Von Landschaftsschändung und Zwangsumsiedlung
Bei der Klimademonstration in Bad Wurzach am 15. Januar wurde ein Plakat mit dem Text „Landschaftsschützer umsiedeln“ mitgeführt. Klimaktivist Dr. Ulrich Walz bezeichnete die Mitglieder der Vereins Landschaftsschützer Oberschwaben-Allgäu e.V. laut „Schwäbischer Zeitung“(Ausgabe Leutkirch) vom 16. Januar zudem als „Landschaftsschänder“.
Welch emotionale Schieflage, um es vorsichtig zu sagen, muss Herrn Dr. Walz, einen ehemaligen Gymnasiallehrer aus Bad Waldsee, umgetrieben haben, als er unseren Verein
Landschaftsschützer Oberschwaben/Allgäu e.V. als Landschaftsschänder bezeichnete.
Es bedarf wohl keiner weiteren Erläuterung, wessen Ideologie und welche aus dieser Ideologie hervorgewachsenen Planungen unsere noch weitgehend intakten Landschaften zu Gebieten mit der Anmutung von Industrieflächen umwandeln würden. Ich habe Mitleid mit den Schülern, die über Jahre dieser ideologischen Gehirnwäsche ausgeliefert waren. Vernunftbasierte Diskussionen sind auf dieser Ebene nicht möglich.
Wir wollen aber nicht verschweigen, dass Herr Dr. Walz bei einigen Bürgermeistern unserer Region durchaus Gefolgsleute „im Geiste“ gefunden hat, so zum Beispiel in Aitrach und Isny oder, nach einem Bericht der „Schwäbischen Zeitung“ vom 17. Januar, auch in Argenbühl, wo ein Gemeinderat es wagte, der 100-Prozent-Zustimmung zur Windkraft mit einer „mutigen“ Enthaltung entgegenzutreten.
Vergessen wir über alle Entrüstung nicht, wem wir das zu verdanken haben! Auch wenn sich in der CDU langsam partielle Absetzbewegungen von den Grünen zeigen, hat sich doch der „energiepolitische Sprecher“ der Landes-CDU, Raimund Haser, verpflichtet, die energiepolitischen Ziele der grün-schwarzen Landesregierung vollumfänglich zu unterstützen. Sein Parteifreund Hauk führt sie dann rücksichtslos aus, wie er das bei der Halbinsel Höri im Bodensee demonstrierte. Motto: „Wenn der grüne Hund bellt, wedelt sein schwarzer Schwanz!“
Bei der sinnigerweise bei eiskaltem Wetter stattfindenden „Klimawandel-Hitzefrei-Demonstration“ des Herrn Häfele aus Ziegelbach wurde ein Plakat mit der Aufschrift „Landschaftsschützer umsiedeln“ gezeigt. Wollen die Verantwortlichen damit den Beweis erbringen, dass das „Braun“ von gestern das „Grün“ von heute ist? Zu radikal, menschenverachtend und weltfremd sind die Forderungen.
Denn das ist lupenreine Nazipropaganda! Schon die „Nazis“ äußerten solche Umsiedlungsideen für politisch oder rassisch nicht genehme Personengruppen. Der nicht umgesetzte „Madagaskarplan“ von 1940 zur Umsiedlung von 4 Millionen Juden nach Madagaskar, die erfolgte Umsiedlung eines Teils der Südtiroler Bevölkerung ab 1940 oder die ab 1941 ebenfalls durchgeführte Zwangsaussiedlung eines Teiles polnischstämmiger Bauern aus dem Warthegau (ehemalige Provinz Posen-Westpreußen), um für befreite Volksdeutsche aus den eroberten Gebieten der Sowjetunion Platz zu machen, sind Beispiele für nazi-faschistische Ideen, die allerdings noch durch den polnischen, tschechischen und sonstigen Nationalfaschismus bei der Vertreibung der Deutschen aus Osteuropa getoppt wurden.
Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass bei dieser Demonstration am vergangenen Montag auch die Fahne der „Antifa“ gezeigt wurde. Hierzu ein Auszug einer Einschätzung des Bundesamtes für Verfassungsschutz: Der “Antifaschismus im linksextremistischen Sinn richtet sich (…) auch immer gegen den Staat und seine freiheitliche demokratische Grundordnung, welche kontinuierlich ausgehöhlt werden soll“.
Wir warten immer noch auf die Entschuldigung der Herren Häfele und Dr. Walz für solche grundgesetzwidrige und demokratiefeindliche Missgriffe, selbst wenn diese auf mangelnde Geschichtskenntnisse oder auch nur auf ideologische Engstirnigkeit zurückzuführen sein sollten.
Hans-Joachim Schodlok, Bad Wurzach
(Ehrenvorsitzender des Vereins Landschaftsschützer Oberschwaben/Allgäu e.V.)