Wilma Kory feierte in den Lebensräumen ihren 90. Geburtstag

Bad Wurzach – … was beinahe einem kleinen Wunder gleichkommt, denn vor wenigen Wochen lag die Frau, die seit 28 Jahren sehr gerne in Bad Wurzach lebt, nach einem Zusammenbruch beim Einkaufen noch mit so hohem Fieber im Krankenhaus, dass sie sogar von einem Priester die Krankensalbung erhielt. Doch sie erholte sich wieder und war an diesem Montagvormittag schon wieder in der Stadt unterwegs.
Zum Gratulieren (auch in musikalischer Form) trafen sich im Gemeinschaftsraum der Lebensräume die beiden Salvatorianer-Schwestern Helene Wecker und Clara-Marie Breher, Wally Oelhaf von den Caritas-Frauen, sowie im Namen des Stadtseniorenrates Christian Leggemann, um die Jubilarin gebührend zu feiern. Nicht fehlen durfte auch Renate Seitz aus dem Haus St. Hedwig, die einige Jahre Nachbarin und Freundin der Jubilarin war.
Verdienste in der Kirche
Klaus Schütt, der als stellvertretender Bürgermeister der Jubilarin die Glückwünsche von Bürgermeisterin Alexandra Scherer und Geschenke der Stadt überbrachte, hatte aber auch die Urkunde von Landesvater Winfried Kretschmann im Gepäck, als er bei der kleinen Feierrunde im Gemeinschaftsraum der Lebensräume für Jung und Alt eintraf. Darüber hinaus erhielt Wilma Kory auch noch eine Urkunde von Diözesanbischof Klaus Krämer für ihre Verdienste um die Kirche. Für Klaus Schütt ist Wilma Kory keine Unbekannte: War sie doch kurz nach ihrem Umzug nach Bad Wurzach der – damals noch existierenden – Kolpingfamilie beigetreten. Im Rahmen ihres Engagements für die Kirchengemeinde waren sie sich häufig begegnet.
Die gebürtige Neusserin, die in Wesseling schon im Alter von 17 Jahren ihr Staatsexamen als Krankenschwester in der Tasche hatte, war auf ihrem Weg zum Diplom, als sie im Krankenhaus ihren späteren Mann als Patienten kennenlernte. Der sich rasch in sie verguckte. Beim ersten Mal gingen sie im Park spazieren, ohne dass es von ihrer Seite aus funkte. Aber er erwies sich als hartnäckig: Nach einem halben Jahr stand er wieder vor ihrer Tür und weil sie damals noch nicht volljährig war, hielt er bei ihrer Mutter um ihre Hand an. Nach einem Vierteljahr waren sie verlobt, ein halbes Jahr später wurde geheiratet und die Ehe hielt dann 44 Jahre, bis ihr Mann – nur zwei Jahre nachdem sie in Bad Wurzach in die Wohnanlage gezogen waren – verstarb. Die beiden hatten sich beruflich hervorragend ergänzt, denn ihr Mann betrieb eine Naturheilkundepraxis – zuletzt in Lindau – ehe sie nach Bad Wurzach wechselten.
Wilma Kory war eine der Ersten, die in die Wohnanlage für Jung und Alt einzog
Zunächst wohnte sie mit ihrem Mann in der großen Wohnung in der Markstraße. Nach dessen Tod zog sie dann in kleinere Wohnung in der Parkstraße. Damals mit Hilfe einer Schulklasse der Werkrealschule unter der Aufsicht des damaligen Rektors Hans-Martin Diemer. Wegen schlechtem Wetter führte die Prozession der Umzugskartons durch die Tiefgarage…
Susanne Baur, die bei der Feier nicht dabei sein konnte, lobte aber im Vorfeld die jetzt 90-Jährige in den höchsten Tönen. „Frau Kory war in der ganzen Zeit eine engagierte Helferin in unserem Konzept. Sie betreute ältere Bewohnerinnen in der Wohnanlage, half beim Kaffeenachmittag, war im Team der Ansprechpartner für die Häuser.“ Schwester Clara-Marie Breher verriet bei der Feierstunde, dass Wilma Kory erst vor wenigen Wochen mit der Abgabe des Technikraum-Schlüssels ihr Engagement für die Gemeinschaft reduziert hat.
Wilma Kory gefällt es in Bad Wurzach und in der Wohnanlage. Zwar fällt ihr inzwischen das Laufen schwer – bis vor kurzem war sie jeden Tag mehrere Kilometer gelaufen – und dennoch ist sie auch jetzt noch viel mit ihrem Rollator in der Stadt unterwegs. Und so war es auch kein Wunder, dass sie vor der Feierstunde dort noch Erledigungen machte…