Skip to main content
ANZEIGE
Moor-Momente

Zwischen den Welten



Foto: Symbolbild Pixabay
Huckepack zum Gewässer: Das Weibchen der Erdkröte trägt das Männchen zum Laichgewässer.

Bad Wurzach – Vor circa 350 Millionen Jahren verließen fischähnliche Lebewesen das Wasser und eroberten als erste Wirbeltiere das Land als völlig neuen Lebensraum. Hier entwickelten sich diese sogenannten Urlurche weiter zu einer großen Vielfalt an Amphibien. Auch heute noch sind fast alle Arten zumindest für ihre Fortpflanzung vom Wasser abhängig und erinnern so an ihre Vergangenheit.

„Doppellebig“ bedeutet das altgriechische Wort amphibios, von dem sich der Begriff Amphibien ableitet. 21 Arten sind bei uns heimisch, die in die beiden Gruppen Froschlurche mit Fröschen, Kröten und Unken, und Schwanzlurche mit Molchen und Salamandern, eingeteilt werden.

ANZEIGE

Jetzt im Frühjahr machen sich zahlreiche Tiere, allen voran Grasfrösche, Erdkröten und Bergmolche, auf den Weg von ihren Überwinterungsgebieten an Land zu den Laichgewässern. Der Beginn der Wanderung wird durch eine innere Uhr sowie die Außentemperatur gesteuert. In der Regel beginnt die Wanderung, wenn die Außentemperatur an mehreren aufeinanderfolgenden Nächten fünf Grad Celsius übersteigt. Durch Regen wird die Wanderbereitschaft verstärkt. Bei den Erdkröten warten die Männchen bereits entlang der Wegstrecke, die mehrere Kilometer betragen kann, auf die deutlich größeren Weibchen und lassen sich von ihnen huckepack zum Gewässer tragen. Dort werden die Eier in langen Laichschnüren um Wasserpflanzen geschlungen. Beim Grasfrosch treffen sich die Partner meist erst am Gewässer, wo die Eier in Form von glibberigen Laichballen abgelegt werden.

Nach etwa ein bis zwei Wochen verlassen die winzigen Larven die Eihülle und schwimmen als Kaulquappen durchs Wasser. Nach und nach entwickeln sie zunächst die Hinter- und dann auch die Vorderbeine, während sich der Schwanz immer weiter zurückbildet. Am Ende dieser spektakulären Metamorphose sind aus den Kaulquappen kleine Frösche und Kröten geworden, die nun nicht mehr über Kiemen, sondern über Lungen bzw. die Haut atmen. Jetzt suchen die Jungtiere bereits wieder Landlebensräume auf. Insbesondere junge Erdkröten gehen an einem Gewässer fast alle gleichzeitig an Land, ein Phänomen, das „Froschregen“ genannt wird. Junge Grasfrösche lassen sich für den Landgang meist mehrere Tage Zeit.

ANZEIGE

Etwas später als Erdkröte und Grasfrosch treten die sogenannten Wasserfrosch-Arten in Erscheinung, die aufgrund ihrer häufig grünen Körperfärbung auch als „Grünfrösche“ bezeichnet werden. In Deutschland sind der Seefrosch, der Kleine Wasserfrosch und der Teichfrosch, eine Kreuzung aus den beiden erstgenannten Arten, heimisch. Im Frühsommer lassen sie lautstark ihre Konzerte erklingen und quaken, quirren und quärren was das Zeug hält, um ein Weibchen zu gewinnen. Erzeugt werden diese Laute durch zwei Schallblasen, die seitlich vom Maul ausgestülpt werden.

Amphibien sind die weltweit am stärksten gefährdeten Wirbeltiere. Neben dem Verlust und der ökologischen Entwertung von Gewässern machen ihnen die intensive Landnutzung, ein hoher Einsatz von Düngern und Pflanzenschutzmitteln, die globale Klimaerwärmung oder ansteckende Krankheiten zu schaffen. Um diese faszinierenden Tierarten nicht gänzlich zu verlieren, ist die Mithilfe aller gefragt. Gerade jetzt, zur Amphibienwanderzeit, kann jeder einen wichtigen Beitrag leisten: Fahren Sie auf Strecken, die durch Schilder, Amphibienzäune oder andere Hinweise als Wanderrouten zu erkennen sind, extrem langsam. Neben dem Überfahren ist es insbesondere der Strömungsdruck vorbeifahrender Autos, der zum Tod der Tiere führt. Bei maximal Tempo 30 würden viele Tiere überleben. Und bitte haben Sie Verständnis dafür, wenn auf manchen Straßen während der Wanderzeit ein nächtliches Fahrverbot eingerichtet wird. Das Überleben der Tiere sollte uns ein zeitlich begrenzter Umweg wert sein.

