Engerazhofen ist wieder im Passionsfieber
Engerazhofen – In 2025 wird es nach 10 Jahren wieder ein Passionsspiel in der kleinen Pfarrgemeinde geben. Unter der Leitung des engagierten Pfarrers Waldemar Wrobel und des Spielleiters Alfred Sipple bereitet sich die 400-Seelen-Gemeinde Engerazhofen im württembergischen Allgäu auf ihre bereits sechsten Passionsspiele vor.
Spielleiter Alfred Sipple
„Am wichtigsten war die Bereitschaft der gesamten Dorfbevölkerung dabei mitzuwirken und diesen riesigen Aufwand für die kleine Pfarrgemeinde gemeinsam zu stemmen“ ist die Zusammenfassung des Spielleiters Alfred Sipple und des Organisationsteams und so beschloss man, die Leidensgeschichte Jesu noch einmal aufzuführen. Trotz einer 10-jährigen Pause ist von mangelnder Begeisterung in der Pfarrgemeinde keine Spur zu spüren. Mit 350 Mitwirkenden werden die Zahlen aus den Spieljahren zuvor noch einmal deutlich größer sein.
Zehn Szenen
Der Spielort ist wieder die Freilichtbühne bei der La Salette-Kapelle und für das Spiel 2025 sind 10 Szenen vorgesehen. Gespielt wird zum Beispiel die Heilung des blinden Bartimäus, der Besuch von Jesus bei Maria und Martha, der Palmsonntag und der Kreuzweg mit der Kreuzigung.
Drehbuch und Regie: Pfarrer Waldemar Wrobel
„Gerade in dieser Zeit mit vielen negativen Nachrichten ist es schön, die fantastische Botschaft von Jesu in einer besonderen Verpackung präsentiert zu bekommen”, so die Anmerkung von Pfarrer Waldemar Wrobel, der für das Drehbuch und die Regie verantwortlich ist.
Zwei Jesus-Darsteller
Neu ist diesmal, dass es mit Fabio Woitscheck und Robert Barensteiner zwei neue Jesusdarsteller gibt. Durch dieses Arrangement besteht die Möglichkeit, dass im Notfall ein zweiter Jesusdarsteller einspringen kann. Künstlerisch kommen die Beiden aus dem Musicalbereich und wurden über einen Kontakt zur Gesangschule „Joy of Voice“ gefunden. Beide Darsteller haben spontan zugesagt und freuen sich auf die neue Herausforderung. „Ich finde, Jesus vermittelt Werte, die ich heute manchmal vermisse“ meint Fabio Woitscheck. „Mein Wunsch ist, dass jeder ein Stück Jesus bei dem Spiel in sich wiederfindet.“
Kein Eintritt – Spenden zugunsten der Kapellenrenovation
Auch dieses Mal verzichten die Engerazhofener auf ein Eintrittsgeld und somit auf jeglichen kommerziellen Anspruch. Sie hoffen jedoch, dass sie mit ihrem zweistündigen Spiel die Menschen so nachhaltig beeindrucken, dass der eine oder andere Betrag gespendet wird. Das Geld soll der dringend notwendigen Restaurierung der La Salette-Kapelle zugutekommen.
Mitwirkende von 9 Monaten bis 88 Jahren
Seit Herbst 2024 laufen in der Gemeinde die Vorbereitungen auf Hochtouren. Aus der ursprünglich angedachten kleinen visuellen Katechese für die Gemeinde ist inzwischen ein professionelles Passionsspiel mit einem gewaltigen Aufwand an Darstellern und freiwilligen Helfern geworden. Alle freiwilligen Helfer und Teilnehmer – vom 9 Monate altem Baby bis zur 88-jährigen Oma – erbringen tausende von freiwilligen Arbeitsstunden.
Jeder in der Gemeinde bringt seine Ideen, Fähigkeiten und seine Arbeitskraft ein und gewinnt aber auch dadurch. Ein Spieler meinte nach dem letzten Passionsspiel in 2015: „Wir Spieler und Helfer dieser Engerazhofer Passionsspiele profitieren am meisten von diesem Spiel. Wir nehmen hier Dinge und Empfindungen mit, die man sich mit keinem Geld der Welt kaufen kann.“
Der Beginn ist gemacht: Alle in der Gemeinde haben mit Begeisterung „Ja“ gesagt, aber es ist noch ein langer “Leidensweg” für die Engerazhofener bis zum Golgatha auf dem Kapellenberg.
Aufführungen
Die Freilicht-Aufführungen: Samstag, 12. April 2025, Sonntag, 13. April 2025 (Palmsonntag) Freitag, 18. April 2025 (Karfreitag). Beginn jeweils um 19.30 Uhr bei der La Salette-Kapelle in Engerazhofen. Die Aufführungen finden bei jeder Witterung statt. Es gibt keine Sitzgelegenheiten. Der Eintritt ist frei. www.passionsspiel-engerazhofen.de
Fotos: Werner Utz (Archivbilder von 2010 und 2015).