtlingsheim
Härles Fraktionskollegin, die neugewählte Stadträtin Ilona Fuchs, stellte eine Anfrage zum neuen Flüchtlingsheim. „Alle haben die Pressemeldungen im Kopf. Das treibt mich um“, bekannte die Sozialarbeiterin. Daher forderte sie, „dass sich da der Gemeinderat damit befasst.” Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle erklärte dazu, dass mit öffentlichen Integrations-Programmen geholfen werde. Henle: „Letzte Woche wollte das Land die Mittel kürzen.” Dies aufgrund der „Meinung vom Fachminister”. Leutkirch und andere Städte hätten dagegen protestiert – erfolgreich. Also fließen die Gelder wieder, berichtete Henle.
Thema Hochwasser
Alois Peter (noch kommissarischer Ortsvorsteher von Herlazhofen) wollte wissen, was die Stadtverwaltung in Sachen Hochwasser tut. „Es war ja jetzt wieder im Osten (gemeint war: Österreich, Tschechien, Polen; Anm. d. DBSZ-Red.) das Problem.” Und – bezogen auf Urlau, Herlazhofen und Umgebung: „Es kommen immer wieder Anfragen: Wie geht das weiter?” Peter hatte dabei vor allem die heftigen Regenfälle und Überschwemmungen um den 1. Juni im Blick. Darauf Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle: „Da sind wir gut beschäftigt.” So bekomme der Stadtweiher einen Pegelmesser. Er soll helfen, Unterlieger bei Hochwassergefahr rechtzeitig zu warnen. Für weitere Maßnahmen sei ein Ingenieurbüro beauftragt. Henle grundsätzlich: „Es gibt keinen 100-prozentigen Schutz.” Die Stadtverwaltung strebe an, sich etwa durch Grundstück-Tausch mehr Überflutungsflächen für Hochwasser zu sichern. Dazu sagte der langjährige Herlazhofer Ortsvorsteher und Stadtrat Alois Peter, zu solchen Tausch-Aktionen oder Grundstücksverkäufen zeigen sich manche durchaus bereit. Aber: „Die wollen wissen: Wohin können sich Grundstückseigentümer wenden?” – „Kommt drauf an, an welchem Gewässer”, antwortete OB Henle. So gilt etwa die Eschach als Landeseigentum, kleinere Flussläufe wie die Hofser Ach stünden im Besitz der Stadt.
Julian Aicher