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Moor-Momente

Torffrei ins neue Jahr



Foto: NAZ
Nicht im Moor, aber für das Moor.

Bad Wurzach – Suchen Sie noch nach guten Vorsätzen für das neue Jahr? Dann hätten wir da etwas. Sie müssen sich dafür auch keine neue Sportkleidung anschaffen oder auf die Lieblingsschokolade verzichten. Es ist viel einfacher – werden Sie doch Moorschützer!

Mit dem Klimawandel haben wir eine der größten Krisen unserer Zeit zu bewältigen und uns bleibt nicht mehr viel Zeit, etwas dagegen zu tun. Moore sind bei der Suche nach Lösungen unsere Verbündeten. Weltweit speichern sie rund 600 Milliarden Tonnen Kohlenstoff, allein in Deutschland etwa 1,3 Milliarden Tonnen. Doch dazu müssen sie nass sein. Jedoch wurden in Deutschland im Laufe der Zeit ca. 95 Prozent aller ursprünglichen Moorflächen entwässert und zerstört. Ein Hektar entwässerter Moorboden erzeugt pro Jahr so viele Emissionen an Treibhausgasen wie ein Verbrenner-PKW bei 4,5 Erdumrundungen.

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Mit dem Klimaschutzgesetz hat sich Deutschland verpflichtet, bis zum Jahr 2045 Treibhausgasneutralität zu erreichen. Die Europäische Union hat sich im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommen bisher nur auf eine Klimaneutralität bis 2050 einigen können. Doch selbst zum Erreichen dieses Zieles müssten in Deutschland jährlich etwa 50.000 Hektar entwässerter Moorboden wiedervernässt werden. Dies erfordert große Veränderungen in der Land- und Forstwirtschaft auf Moorböden, Dialoge auf Augenhöhe mit allen Beteiligten und Zeit, die wir leider nicht haben. Doch jeder einzelne kann mithelfen.

In Deutschland werden pro Jahr mehrere Millionen Kubikmeter Torf für Pflanzensubstrate abgebaut, insbesondere in Niedersachsen. Zwar sank die Abbaumenge in den letzten Jahren, die gleichbleibende Nachfrage zerstört jedoch Moore in anderen Regionen, beispielsweise im Baltikum. Das Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung strebt einen vollständigen Verzicht auf Torf im Hobbygartenbau bis zum Jahr 2026 an. Die Verwendung im Erwerbsgartenbau soll hingegen erst Ende des Jahrzehnts weitgehend auslaufen. Dabei könnten wir mehrere Hunderttausend Tonnen an Kohlendioxid einsparen, wenn wir nur noch torffreie Erde verwenden würden.

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Steigen Sie deshalb um auf torffreie Erde, egal ob für Zimmerpflanzen, Balkon- oder Gartenpflanzen oder für den Friedhof. Torffreie Erden sind mittlerweile überall erhältlich. Fragen Sie außerdem beim Kauf von Pflanzen in Gärtnereien nach torffrei herangezogener Ware und verdeutlichen so den Anbietern die Notwendigkeit, auch hier den Wandel zu vollziehen. Sie werden dadurch nicht nur im Handumdrehen Moorschützer, sondern auch Hochwasser-, Arten- und Klimaschützer. Und Sie können sofort das gute Gefühl haben, mit Ihrer kleinen Maßnahme Großes zu bewirken. In diesem Sinne: Auf ein glückliches und torffreies Jahr 2024!




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