Skip to main content
ANZEIGE
Impressionen aus Haidgau, Arnach-Schlesis und Ziegelbach

Vielerorts loderten wieder die Funkenfeuer



Foto: Ulrich Gresser
Kinderfunken und großer Funken in Ziegelbach.

Haidgau – Am ersten Sonntag nach Aschermittwoch sowie neuerdings da und oder auch am Vorabend wurden auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Funkenfeuer angezündet. Unser Reporter Uli Gresser besuchte die Funken in Haidgau (am Samstag) sowie in Arnach-Schlesis und Ziegelbach, die am eigentlichen Funkentag entzündet wurden.

Es heißt, dass diese Feuer Mittel zur Vertreibung des Winters seien. Weswegen die Spitze eines jeden Funkens eine Strohpuppe ziert, die eben diesen symbolisiert. Der Ursprung des Brauches lässt sich nicht mehr mit Sicherheit feststellen. Ob er nun den heidnisch-germanischen Brauch, den Winter zu vertreiben, widerspiegelt, so oft geglaubt wird. Es ist auch möglich, dass seine Ursprünge in einem römischen Brauch mit dem Entzünden eines „Heiligen Feuers“ zum römischen Jahresanfang am 1. März liegen. Die dritte Möglichkeit: Er kann auch christlichen Ursprungs zur Einleitung der Fastenzeit sein.

ANZEIGE

Heimatpfleger Wiltsche: Eindeutig dem christlichen Jahreskreis zuzuordnen

Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf den hier in der Bildschirmzeitung kürzlich publizierten Aufsatz des Heimatpflegers Stephan Wiltsche (Wangen), der das Entzünden der Funkenfeuer als Schwellenereignis zwischen Fasnacht und Fastenzeit deutet und dafür stichhaltige Belege nennt (Link zu Wiltsches Text am Ende dieses Artikels).

Tatsache ist, dass es diese Tradition nicht nur im schwäbisch-alemannischen Raum gibt, sondern dass sie in vielen mitteleuropäischen Ländern weitverbreitet ist. In manchen Gegenden in Österreich wird die Tradition dabei auf die Spitze getrieben: Damit der Winter auch richtige spektakulär abtritt, wird in die Puppe ein wenig Schwarzpulver „eingebaut“, im Wortsinne ein Spiel mit dem Feuer.

ANZEIGE

Haidgauer Funken mit Anlaufschwierigkeiten

Im Gegensatz zum Vorjahr, als die Funkenbauer in Haidgau, die ihren Funken jeweils bereits am Samstagabend bei Einbruch der Dunkelheit abbrennen, einen wettermäßigen Vorteil hatten, waren die Sonntagsfunken vom Wetter in diesem Jahr nicht benachteiligt. Ganz im Gegenteil, die Haidgauer Funkenbauer hatten echte Probleme, den wohl größten Funken auf Wurzacher Gemarkung in einen „Scheiterhaufen“ zu verwandeln. Weil es am Vortag noch geregnet hatte, wollte ihr kunstvoll aufgeschichteter Funken nicht richtig Feuer fangen, sondern produzierte erst einmal mächtige, senkrecht nach oben steigende Qualmwolken. Aber auch aus diesem Gebilde beim Sportplatz, in das die Haidgauer „Funkabuba“ seit Anfang Januar Einiges an Zeit für die Dorfgemeinschaft investiert haben, schlugen nach den Anlaufschwierigkeiten bald riesige Flammen. Und als die an einer Stange befestigte Strohpuppe nach gut einer halben Stunde im Flammenmeer verglühte, war die Stimmung unter den zahlreichen Besuchern bestens.

