Derzeit läuft die Wahl zum neuen Jugendgemeinderat
Leutkirch – Am 18. November hatte das Jugendgremium der Stadt Leutkirch ein letztes Mal in der bisherigen Besetzung getagt. Dabei blickten die Jugendgemeinderätinnen und Jugendgemeinderäte auf zwei erfolgreiche Jahre zurück, in denen sie etliche Projekte initiierten und umsetzten. Derzeit läuft die Wahl zum neuen Jugendgemeinderat. Die Wahl findet an den weiterführenden Schulen statt. Letzter Wahltag ist der Freitag dieser Woche (6. Dezember). Zusätzlich gibt es für Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahren die Möglichkeit, am Donnerstag, 5. Dezember, von 17.00 bis 19.00 Uhr im Rathaus (Zimmer 3, Büro der Kinder-, Jugend- und Familienbeauftragten Carmen Scheich) zu wählen. Hierfür wird ein Ausweis oder Schülerausweis benötigt. Der neue Jugendgemeinderat kommt erstmals am 13. Dezember zusammen.
Ein besonderes Herzensprojekt des bisherigen Jugendgemeinderates war die Gestaltung eines Jugend-Grillplatzes, der im kommenden Jahr vollendet wird. Im Rahmen der Sitzung am 18. November wurde auch letztmalig über einen Antrag des Schülerparlaments der Schülerbetreuung Oberer Graben entschieden. Das Projekt hatte im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“ eine positive Förderzusage erhalten. Besonderer Dank ging an alle Beteiligten in der Verwaltung und im Gemeinderat, insbesondere an Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle, der die Jugendlichen bei der Umsetzung ihrer Vorhaben stets unterstützte und ihnen auf Augenhöhe begegnete.
Simone Kopp und Luis Kistler waren sechs Jahre dabei
Hervorgehoben wurden zwei außergewöhnlich engagierte Jugendgemeinderäte: Simone Kopp und Luis Kistler, die nach sechs Jahren im Jugendgemeinderat altersbedingt nicht mehr kandidieren können. Luis Kistler hat inzwischen den Wechsel in den Gemeinderat geschafft – ein bemerkenswerter Schritt in die Kommunalpolitik.
21 Kandidierende bewerben sich um 15 Sitze
Für die derzeit laufenden Jugendgemeinderatswahlen haben sich 21 Kandidatinnen und Kandidaten im Alter von 13 bis 19 Jahren beworben. Sie kämpfen um die 15 Sitze, die das Gremium ausmachen. Die Wahl markiert für viele Jugendliche den Einstieg in die kommunalpolitische Mitgestaltung. Im Gemeinderat haben die Jugendgemeinderäte bei jugendrelevanten Themen ein festes Rederecht.
Plakatwand mit Porträts der 21 Kandidierenden. Foto: Julian Aicher
Konstituierende Sitzung am 13. Dezember
Die neue Amtsperiode beginnt mit der konstituierenden Sitzung am Freitag, 13. Dezember, um 15.00 Uhr im Schwörsaal des Historischen Rathauses in Leutkirch. Während der Sitzung werden die bisherigen Mitglieder verabschiedet und die neuen offiziell in ihr Amt eingeführt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen.
Die Stadt Leutkirch bedankt sich herzlich bei den scheidenden Jugendgemeinderäten für ihr Engagement und freut sich auf die Zusammenarbeit mit den neuen Mitgliedern.
Tagesordnungen der nächsten Sitzungen
Freitag, 13. Dezember, 15.00 Uhr im Schwörsaal.
1. Begrüßung der Anwesenden
2. Kurze Wahl-Rückblende: Scheidende Jugendgemeinderäte werden verabschiedet
3. Die neugewählten Jugendgemeinderäte werden vereidigt
4. Gruppen-Foto vom neuen Jugendgemeinderat
5. OB richtet das Wort an die neuen JGR
6. Im Anschluss: Zeit für erste Gespräche
27. Januar 2025, 18.00 Uhr, Sitzungssaal des Verwaltungsgebäudes Gänsbühl.
1. Begrüßung und Vorstellung
2. Termine bestimmen: Sitzungstermine und -orte, Seminarwochenende, etc.
3. Information: Datenschutz
4. Wahl der Sprecher und des Schriftführers
5. Fragen und Austausch
Bericht unseres Reporters
Julian Aicher besucht für die Bildschirmzeitung regelmäßig den Jugendgemeinderat. Hier sein Bericht über die JGR-Sitzung am 18. November:
13 Personen haben zur Sitzung des Jugendgemeinderats versammelt. Es geht um den Freizeitplatz für junge Leute nahe der Tennisplätze an der Kemptener Straße, aber auch um Geld und einen Tischkicker.
