Zunftmeisterin Bettina Zelzer mit dem Silberkranzorden des ANR ausgezeichnet
Unterschwarzach – Bettina Zelzer, die Zunftmeisterin der Schwaaz´r Butz-Narrengilde Unterschwarzach, wurde im Rahmen des Zunftmeisterempfangs mit dem Silberkranzorden des ANR ausgezeichnet.
Die Narrengilde Unterschwarzach, die seit 2013 dem ANR angehört, feierte am vergangenen Samstag (25.1.) mit einem kleinen Narrensprung ihr 25-jähriges Jubiläum (siehe Extra-Bericht). Beim Zunftmeisterempfang am Vormittag wurden Vize Stefan Kiebler und Säckelmeisterin Claudia Vögele auf Antrag des Vereins mit dem Hästrägerorden des ANR (Alemannischer Narrenring) ausgezeichnet. Die Ehrung für Zunftmeisterin Bettina „Tine“ Zelzer mit dem Silberkranz-Orden des ANR erfolgte auf die Initiative des ANR und machte die sonst so eloquente Narrenmeisterin sprachlos.
Erstmals in seiner bisher 25-jährigen Geschichte richtete die Narrengilde Schwaaz´r Butz Unterschwarzach einen Narrensprung aus. Davor fand der Zunftmeisterempfang in der Festhalle statt. Nach der musikalischen Eröffnung durch die Schalmeien “d´Riedspatzen”, die damit die Halle schon mal auf Betriebstemperatur brachte, trat die aktuelle Zunftmeisterin Bettina Zelzer gemeinsam mit ihrem Vize Stefan Kiebler ans Mikrophon, um Vorgänger/innen Petra Münsch und Michaela Moos sowie Paul Riss zu begrüßen.
Gründungszunftmeister Paul Riss
Gründungszunftmeister Paul Riss erklärte, dass die ANR-Karriere der Narrengilde 10 Jahre lang im Dornröschenschlaf geschlummert habe, bis man 2013 Mitglied geworden sei. Über die Einladung zum ersten Unterschwarzacher Umzug habe er sich sehr gefreut.
Bürgermeisterin Alexandra Scherer überbrachte die Glückwünsche der Stadt zum Jubiläum in Reimform. Ortsvorsteherin Gisela Brodd bat zum Gedenken an ihre verstorbene Vorgängerin Silvia Schmid die Versammlung um eine Gedenkminute.
Dann trat der Präsident des ANR Markus Stark ans Rednerpult. Er war gemeinsam mit dem Oberzunftmeister der Region Allgäu Jürgen Hanser, der Protokollerin Anita Kauschinger, Schatzmeister Fridolin Aierstock und dem Brauchtumer Andreas Heine zum Jubiläum nach Unterschwarzach gekommen. Stark hatte als Gastgeschenk eine Abbildung des ANR-Hexenmeisters mitgebracht. Jürgen Hanser oblag es, die Ehrungen durchzuführen.
Mit dem Hästrägerorden des ANR wurde die langjährigere Kassiererin der Narrengilde, Claudia Vögele, die sich bei der Narrengilde seit 2003 engagiert. 2005 ließ sie sich in den Gilderat wählen und bereits seit 2007 verwaltet sie Finanzen der Narrengilde. Den zweiten Hästrägerorden erhielt der Vizevorstand der Schwaaz´r Butz, Stefan Kiebler an sein Häs geheftet, der von seinem Glück überhaupt nichts ahnte. 2012 Gumpa-Ma, kam Kiebler bereits ein Jahr später in den Gilderat, wurde einige Jahre Maskenwart und übernahm 2019 nach einer Veränderung im Vorstand das Amt des Vizezunftmeisters.
Da wurde es still im Saal
Als Jürgen Hanser dann noch einmal in seine Tasche griff, um einen weiteren Orden, der auf ein rotes Samtkissen gebettet war, zutage förderte, wurde es im still im Saal. Denn dass Zunftmeisterin Bettina „Tine“ Zelzer den Silberkranz-Orden auf Vorschlag des ANR-Präsidiums erhielt, verschlug der Geehrten erst einmal die Sprache. Mit dem höchsten je an einen Unterschwarzacher Narren vergebenen Orden honorierte der ANR ihre Verdienste für die Narrengilde, lange Jahre als Vize und ab 2019 dann als Chefin. Die Wertschätzung der ANR-Granden basiert ebenfalls auf ihrer Persönlichkeit, denn wenn sie beim Zunftmeisterausflug nicht dabei wäre, würde einfach etwas fehlen.
