Fünf Ehrungen und eine Verabschiedung
Bad Waldsee – In der ersten Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause nutzte OB Matthias Henne gleich zweimal das Rednerpult: Er ehrte fünf Gemeinderäte für ihre langjährige Arbeit im Rat und er verabschiedete Peter Natterer nach 25-jähriger Arbeit im Rathaus in den Ruhestand.
Gleich drei Gemeinderäte wurden für zehnjährige Zugehörigkeit zum Rat geehrt: Maximilian Klingele, Tobias Lorinser und Franz Daiber. Für jeden hatte der OB lobende Worte sowie eine Urkunde und eine Nadel des Gemeindetages sowie eine Flasche Wein von der Stadtverwaltung im Gepäck.
Max Klingele
Bei Maximilian Klingele hob der OB dessen frühen Start, schon mit Mitte 20, in eine lokalpolitische Karriere hervor. Durch seine Mitgliedschaften in Ruderverein und Narrenzunft sowie seine Arbeit als Konrektor einer Realschule präge er das Stadtleben mit und habe immer die Anliegen künftiger Generationen im Blick. Seit der letzten Kommunalwahl hat Klingele auch das Amt des Fraktionsvorsitzenden der CDU im Gemeinderat übernommen.
Tobias Lorinser
Tobias Lorinser war nicht nur die letzten zehn Jahre im Gemeinderat, er engagierte sich auch zehn Jahre im Mittelurbacher Ortschaftsrat, dem er bis zu seinem Wegzug angehörte. Durch diese Doppelfunktion konnte Lorinser, so OB Henne, die Belange der Ortschaft im Gemeinderat vertreten. Nach der letzten Kommunalwahl wurde Tobias Lorinser auch zum dritten ehrenamtlichen Stellvertreter des Oberbürgermeisters gewählt.
Franz Daiber
Als Friseurmeister in der Innenstadt habe Franz Daiber immer das Ohr direkt am Bürger, meinte der OB in seiner Laudatio. Franz Daiber setzte sich immer für die Belange seines Städtchens ein und kämpfte aufopferungsvoll in der Initiative zum Erhalt des Waldseer Krankenhauses. Hervorzuheben auch sein Engagement in der Narrenzunft als langjähriger „Zunfte“, für die er 2016 die Ehrenamtsmedaille der Stadt erhielt. Daiber ist auch Träger der Staufer-Medaille des Landes Baden-Württemberg.
Andreas Hepp
Für 20-jährige Zugehörigkeit zum Gemeinderat Bad Waldsee konnte OB Henne Andreas Hepp auszeichnen. Wohnraum und die Jugend sind die Themen, die Hepp besonders am Herzen liegen. Und seinen bunten Malerbus kennt im Ort jeder, so der OB. Dass er in Bad Waldsee sehr beliebt sei, zeige das Wahlergebnis, er ist mit der zweithöchsten Stimmenanzahl in den Gemeinderat eingezogen. Zusätzlich zu Urkunde und Stele erhielt Andreas Hepp einen Geschenkskorb der Stadt.
Benno Schultes
Bernhard (Benno) Schultes gehört dem Gemeinderat seit 25 Jahren an. Zusätzlich zu seiner Arbeit im Gemeinderat gehörte Benno Schultes auch viele Jahre dem Kreistag an und konnte als Erster Stellvertreter des Bürger- und später Oberbürgermeisters viel Erfahrung in der Kommunalpolitik sammeln, lobte der OB. Als ein wichtiges Bindeglied zwischen Verwaltung, Rat und Bürgern schaffte es Schultes oft, einen Kompromiss bei unterschiedlichen Ansichten zu finden. „Ihre Interessen sind sehr vielseitig – Ihr Herz schlägt aber besonders für Sport und Kultur, ebenso für die Jugend und Bildung“, sagte Matthias Henne. Auch Schultes erhielt zusätzlich zu Stele und Urkunde einen Geschenkkorb der Stadt.
