Skip to main content
Stellungnahme

Der Haistergau wird völlig überlastet



Die Bürgerrunde Haistergau hat der Bildschirmzeitung nachstehend wiedergegebene Stellungnahme zur am 17. März abgehaltenen Einwohnerversammlung der Stadt Bad Waldsee zum Windenergieausbau zukommen lassen. Wir veröffentlichen die Einlassung ungekürzt in unseren Ausgaben “Der Waldseer” und “Der Wurzacher”; Letzteres, weil das Wurzacher Ried durch den starken Ausbau der Windkraft bei Osterhofen und Oberurbach optisch berührt ist.

Dass dieses Thema die Menschen umtreibt und mehr als bewegt, war auf den ersten Blick erkennbar. Am Ende der Veranstaltung wusste jede/r, wir reden hier nicht über ein paar Windräder, sondern über einen Windpark, der weit sichtbar zwischen dem Wurzacher Ried und direkt vor den Toren der Kurstadt Bad Waldsee liegt.

Die Stadthalle Bad Waldsee war bis auf den letzten Platz gefüllt, selbst in den Gängen und auf der Empore standen Menschen aus dem Haistergau, der Kernstadt, den Teilgemeinden, aber auch aus den umliegenden Gemeinden, um Informationen über den aktuellen Stand der Windkraftplanung zu erhalten. Informationen, die man sich bis vor kurzem noch mühsam und erschwerend zusammensuchen musste, sind jetzt auf der Sonderseite der Stadt Bad Waldsee und wesentlich umfassender auf der Internetseite der Bürgerrunde Haistergau – www.buergerrunde-haistergau.de – ersichtlich. Die Runde versteht sich weder als Bürgerinitiative noch als Windkraftgegner, sondern als offenes Forum, das den Austausch fördert, Informationen bündelt und die Anliegen der Bevölkerung sichtbar macht.

Oberbürgermeister Henne positionierte sich gleich zu Beginn der Veranstaltung, aber auch noch einmal im Schlusswort, deutlich gegen die Überlastung der Region und stellte sich mit einem Appell an die Projektierer und die Grundstückseigentümer, ihrer Verantwortung gerecht zu werden, auf die Seite der Bevölkerung. Gleichzeitig machte er jedoch klar, dass die Stadt aufgrund der gesetzlichen Vorgaben nur wenig Einflussmöglichkeit hat.

Neben Dr. Heine, der seitens des Regionalverbandes die Herangehensweise an die Auswahl der Vorranggebiete vorstellte und in den Planungskarten sichtbar machte, war es Herr Neisicke, der die Vorgehensweise der Genehmigungsbehörde – Landratsamt Ravensburg – vertrat. Sich an Recht und Gesetz zu halten, aber auch alle Argumente, die eine Korrektur/Veränderung noch möglich machen, zu prüfen, war sein Zusage. Das Unbehagen mit dieser Situation war spürbar.

Christian Fitz, flankiert von Alexander Maier, stellte die Bürgerrunde Haistergau vor und beide benannten in ihrem Vortrag einige Punkte, die bei der Windkraftplanung mehr Beachtung erfahren sollten. Mittlerweile 220 Personen oder, treffender gesagt, Haushalte, sind Teil dieser Community, deren Ziel es ist, zu informieren und die Interessen der Bevölkerung sicht- und hörbar zu machen. Wenn es eines Beweises bedurfte, dass dies gelingt, dann wurde dieser auf beeindruckende Weise durch die Anzahl der anwesenden Personen geliefert.

Wir wollen die Bevölkerung vollumfänglich informieren, daher füllen wir die Lücken, die vermutlich aus Platzgründen im Bericht der SZ keine Erwähnung mehr fanden und ergänzen diese zusätzlich mit aktualisierten Informationen.

Anzahl der Projektierer und Windenergieanlagen (WEA)

Anzahl der Projektierer und Windenergieanlagen (WEA): Auf diesen wichtigen Punkt wollen wir näher eingehen und Sie mit aktualisierten Informationen versorgen. Mittlerweile sind fünf Projektierer auf dem Spielfeld aktiv, die gegebenfalls auch kooperieren. Dies sind die Firmen Laoco, ENBW, Windpark Bad Waldsee GmbH, Uhl sowie RES.