ANZEIGE



NEUESTE BEITRÄGE

Bad Wurzach
Aus dem Gemeinderat

Kurbetrieb rechnet für 2025 mit weiterer Geschäftserholung und schwarzen Zahlen

Bad Wurzach – Kurgeschäftsführer Markus Beck und seine neue „rechte Hand“ Georgios Farganis, der sich in der Gemeinderatssitzung am 16. Dezember kurz vorstellte, rechnen für das kommende Geschäftsjahr trotz großem Verlustvortrag mit einem Gewinn in Höhe von 337.815 € und weiterem Schuldenabbau.
Aus dem Gemeinderat

Mehrkosten bei Sanierung der Mehrzweckhalle Seibranz

Bad Wurzach – Bei der letzten Gemeinderatsitzung des Jahres, die insgesamt 15 Tagesordnungspunkte umfasste, war auch der Stand der Bauarbeiten und Kosten beim Umbau der Mehrzweckhalle Seibranz ein Thema. Nach aktuellem Kostenstand ist mit Gesamtkosten von 4,261 Millionen € zu rechnen. Der Umbau wird mit 2,2 Millionen Euro von Bund und Land gefördert.
Verschiedenes aus dem Gemeinderat

Kreis-DRK übernimmt den Kindergarten St. Verena (2026)

Bad Wurzach – Bürgermeisterin Alexandra Scherer verkündete, dass der Trägervertrag zwischen der Kirche und dem Kindergarten St. Verena gekündigt wird. Dazu wurden bei der letzten nichtöffentlichen Sitzung vom Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, Gespräche mit den Beteiligten zu führen. Diese seien sehr konstruktiv verlaufen. Neuer Träger wird der DRK-Kreisverband Wangen.
An jedem Adventswochenende unterwegs

DRK bringt mit “Licht für die Alten” Freude ins Haus

Bad Wurzach – Zum 53. Mal veranstaltete das DRK Bad Wurzach seine Benefiz-Aktion Licht für die Alten. An jedem Adventswochenende waren wieder Teams mit bis zu sechs Personen im ganzen Stadtgebiet unterwegs.
Chronik 2024

Jahresrückblick der Stadt ist erschienen

Bad Wurzach (rei) – Seit 2021 stellt die Stadt Bad Wurzach einen Jahresrückblick zur Verfügung, in dem wesentliche Ereignisse des jeweils zurückliegenden Jahres reich illustriert zusammengefasst werden. So auch heuer. Die 48-seitige Broschüre kann an den bekannten Auslegestellen (Rathaus, Ortschaftsverwaltungen, Bad Wurzach-Info) gratis mitgenommen. Sie kann auch eingesehen werden auf der Webseite der Stadt. Wir haben am Ende dieses Artikels einen Link eingerichtet, der zum Jahresrückblick au…
ANZEIGE

MEISTGELESEN

Bad Wurzach
Aus dem Newsletter der Initiatoren

Kurhaus-Genossenschaft schaut auf erfolgreiches Jahr zurück und hat 2025 viel vor

Bad Wurzach (rei) – Die Kurhaus-Genossenschaft hat in ihrem jüngsten, an die Genossen gerichteten Newsletter Bilanz über das Jahr 2024 gezogen und einen Ausblick auf 2025 gemacht. Die Bildschirmzeitung „Der Wurzacher“, deren Verlag ja auch Mitglied in der Genossenschaft ist, zitiert daraus:
Leserbrief

Es geht doch bloß gegen die Räte und die Bürgermeisterin

Zur Diskussion um den Turm
von Alois Jäger
veröffentlicht am 18. Dezember 2024
Gemeinderatsbeschluss nach ausführlicher Diskussion

Spitalkapelle kann verpachtet werden

Bad Wurzach – Der Gemeinderat machte in seiner Sitzung am 16. Dezember nach einer intensiven Diskussion den Weg für die Verpachtung der Spitalkapelle frei.
Leserbrief

Warum die Tourismusstudie nicht für einen Turmbau spricht

Zur Diskussion um die aktuelle Tourismus-Studie der dwif-Consulting GmbH (München), die vor kurzem im Verwaltungs- und Sozialausschuss (VSA) des Gemeinderates vorgestellt wurde (DBSZ vom 6. Dezember)
von Dr. Stefan Hövel, Herbert Birk, Gerhard Gschwind, Claudius Cäsar, Andreas Bade
veröffentlicht am 18. Dezember 2024
Kommentar

Sündenfall

Zum Beschluss des Gemeinderates, die Spitalkapelle zum Zwecke gewerblicher Nutzung zu verpachten
von Gerhard Reischmann
veröffentlicht am 17. Dezember 2024

TOP-THEMEN

Bad Wurzach
Bad Wurzach (dbsz) –  Am 23. Februar entscheiden die Bürger Bad Wurzachs über die Frage, ob der Naturerlebnis- u…
Bad Wurzach (rei) – Die Kurhaus-Genossenschaft hat in ihrem jüngsten, an die Genossen gerichteten Newsletter Bilanz ü…

Einzelhandel, Dienstleistungen und Handwerk in Allgäu-Oberschwaben

VERANSTALTUNGEN

Bad Wurzach