Ein tolles Fest
Bad Waldsee – Am Freitagnachmittag (19.7.) feierte die Döchtbühlschule ihren 60. Geburtstag. Es war bei schönstem Sonnenschein ein tolles Fest für Eltern, Schüler und Lehrer.
Vor 60 Jahren war es ein gewagtes Experiment. Die neue Grund- und Hauptschule auf dem Döchtbühl wurde in Pavillon-Bauweise erstellt. Das waren damals die neuesten Erkenntnisse im Schulhausbau. Statt alle Klassen in ein einziges Gebäude zu stopfen, sollten die Klassräume getrennt in eigenen Pavillons untergebracht werden. Im damaligen Gemeinderat und in der Stadt wurde die Lösung heftig diskutiert, aber man wollte sich den neuesten pädagogischen Erkenntnissen nicht verschließen und so wurden die Pavillons auf der grünen Wiese erstellt.
Aus der Döchtbühlschule wurde ja mittlerweile ein ganzer Schulcampus. Die neuen Schulen sind wieder komplett in Gebäuden zusammengefasst und nicht mehr in Pavillons aufgeteilt. So ändern sich die Zeiten.
Die Schule heißt heute Grund- und Werkrealschule, bietet eine zehnte Jahrgangsstufe an. Die Abgänger haben nach der zehnten Klasse einen Realschulabschluss und können damit ins Berufsleben oder in weiterführende Schule starten. Um die 550 Schüler aus mehr als 30 Nationen werden in der Döchtbühlschule (DBS) von ca. 50 Lehrkräften auf das Leben vorbereitet. Wie die DBS auf ihrer Website schreibt: Sie entfalten ihre Talente, erwerben Wissen, machen Erfahrungen, entwickeln Fähigkeiten und finden Orientierung.
Natürlich gab es auch einen offiziellen Festakt mit allen „Shareholdern“ (Oberbürgermeister und Co.) am Donnerstag, aber am Freitag waren Schüler, Eltern, Lehrer quasi unter sich und machten sich einen wirklich tollen Nachmittag.
Die Parade
Der Schulhof war geschmückt mit vielen bunten Regenschirmen, die an Fäden aufgehängt vom Schulpavillon bis zur Bühne über den Besuchern schwebten. Grob geschätzt 300 Eltern hatten auf den Stühlen Platz genommen, als die Grundschüler, angeführt von ihren Lehrerinnen, in einer sternförmigen Parade einzogen und auf den vorderen Bänken Platz nahmen.
Danach hieß Schulleiter Frank Wiest die Gäste willkommen. Er freute sich, dass so viele, auch Ehemalige, gekommen waren, „um mit uns zu feiern. Wir wollen lachen, fröhlich sein, spielen, essen und trinken, eben alles, was zu einer Geburtstagsfeier gehört.“
Das Programm
Die Schülerin Ecrin Üstün und ihr Klassenlehrer Lukas Umbrecht führten durch das abwechslungsreiche, gut einstündige Programm, das die Schüler mit ihren Lehrern zusammen gestaltet hatten.
Nach der Startparade und der Begrüßung fand der Grundschulchor der Klassen eins und zwei mit seinem Vortrag viel Anklang bei Eltern und Mitschülern. Die Botschaft des Chors war, wir sind nicht alle gleich, aber wir gehören doch alle zusammen.
Eloquent und stimmgewaltig warb im Anschluss der Vorsitzende des Fördervereins der Döchtbühlschule, Markus Lerner, Spenden und neue Mitglieder ein. Neben dem Getränkestand hatte er ein Banner aufgestellt, so dass man nach dem Programm gleich die Aufnahmeanträge ausfüllen konnte.
Defne Cihan, ebenfalls Schülerin an der Döchtbühlschule, gab anschließend eine hinreißende Kostprobe ihres Gesangstalents ab. Mit viel Emotion interpretierte sie einen modernen Song und wurde mit viel Beifall belohnt.
Der Zeitstrahl
Anja Serfontain und Annette Joos, zwei Lehrerinnen, präsentierten den „Zeitstrahl“. Zusammen mit den Schülern zogen sie rund um die Schule eine weiße Spur, wie man sie von den 1.-Mai-Streichen kennt. An sechs Stationen wurden mit vielen Fotos die sechs Jahrzehnte der DBS zum Leben erweckt und den Besuchern zugänglich gemacht. Und im Pressespiegel mit Zeitungsartikeln schmökerte so mancher Ehemalige.
Das Theaterstück der Siebener
Die Klasse 7 brachte ein Theaterstück mit dem Titel „Wunschkonzert“ auf die Bühne. Ein Stück, das nachdenklich stimmte. Denn nicht alles, was man sich wünscht, macht auch glücklich. Am besten war vielleicht der Junge dran, der sich von Anfang an nichts wünschte und einfach so zufrieden war.
Anschließend gab es noch eine Einlage des Grundschulchors der Klassen 3 und 4 sowie einen Auftritt der Tanzgruppe der Klasse 4. Beide erhielten den verdienten Beifall der Eltern und Mitschülern.
Dann ging‘s ab zum Picknick. Eltern und Schüler waren aufgefordert, einen Picknickkorb mit Leckereien zu packen. Auch wer nichts mitgebracht hatte, konnte sich an dem durch Eltern-Spenden wohlgefüllten herzhaften und süßen Büffet bedienen, sich ein hübsches Rasenplätzchen aussuchen und den wunderbaren Sommerabend ruhig und gemütlich ausklingen lassen.
Text und Fotos: Erwin Linder
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