Auf die Frage, wieviele WEA auf den ausgewiesenen Vorranggebieten (VRG) Hittisweiler und Mühlhausen theoretisch möglich sind, nannte Regionalverbandsdirektor Dr. Heine aufgrund seiner Erfahrung eine Zahl von 22 Anlagen.

Die Flächenausweisung rund um Bad Waldsee obliegt dem Regionalverband Bodensee-Oberschwaben (RBVO).

Rund um das Stadtgebiet Bad Waldsee werden aktuell vier ausgewiesene Gebiete überplant. Auf zwei der Gebiete möchten wir hier näher eingehen, da diese Planungen den Haistergau betreffen.

Zum einen geht es um die Flächenausweisung WEA-436-019 zwischen den Ortschaften Oberurbach / Mittelurbach / Hittisweiler / Mennisweiler. Diese Flächen werden laut aktualisierter nachträglicher Information von Fa. Laoco in Kooperation mit Fa. Uhl überplant. Es sollen 4 Anlagen kommen, eine 5. Anlage wird derzeit geprüft. Bis dato sind jedoch 7 Windräder in den Planungen ausgewiesen: 2 bei Laoco und 5 bei Uhl.

Auf der Fläche Haisterkirch-Osterhofen wird nun weit mehr kommen als die zu Beginn der Planungen genannten 8 WEA. Dies kommt dadurch zustande, dass sich dieses Gebiet nun drei Projektierer aufteilen. Fa. Laoco plant 2 WEA, die EnBW 7 WEA und die Windpark Bad Waldsee GmbH wurde mit 3 WEA genannt. Seitens der Windpark Waldsee GmbH ist jedoch noch nicht das gesamte Gebiet überplant. Hier wurden uns 3 weitere WEA genannt. Die genauen Standorte sind jedoch noch nicht bekannt. Somit wird dieses Gebiet aktuell mit 15 WEA überplant. Die meisten Anlagen stehen hier auf der Seite Osterhofen in Richtung Mühlhausen/Buch. Doch das soll noch nicht das Ende der Planung sein!

Da Richtung Buch/Mühlhausen die Grenze zum Kreis Biberach beginnt, ist hier der Regionalverband Donau-Iller (RVDI) für die Flächenausweisung zuständig. Direkt im Anschluss an Osterhofen gibt es hier zusätzliche Flächenausweisungen. Aufgrund der Größe und der bisherigen Überplanungen könnten hier weitere 3 bis 4 WEA dazukommen. Diese Anzahl an angedachten oder bereits geplanten WEA nehmen schwindelerregende Ausmaße an! Zählen wir alle zusammen, kommen wir allein im Haistergau auf eine Anzahl von 26 WEA, die eine Höhe von 266,5 bis 285 m haben. Und ob wir schon alles kennen, was noch in den Schubladen liegt, ist zumindest fraglich. Mit diesem Wissen im Hinterkopf erklärt sich auch das erwähnte Unbehagen der Planungs- und Genehmigungsbehörden.

Da die Projektierer ihre Projekte nicht vorgestellt haben, wurde das Ausmaß dieses, ohne Übertreibung, gigantischen Windparks an diesem Infoabend für den Zuhörer leider nicht umfassend ersichtlich. Trotz mehrfacher Nachfragen waren die Projektierer teilweise eher zurückhaltend in ihren Ausführungen.

Wie gesagt, ein richtiger Windpark, also mehr als “das eine oder andere Windrad”, wie im SZ-Bericht geschrieben.