Der Schlesis-Funken stand bereits um 18.00 Uhr im Vollbrand

Ganz anders dagegen der Funken in Schlesis, der traditionell am Funkensonntagabend auf einem Hügel an der Gemeindegrenze zu Immenried abgebrannt wird. Der Immenrieder Theaterverein übernimmt dabei immer die Bewirtung der vielen Besucher. Dieser Funken stand bereits um 18.00 Uhr, fast noch bei Tageslicht entzündet, sofort in Vollbrand. So mancher Arnacher, der hinaus zum Hügel von Bauer Vetter wanderte, musste sich also beeilen, um von dem Spektakel noch etwas mitzuerleben.

ANZEIGE

In Ziegelbach-Bechtingers sogar auch noch ein Kinderfunken

In Ziegelbach-Bechtingers wiederum ging es gemächlicher zu: Dort wurde zunächst ein Kinderfunken abgebrannt, ehe der große Reisighaufen angezündet wurde, der sich dann auch nicht lange bitten ließ. Und da sich auch die Wissenschaft schon mit dem „Phänomen des Ins-Feuer-Schauen“ befasst hat – mit dem Ergebnis dass dies eine beruhigende Wirkung auf das Seelenleben des Menschen ausübt – war es natürlich logisch, dass die jeweils mehrere hundert Funkenbesucher friedlich miteinander feierten.

Weitere Funken wurden unter anderen in Geboldingen, in Gospoldshofen-Schwande und in Oberschwarzach abgebrannt.

Viele Bilder von den Funken in Haidgau (Samstag), Arnach-Schlesis (Sonntag) und Ziegelbach (Sonntag) in unserer Galerie.

ANZEIGE


BILDERGALERIE

Fotos: Ulrich Gresser

LESEN SIE HIERZU AUCH …

Heimatpfleger Stephan Wiltsche widerlegt die Mär von der Winteraustreibung

Oft fehlgedeutet: das Funkenfeuer

Region – Das Abbrennen von Reisighaufen oder kunstvoll aufgeschichteten sogenannten Funkenfeuern am Sonntag nach Aschermittwoch ist ein sehr alter Brauch. Das Lodern des gewaltigen Feuers nach dem Einbruch der Dunkelheit, verbunden mit dem Verbrennen einer Strohfigur, hat seine eigene Suggestionskraft. Der Brauch ist belegbar von mittelalterlichem Gepräge. Man trifft ihn vor allem in den ehemals katholischen Landschaften des Allgäus an, auch in Vorarlberg, Liechtenstein, dem Tiroler Oberland …

NEUESTE BEITRÄGE

Bad Wurzach
Am Sonntag, 11. Mai, um 16.00 Uhr auf dem Gottesberg

Festliches Konzert mit Trompete, Sopran und Orgel

Bad Wurzach – Das Trio Cantate e Musica konzertiert am Sonntag, 11. Mai, um 16.00 Uhr in der Wallfahrtskirche auf dem Gottesberg in Bad Wurzach. Das Trio besteht aus den drei Musikern: Timo Bossler (Trompete), Julia Küpfer-Hilgarth (Sopran) und Danaila Deleva (Orgel).
Sonntag, 11. Mai, 18.00 Uhr, Kursaal

Michael Porter präsentiert mit Symphonic Brassport „Best of Movie“

Bad Wurzach – Es wird der zweite Auftritt von Symphonic Brassport in Bad Wurzach sein: Die hochklassige Bigband um den aus Laupheim stammenden Schlagzeuger Michael Porter wird nach April 2022 wieder im Kursaal auftreten. Mit einem zu 90 % neuen Programm. Das Publikum kann sich wieder auf einen bunten Mix von Filmmusik freuen. Karten gibt es im Vorverkauf per Mail über rhythmpoint@web.de und an der Abendkasse. Saaleinlass ist ab 17.00 Uhr, das Konzert beginnt um 18.00 Uhr.
Im Pius-Scheel-Haus ab 11.00 Uhr

