Volle Halle. Volle Kanne

Eintürnen – Am Fasnetssamstagabend zündete der Liederkranz Eintürnen ein karnevalistisches Feuerwerk.
Den fetzigen Auftakt besorgten der Eintürner Gesangverein mit bekannten Schlagern wie Udo Jürgens Kultsong „Ich war noch niemals in New York“; wobei Berthold Leupolz, der gewohnt gekonnt durchs Programm führte, gleich zu Beginn die Tatsachen zurechtrückte: Wichtiger als in New York sei es natürlich in und um Eintürnen herum gewesen zu sein.

Die erste Fasnetsrakete ließ Rosi Zimmer steigen als sie mit ihrem Vortrag „I het it heirata solla“ in die Bütt trat. Ein unerschöpfliches Thema: Von der Heiratsanzeige „Alkoholiker sucht Brauereibesitzerin zwecks Heirat“ bis zu der Feststellung, dass der einzig schöne Körper im ehelichen Schlafzimmer der Heizkörper sei.
Dass nicht jeder Feuerwerkskörper mit Krach verbunden sein muss, belegte der zweite Programmpunkt, als Norbert Rogg und Berthold Ruf mit ihren Frauen, gespielt von Margit Keßler und Theresia Weber, in einem stummen Sketch zwei ziemlich unterschiedliche Paare auf einer Bank im Freien mimten.

Der karnevalistische Feuerzauber setzte daraufhin Conny Segmüller in Reimform fort. Sie war auf der Suche nach warmer Kleidung in ein Affenkonstüm und festgesteckt in der Dachrinne ihres Hauses in die Fronleichnamsprozession geraten und schließlich mit einer vom Mesner abgefeuerten Beruhigungsspritze in einen seligen Schlaf versetzt worden.
Anschließend begeisterte ein kurzer aber fulminanter Faschingsheuler die Saalgäste. Hubert Hecht und Walter Merkle spielten den Witz „Rätselraten im Wirtshaus“, bei dem ein schlaues Bäuerlein einen arroganten Universitätsprofessor um 100 Euro bringt.
Ein Geschoss der ganz besonderen Art in den Fasnetshimmel der Eintürner Festhalle war der Auftritt der „Sängermädle“, die verschiedene Männertypen besangen, alle jedoch „mit großem Herzen, starkem Arm und reichlich Kohle“.
Danach fühlte sich das Publikum abermals ins Stummfilmzeitalter zurückversetzt, als Margit Keßler, Jessi Grotz, Andi Grotz, Klaus Weber, Berhold Leupolz und Edeltraud Müllerschön einen weiteren Sketch ohne Worte aufführten. Mit ihrem Stück „Im Kino“ und gekonnter Mimik zauberten die sechs Akteure großes Theater auf die Eintürner Bühne.

Einen spektakulären Programmabschluss setzten die „drei elastischen Tenöre“ Benjamin Merkle, Walter Merkle und Berthold Ruf. Etwas was man zweimal gesehen haben muss. Und so gaben die drei Aktobaten der lautstarken Forderung des Publikums schließlich nach und zündeten die optisch auffälligste – aber körperlich wohl auch anstrengendste – Faschingsrakete des Abends, die wie ein Torpedo durch den Saal schoß, ein zweites Mal, ehe die Band „Hüttenfezzer“ das Publikum zum Tanz und die Bar zu Hochprozentigem einlud.