Erlauben Sie mir noch ein offenes Wort hierzu. Wer die Feder hat, der hat die Macht, diese Macht sollte dazu verwendet werden, umfassend zu informieren. Verstehen Sie mich nicht falsch, es wurde nichts Falsches geschrieben, es wurde nur vieles, was wichtig ist, weggelassen, verniedlicht usw. “Über 200 m hoch” ist keine falsche Angabe, korrekt ist das, was sie bei uns lesen, nämlich 266,5 bis 285 m. Möge jede/r seine eigene Beurteilung darüber treffen. Einmal mehr ein Plädoyer für die Bürgerrunde, sie sind herzlich willkommen und treten auch dem scheinbaren Argument entgegen, dass die schweigende Mehrheit damit kein Problem hat.

Angesichts dieser Zahlen, die sich doch deutlich von den anfangs von unseren Grundstücksbesitzern genannten unterscheiden, kommt manche/r, wie wir erfahren haben, verständlicherweise ins Grübeln.

Sie kennen uns seit vielen Jahren, wir sprechen Ihre Sprache und Sie wissen, wo Sie uns finden. Es gibt für alles eine Lösung. Und ganz nebenbei bemerkt, Argumente werden so lange wiederholt und haben Gültigkeit, bis diese widerlegt sind.
Karl Merk, Osterhofen (für die Bürgerrunde Haistergau)



LINKS

LESEN SIE HIERZU AUCH …

Wieviele Windkraftanlagen kommen in den Raum Bad Waldsee?

Und dann ging das Zählen los

Bad Waldsee – Dreht der Haistergau bald durch? Zumindest, wenn man den Flyern und Großtransparenten der neu gegründeten „Bürgerrunde Haistergau“ glauben darf. Um den allenthalben ins Kraut schießenden Gerüchten Fakten entgegenzustellen, veranstaltete die Stadt am Montag, 17. März, eine Einwohnerversammlung in der Stadthalle zum Thema Windenergie auf der Gemarkung Bad Waldsee. Anwesend waren alle Akteure: Die Stadtverwaltung, der Regionalverband, das Landratsamt, die WKA-Projektierer, die Bürg…

NEUESTE BEITRÄGE

Bad Waldsee
Analyse von Günter Brutscher

Die KGR-Wahlen in der Seelsorgeeinheit Oberes Achtal

Molpertshaus / Bergatreute / Wolfegg / Alttann / Rötenbach – Ein reines Männergremium, ein 17-Jähriger und ein 77-jähriger, 16 Neue und insgesamt 42 Frauen und Männer wurden in die fünf  Kirchengemeinderäte der Seelsorgeeinheit Oberes Achtal gewählt. Die Analyse von Güner Brutscher:
Bähnlesverein freute sich über mehr als 1000 Besucher

Stark besuchter Frühlings- und Ostermarkt in der Durlesbachhalle

Reute – Der Frühlings- und Ostermarkt des Fördervereins Durlesbach Bähnle e. V. erweist sich als Besuchermagnet. Weit über 1000 interessierte Besucher; derunter auch OB Henne, kamen am Sonntag (30.3.) zum Schauen, Stöbern und auch Kaufen in die Durlesbachhalle.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 2. April 2025
Bericht des Vereins

Gugga-Gassa-Fetz-Band Bad Waldsee hatte Jahreshauptversammlung

Bad Waldsee – Am Abend des 28. März fand in der “Rose” in Hittelkofen die Hauptversammlung der Gugga-Gassa-Fetz-Band Bad Waldsee statt. Die gut besuchte Versammlung wurde durch die 1. Vorständin, Carmen Münsch, eröffnet, die einen Rückblick auf das vergangene Jahr gab und die Höhepunkte der Aktivitäten Revue passieren ließ.
Die Saison ist für die Laufgruppe eröffnet

Start der Waldseer in Ottobeuren und Sonthofen

Bad Waldsee – Der 13. Ottobeurer Halbmarathon markiert meist den Auftakt zur Laufsport-Saison im Allgäu. Und so fanden sich 658 Teilnehmer bei nasskaltem Wetter im Unterallgäu ein. Die Ausdauersportler und Nachwuchsläufer können hier unter vier Strecken wählen. Kids 1 KM, 6 KM, 10 KM und dem Halbmarathon mit 21,1 KM. Für die Laufgruppe Bad Waldsee starteten Sarah Friedrich und Jasmin Fähndrich über die 10 km, Joe Fähndrich absolvierte die 21,1 KM.
Eugen-Bolz-Schule

“Musikprobe” in der Schwemme statt Unterricht

Bad Waldsee – Der Musikverein Stadtkapelle Bad Waldsee veranstaltete am 20. und 27. März jeweils eine Unterrichtsstunde für die 3. und 4. Klassen der Eugen-Bolz-Schule.