Ministranten verkaufen am Muttertag Kuchen

Bad Wurzach – Am morgigen Muttertag bieten die Minis von St. Verena Kuchen im Pius-Scheel-Haus an. Der Verkauf am 11. Mai findet von 11.00 Uhr bis 14.00 Uhr statt.
Konzert für jedermann

4er-Musig tritt am 16. Mai in der Reha-Klinik auf

Bad Wurzach (GH) – Am Freitag, 16. Mai, findet im Eingangsbereich der Reha-Klinik Bad Wurzach ein Konzert mit der „4er-Musig“ statt. Beginn: 19.30 Uhr.
Am Samstag, 10. Mai

Einladung zum Muttertagskonzert 

Eintürnen – Wir freuen uns, Euch in diesem Jahr wieder zu unserem Muttertagskonzert einladen zu dürfen. 
ANZEIGE

MEISTGELESEN

Bad Wurzach
Nachfolger von Franziskus

Der neue Papst heißt Leo XIV. – Es ist ein US-Amerikaner

Rom (rei) – Der neue Papst ist: Robert Francis Prevost aus den USA. Er wählte den Namen Leo XIV. Er ist 69 Jahre alt und gehört dem Augustinerorden an. Von 2015 bis 2023 war Robert F. Prevost Bischof von Chiclayo in Peru. Zuvor war er lange Jahre Missionar. Leo XIV. ist nach Franziskus, der aus Argentinien stammte, der zweite Papst aus Amerika. Die US-Kirche gilt tendenziell als konservativ. Geprägt ist Prevost sicherlich durch seine Jahre in Lateinamerika, wo lange die kapitalismuskritische …
Bei Kaiserwetter

Restaurant & Hotel „Truschwende 4“ feierte Zehnjähriges

Truschwende – Roland Ernle und Melanie Sonntag konnten sich freuen: Im Gegensatz zur Neueröffnung vor zehn Jahren zeigte sich beim Zehn-Jahres-Jubiläum Petrus von seiner Schokoladenseite, weswegen sich die Band „Mundart 2.0“ und die Gäste am 1. Mai im Biergarten bei viel Sonnenschein sehr wohlfühlten.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 3. Mai 2025
Brauchtum

In der Gemeinde Dietmanns gibt es drei Maibäume

Dietmanns – Der Sportverein Dietmanns stellte in Dietmanns einen der höchsten Maibäume in der Region auf, in Rupprechts taten dies am selben Abend die Männer der dortigen Dorfgemeinschaft und in Oberschwarzach setzten die Hobbyzieher die Tradition fort.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 4. Mai 2025
Vollausbau

Sanierte Ratperoniusstraße in Arnach freigegeben

Arnach – Die Sanierung der Ratperoniusstraße war eine der größten Baustellen der letzten Jahre  in Arnach. Nun wurde die sanierte Straße offiziell mit einem kleinen Festakt freigegeben.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 8. Mai 2025
Wegen Fahrbahndeckenerneuerung

Haidgauer Ortsdurchfahrt seit Montag, 5. Mai, gesperrt

Bad Wurzach-Haidgau – Das Regierungspräsidium Tübingen lässt ab Montag, 5. Mai, die Fahrbahndecke der Ortsdurchfahrt von Haidgau im Zuge der L 300 sanieren. Bis voraussichtlich 6. Juni ist die Ortsdurchfahrt voll gesperrt.

TOP-THEMEN

Bad Wurzach
Rom (rei) – Der neue Papst ist: Robert Francis Prevost aus den USA. Er wählte den Namen Leo XIV. Er ist 69 Jahre alt …
Arnach – Die Sanierung der Ratperoniusstraße war eine der größten Baustellen der letzten Jahre  in Arnach. Nun w…
Sindelfingen / Bad Wurzach – Nachdem sich die Bad Wurzacher Kegel-Damen für das Final Four des Württembergischen Poka…

Einzelhandel, Dienstleistungen und Handwerk in Allgäu-Oberschwaben

VERANSTALTUNGEN

Bad Wurzach