Die Garde-Damen
Nach all den Ehrenbezeugungen war es dringend erforderlich, dass wieder Fasnetsstimmung in die Halle kam. Wer wäre da besser geeignet als die sechs reizenden Damen der Unterschwarzacher Garde, die mit ihren beiden Tänzen auf die eigentlichen Aufgaben des Zunftmeisterempfangs einstimmten.
Mit dem Musikverein Harmonie, dem Kindergarten (Narrenruf: „Hurra, Hurra dr Kindi isch do“) und der Grundschule Unterschwarzach (Narrenruf „Bei uns wachst alles“) stellten sich mit Ausnahme der „Schwaaz´r Gang“ zunächst die ortseigenen Gruppen vor. Die dann gleich mit dem Lied vom Schwaaz´r Butz die Stimmbänder der Zunftmeister auf die Probe stellten.
Natürlich kam Günther „Turbo“ Angele, legendärer Zunftmeister der Bahwaldbohle aus dem benachbarten Ellwangen und beim ersten Unterschwarzacher Narrensprung als Streckensprecher tätig, nicht mit leeren Händen, so dass Tine Zelzer und ihr Vize gleich einmal ihre erste Herausforderung meistern mussten. Einen besonderen Genuss verpassten den Beiden die Pflugraicher aus Uttenweiler mit ihr Schnupftabakmaschine.
Die Patenzunft der Haidgauer Chadaloh ließ sie gemeinsam mit den Aichstettener Goischderhund im Wettstreit zwei randvolle Sektgläser auf Klopapier zu sich heranziehen.
Tête-à-Tête mit Tine
Ein nostalgisches Spiel hatten die Hoigamer Stroaßa Hup´r im Gepäck: Die „Reise nach Jerusalem“ endete für Daniel Wassner, Zunftmeister der Chadaloh, die in wenigen Wochen exakt doppelt so alt werden wie die Schwaaz´r Butz, nach einem Tête-à-Tête mit Tine Zelzer, der späteren Siegerin, mit einem eleganten Abroller auf dem Bühnenboden.
Ein ganz besonders kleidsames Geschenk hatten die Gebrazhofer Dickköpf für die hochdekorierte Zunftmeisterin dabei: Ein weißes T-Shirt, beschriftet mit „Mein Gästebuch“ , auf dem sich im Laufe des Empfangs dann alle Gäste per Edding-Stift verewigen durften.
Die aus dem benachbarten und hinter der Kreisgrenze liegenden Hummertsried, zufällig auch die Heimat des Vizezunftmeisters Stefan Kiebler, nach „Usa“ gekommenen Anführer des Brauchtumsvereins Hummertsried (Narrenruf: „Hummel, Hummel mit Humor“), der alljährlich den legendären Narrensprung am Fasnetssamstag ausrichtet, brachten den Gastgebern neben einem Glas Hummertsrieder „Hummelhonig“ einen musikalischen Gruß als Gastgeschenk mit.
Das Lied vom Most
In das Lied vom Most stimmte auch Zunftmeister der Seibranzer Langjuppen, Willi „Willi-Bu“ Butscher mit ein, der zuvor an die Unterschwarzacher Zunftführung zwei bezaubernde Minihäser von Butz und Gumpa-Ma überreicht hatte. Kein Wunder ist Willi-Bu doch Sänger beim Männerchor “Frohsinn”. Eine Wette verlor Tine Zelzer übrigens gegen die Hummel-Gruppe, denn diese brachte mehr als 50 Mitglieder zum „Mit-Jucken“ nach Usa.
Apropos Musik: Mit dem Musikverein Unterschwarzach, den Schalmeien aus Ellwangen, Haidgau und Bad Wurzach, den Fanfarenzügen aus Uttenweiler und Bad Wurzach sowie der Volllgas-Bänd aus Seibranz waren exakt ein Drittel der 21 Umzugspositionen musikalischer Natur.
Text und Fotos: Uli Gresser
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