MEISTGELESEN

Bad Waldsee
Mitte April bis Ende Oktober

Familie De Cagna wirtet in diesem Sommer im “Hirschen”

Bad Waldsee – Die Stadt Bad Waldsee freut sich, einen neuen Pächter für das Gasthaus „Hirschen“ gefunden zu haben: Ab dem 15. April wird der traditionsreiche Gastronomiebetrieb in der Hauptstraße 37 wieder Gäste empfangen – vorausgesetzt, alle Vorbereitungen verlaufen planmäßig. Das Pachtverhältnis geht zunächst bis Ende Oktober. Für die Zeit danach wird von der Stadt ein Konzept entwickelt. Dabei soll der “Hirschen” unbedingt als Gaststätte erhalten bleiben.
Waldsportpfad modernisiert

Neuer Sport-Parcours im Tannenbühl begeistert Besucher

Bad Waldsee – Bad Waldsee hat einen neuen Anziehungspunkt für Sportbegeisterte und Erholungssuchende: Der frisch modernisierte Sport-Lehrpfad im Naherholungsgebiet Tannenbühl bietet auf einer Strecke von 2,1 Kilometern ein vielfältiges und innovatives Trainingserlebnis – für alle Altersgruppen und Fitnesslevel.
Jahreshauptversammlung beim Tennisclub Bad Waldsee

75-jähriges Vereinsjubiläum steht an

Bad Waldsee – Großen Zuspruch fand die Einladung zur diesjährigen Jahreshauptversammlung am 28. März bei den Mitgliedern des Tennisclubs Bad Waldsee. Nach Begrüßung und Vorstellung der Tagesordnung gingen die beiden Vorsitzenden Tobias Geiger und Dr. Rainer Eisele in einem Rückblick auf die vergangene Saison ausführlich auf das ganze Jahresgeschehen ein.
Bericht von der Jahreshauptversammlung

Neben gutem Essen hat die Suppenküche auch ein offenes Ohr in Notlagen

Bad Waldsee – Seit nunmehr 17 Jahren gibt es in Bad Waldsee eine Suppenküche. Diese ist ganzjährig, Woche für Woche, von Montag bis Freitag zur Essenszeit geöffnet. Das Menü stammt aus der Küche der Franziskanerinnen von Reute. Dazu sponsert die Bäckerei Gueter täglich süßes Gebäck zu Kaffee oder Tee. Während hier Normalzahler dafür 6.50 Euro entrichten, zahlen Personen mit einem Berechtigungsschein dafür lediglich zwei Euro. Der daraus resultierende Abmangel beträgt somit jährlich etwa 20 00…
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 27. März 2025
Jahrzehntelanges Engagement für die Kirche St. Leonhard in Gaisbeuren

Ehrung für Josef Bautz

Reute – Die katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul Reute hat am 19. März, dem Josefstag, Herrn Josef Bautz für sein außerordentliches und jahrzehntelanges Engagement zum Erhalt der Kirche St. Leonhard in Gaisbeuren gewürdigt.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 30. März 2025

TOP-THEMEN

Bad Waldsee
Bad Waldsee / Haisterkirch / Michelwinnaden / Reute – Vier Kirchengemeinderatswahlen wurden am 30. März im Bereich de…
Region – Am 31. März wurden für den Suchraum des möglichen Biosphärengebietes Allgäu-Oberschwaben die Entwurfskarten …
Aulendorf – „Ich bin erleichtert.“ Maria Hartel aus Aulendorf, die sich seit Jahrzehnten für den Schutz des ungeboren…

Einzelhandel, Dienstleistungen und Handwerk in Allgäu-Oberschwaben

VERANSTALTUNGEN

Bad Waldsee