Wasserhüterin Verena wacht nun beim “Torfstecher”
Bad Wurzach – Bei der Gemeinderatssitzung im Oktober wurde der Stadt die Skulptur als Sachspende der Kreissparkasse zur Verschönerung des Kurparks in Aussicht gestellt, nun steht die Figur der Wasserhüterin „Verena“ schon seit einigen Tagen bei der Achbrücke am Torfstecher. Zur offiziellen Übergabe trafen sich Bürgermeisterin Alexandra Scherer, Bauhofleiter Dirk Fietkau, die Künstlerin, Vertreter der Kreissparkasse und des Gemeinderates am Freitagmorgen (22.11.2024) bei der Wasserhüterin.
Geschaffen von Theresia K. Moosherr
Theresia K. Moosherr ist eine Künstlerin aus Bad Schussenried. Eigentlich Malerin, leitete sie in Stuttgart viele Jahre eine Galerie, ehe sie im Jahr 2000 wieder in ihre oberschwäbische Heimat zurückkehrte. Nachdem sie damals die künstlerische Arbeit mit dem Holz von schon gefällten Bäumen für sich entdeckt hatte, kam ihr bei ausgedehnten Spaziergängen entlang der vielen Bäche und Flüsse die Idee zu den Wasserhüterinnen, mit denen sie auf die Bedeutung der Gewässer hinweisen wollte und zu Respekt vor deren nicht nachlassender Energie auffordern und eine Art Mahnmal setzen wollte.
Aus Eiche
Die Großskulpturen entstehen seit 2011 aus haltbaren Eichenstämmen aus den oberschwäbischen Wäldern. Diese Wasserhüterinnen mit weiblichen Namen zieren inzwischen neben vielen Plätzen am Lauf der Schussen auch solche am Neckar, an der Donau und am Bodensee. Und nun also eine erste (?) an der Wurzacher Ach, deren Wasser über die Donau bis ins Schwarze Meer gelangt.
Benannt nach der Kirchenpatronin
Die rund sechs Meter hohe, mit der Kettensäge auf einem Baugerüst von der Künstlerin grob bearbeitete Skulptur, trägt wegen der Nähe zur St. Verena Kirche den Namen der Patronin.
Walter Braun und Jacob Wiedemann überbrachten Erläuterungstafel
Walter Braun und Jacob Wiedenmann von der Kreissparkasse brachten zu dem Treffen die entsprechende Erläuterungstafel mit. Darin heißt es u.a.: „Verena, Patronin der Schiffer und Fischer, Notleidenden und Armen.“ Und ein Zitat der Schöpferin der Wasserhüterinnen: „Meine Wasserhüterinnen sind Symbol für den lebenswichtigen Wert des Wassers und rufen zum bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit dieser Ressource auf.“
Bürgermeisterin dankte
Bürgermeisterin Alexandra Scherer freute sich, die Künstlerin an diesem winterlich-schönen Tag begrüßen zu können. Sie dankte ihr für diese individuell angefertigte Skulptur. Ihr Dank ging auch an die Vertreter der Kreissparkasse für die Spende, aber auch an den Gemeinderat, der dieser zugestimmt hatte. Denn: „Kunst ist das i-Tüpfelchen.“ Ihr Dank ging auch an Dierk Fietkau, der mit seinen Mitarbeitern dafür gesorgt hatte, dass die Skulptur einen festen Stand am Achufer erhalten hatte.
Die Künstlerin Theresia Moosherr dankte diesem ebenfalls für die reibungslose Zusammenarbeit und meinte mit Blick auf die kleine Tafel, die Fietkau an der Skulptur anbrachte: „Normalerweise sind meine Schilder größer,“ sagte sie mit einem Lächeln. Zu ihrem Wasserhüterinnen-Projekt an der Schussen sagte sie vielsagend: „Von der Quelle ausgehend muss man gegen den Strom schwimmen, um an die Mündung zu kommen.“ Und meinte damit sicherlich auch die vielen bürokratischen Hürden, aber auch die Finanzierung ihres Projektes. Dass sie inzwischen viele Wasserhüterinnen entlang der Schussen aufstellen durfte, dafür dankte sie den Vertretern der Kreissparkasse Ravensburg, die dies dank ihrer finanziellen Unterstützung möglich gemacht hatte. Moosherr selbst nennt sich Kunstschaffende, „in dem Namen ist auch „Schaffen“ enthalten“. Sie erwähnte auch, dass sie sich den Begriff „Wasserhüterin“ markenrechtlich schützen ließ.
Mahnmal für den Klimaschutz
„Die Wasserhüterin ist ein Mahnmal für den Klimaschutz.“ Darum sei sie auch sehr froh, dass nun im Kurpark ein optimaler Platz für die Skulptur Verena gefunden worden war, wo sie auffalle.
Walter Braun freute sich als gebürtiger Wurzacher, dass er im Namen der Kreissparkasse der Stadt dieses Kunstwerk übergeben durfte. „Insbesondere auch, weil aktuell die Kultur schwierige Zeiten erlebt.“
Ulli Gresser