Stefan Senko
Er gehört dem Stadtrat seit sage und schreibe 40 Jahren an: Stefan Senko. Diese Zeit sei ganz besonders hervorzuheben, so OB Henne. „Als Einzelhändler in der Innenstadt von Bad Waldsee setzen Sie sich vor allem für deren Entwicklung und die Interessen des Einzelhandels ein – insbesondere konnten Sie das Großprojekt Altstadt für Alle von Beginn an bis zum Abschluss im Jahr 2023 begleiten. Durch den täglichen Kontakt mit den Bürgern von Bad Waldsee sind Sie immer auf dem Stand, was die Bevölkerung gerade bewegt.“ Einige Meilensteine in Senkos Zeit als Stadtrat zählte Henne auf: „Schaffung des Gewerbegebiets Wasserstall, Neubau des Maximilianbads, Anbau des Neuen Verwaltungsgebäudes, Schaffung zahlreicher Kindergartenplätze – beispielsweise durch den Neubau des Kindergartens Reute oder den Bau des Kinderhauses Döchtbühl.“Senko erhielt Nadel, Stele und Urkunde des Gemeindetages und einen Geschenkkorb der Stadt.
Verabschiedung von Peter Natterer
Peter Natterer arbeitete seit 1999 bei der Stadt Bad Waldsee. Seine Karriere bei der Stadt startete noch unter Bürgermeister Rudolf Forcher. Er kam vom Landkreis Biberach und übernahm als Abteilungsleiter das Baurechtsamt. In seinen 25 Dienstjahren bei der Stadt wurde er bis zum Stadtoberamtsrat befördert. Seit der Organisationsänderung der Stadtverwaltung leitete Natterer den Bereich Stadtplanung. „Über Ihre fachliche Kompetenz hinaus waren und sind Sie aber auch im Kollegenkreis eine sehr anerkannte und gerne gesehene Person. Kein Wunder, denn mit Ihrer 25‑jährigen Zugehörigkeit zum Team der Stadtverwaltung sind Sie im besten Sinn ein ,Urgestein‘. Ihr großes Wissen teilen Sie gerne mit anderen und helfen, wenn es darauf ankommt, wo Sie können“, lobte OB Matthias Henne und verabschiedete ihn mit den Worten „Sehr geehrter Herr Natterer, für Ihr großes, langjähriges und erfolgreiches Engagement bei der Stadt Bad Waldsee möchte ich Ihnen persönlich, aber auch als Leiter der Stadtverwaltung und im Namen des Gemeinderats, ganz herzlich danken.“ Natterer erhielt als Abschiedsgeschenk und als Erinnerung an Bad Waldsee eine Luftaufnahme der Stadt. (Bild).
In seiner Antwort auf Hennes Laudatio blickte Peter Natterer auf die lange Zeit seines Dienstes zurück. Die Themen, die er bearbeitete, reichten vom Baugebiet Wasserstall über Therme und Sauna, Hirschhof, Fischzucht und Bleiche bis zum Hochwasserschutz, Klimaanpassungen und Agri-PV Anlagen. Er bedankte sich bei der Verwaltung, beim Rat und auch bei den Bürgern für das Vertrauen und meinte, gemeinsam könne man die größten Herausforderungen meistern. Er bedankte sich auch bei seiner Familie, die mit Geduld die vielen langen Abende, die er bei Sitzungen verbrachte, ertragen habe. Er freue sich auf den nächsten Lebensabschnitt mit Zeit für Familie, Wanderungen in der Natur, befasse sich mit der Heilkraft von Pflanzen und wolle sich viel Zeit für sein Hobby Musik nehmen. „Vielleicht lerne ich ja noch ein neues Instrument.“ Seiner Nachfolgerin Marina Gehweiler wünschte er alles Gute und schloss mit einem „Carpe diem“, „nutze den Tag“.
Text und Fotos: Erwin Linder