Erster Tagesordnungspunkt: die Neuwahlen des Jugendgemeinderats an. Der städtische Pressesprecher Thomas Stupka informierte detailliert über Verfahren und Fristen.
Dem dann neu gewählten Jugendgemeinderat steht voraussichtlich deutlich weniger Geld bereit als dem bisherigen. Denn die Bundes-Fördermittel aus dem Programm “Demokratie leben!” gibt’s 2025 nicht mehr. Dass der Jugendgemeinderat auch dann handlungsfähig sein wird, betonte Maria Hönig, bisher “Demokratie leben!”. Sie zeigte dies am Beispiel einer Wochenendprogramm-Fortbildung für Jugendgemeinderäte. Bisher seien dafür 4000 Euro im Tagungshaus Rot an der Rot eingeplant gewesen. Eine entsprechende Veranstaltung in Bad Liebenzell (Nordschwarzwald) könne für 1500 Euro abgehalten werden. Dafür sei auch mit einem Zuschuss der Landeszentrale für politische Bildung zu rechnen. Dieses Wochenende-Treff des Jugendgemeinderats stehe vom 21. bis 23. März 2025 im Kalender.
Constantin Künst, Sprecher des bisherigen Jugendgemeinderats, regte dazu an, das Geld für eine Betreuungs-Stelle künftig direkt der gewählten Runde junger Leute bereitzustellen. Das sei zwar “sehr sehr gut gedacht”, sagte Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle dazu. Sinnvoller sei es, “dass sich der Jugendgemeinderat überlegt: Wie hoch sind die Bedarfe?” Carmen Scheich, die “pädagogische Beraterin” des JGR von Seiten der Stadt, nannte 3000 Euro. OB Henle sprach von 2000 Euro. Jugendgemeinderats-Sprecher Constantin Künst fand es “schon legitim, wenn man sagt, man geht da ein bischen runter”. Carmen Scheich erwähnte die Ehrenamts-Pauschale als Geldquelle. “Es gibt genug Fördertöpfe.”
Wenig zufrieden klangen dagegen die Stimmen im Jugendgemeinderat, als es um den Freiluft-Freizeit-Platz (mit Grillstelle) nahe der Tennisplätze an der Kemptener Straße ging. Seine bisherige Gestaltung entspräche nicht dem, was die jungen Leute erwartet hätten. Dabei hatten nicht wenige von ihnen selbst Hand beim Errichten des Platzes angelegt. Oberbürgermeister Henle: “Ich habe mit Frau Bischofberger und Herrn Rühfel gesprochen. Und die sind der festen Überzeugung, dass das so gebaut wurde wie geplant. “So umgesetzt, wie’s auf dem Plan stand” sei der Platz jetzt, bestätigte auch Maria Hönig. Jugendgemeinderats-Sprecher Constantin Künst betonte dagegen: “Da will kein Jugendlicher hin.” OB Henle erklärte, der Sache nochmals nachzugehen.
Freudige Gesichter derweil bei Vertreterinnen und Vertretern des Schülerrats von der Grundschule Oberer Graben. Der alte Tischkicker soll durch einen neuen ersetzt werden – aus dem Geldtopf des Jugendgemeinderats. So beim Jugendgemeinderat am 18. November beschlossen.
Dank und Freude zum Schluss zur letzten Sitzung des alten Jugendgemeinderats. Dessen bisherige städtische Betreuerin Carmen Scheich dankte allen, insbesondere aber Luis Kistler und Simone Kopp – beide jahrelang Sprecher und Sprecherin des Jugendgemeinderats. Die beiden lobten ihrerseits wiederum die tatkräftige Unterstützung durch Carmen Scheich.