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Aus dem Gemeinderat

Starkregenrisikomanagement: Vorstellung der Gefährdungs- und Risiko-Analysen



Foto: Uli Gresser
Feuerwehr-Eimsatz beim Juni-Hochwasser.

Bad Wurzach – In der Sitzung vom 18. Oktober hat der Gemeinderat ein kommunales Starkregenrisikokonzept mit der Erstellung von Starkregengefahrenkarten beschlossen. Das Büro RBS Wave wurde von der Verwaltung mit der Erstellung der Starkregengefahrenkarten beauftragt.

Da es in den letzten Jahren wiederholt derartige Wetterphänomene gab und immer wieder gibt – und weil insbesondere erst vor wenigen Monaten sehr viele Ortschaften und auch die Stadt stark betroffen waren – rückt dieses Risikomanagement immer häufiger in den Vordergrund.

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Bürgermeisterin Alexandra Scherer erklärte anlässlich der Präsentation der ersten Ergebnisse durch das beauftragte Büro, dass der Rat und die Verwaltung an diesem Abend keine Wertung und keine Gewichtung vornehmen würden. Aber Fakt sei, dass es solche Starkregen-Ereignisse schon in einigen Gemeinden gegeben hat.

Johannes Thanner vom Stadtbauamt, zuständig fürs Gebäudemanagement, erklärte die drei Schritte der Analyse: Gefährdungsanalyse, Risikoanalyse und das daraus resultierende Handlungskonzept.

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Die Hälfte des Gemeindegebietes ist Risiko-Terrain

Michael Augenstein von der RBS wave GmbH erläuterte das Vorgehen. Das kommunale Starkregenrisikomanagement beinhaltet eine Fließweganalyse von Regenniederschlägen und daraus abzuleitende Erkenntnisse für Starkregengefahren im Gemeindegebiet.  Von den 182 Quadratkilometern Gemeindefläche sind starkregenrisikomanagementrelevant insgesamt rund 97 Quadratkilometer (ca. 8,75 qkm Siedlungsfläche und rund 88 kqm Außengebietsfläche wie Land und Forstwirtschaft mit Einzelanwesen) – also ziemlich genau die Hälfte.

Zunächst wird eine Gefährdungsanalyse erstellt, danach eine Risikoanalyse von gefährdeten Objekten (zum Beispiel Gebäude, Brücken usw.) durchgeführt und abschließend ein Handlungskonzept erarbeitet. Auf dem Handlungskonzept basieren konkrete Maßnahmen wie der Bau von Rückhaltebecken oder der Einbau von Verdohlungen mit größerem Durchmesser in den Gewässerläufen.

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Es werden 64 Karten erstellt

Bei der Gefährdungsanalyse wurden 15 Gebiete unter die Lupe genommen mit dem Ergebnis, dass 64 Starkregengefahrenkarten erstellt wurden, bei denen drei Parameter angelegt wurden. Es wurde dabei mit Überflutungsanimationen gearbeitet. „Diese Karten sind für die Verwaltung nun verfügbar.“

Diese fachlich fundierte Basis ermöglicht die richtigen Maßnahmen an der richtigen Stelle. Zudem können Erkenntnisse gewonnen werden über Bereiche, für die möglicherweise keine Maßnahmen definiert sind und umgesetzt werden können, was für die Bewohner heißt, dass hier Eigenvorsorge erforderlich ist.

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Kurt Miller Ortsvorsteher von Hauerz und FW-Gemeinderat für die beim letzten Hochwasser besonders betroffene Ortschaft fragte nach, ob diese Risikoanalyse auch für Privatobjekte gemacht werde. Augenstein verneinte dies, weil das zu aufwendig wäre. In Heidelberg habe man dafür einen Fonds gebildet, an den sich Berechtigte wenden können.

Bernhard Schad (FW) fragte, inwieweit das Wurzacher Ried bei der Analyse berücksichtigt worden ist. Dies sei nicht geschehen, die Hochwassergefahr beginne erst kurz vor der Stadt.

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Bürgermeisterin Scherer erklärte, dass bei einer Stiftungsratsitzung  des Naturschutzzentrums „Wurzacher Ried“ in der letzten Woche angemahnt wurde, dass unter anderem auch zum Thema Hochwasser und Biber dringend Gesprächsbedarf mit dem Regierungspräsidium und dem Umweltministerium bestehe, „weil das Thema uns unter den Nägeln brennt.“

Ortsvorsteher Kurt Miller mahnt

Noch einmal insistierte Kurt Miller: „In Hauerz muss schnellstmöglich etwas Konkretes gemacht werden. Die Anwohner haben berechtigte Anliegen. Wir müssen da etwas voranbringen.“

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Augenstein schätzte, dass in zwei bis drei Monaten die Risikoanalyse abgeschlossen werden kann. Mit dem Handlungskonzept rechnet er im kommenden Sommer.

Auch Marga Loritz (CDU) drängte darauf, dass bald ein Handlungskonzept erstellt wird: „Bauhofen wird regelmäßig überflutet.“ Sie und die Bürger erwarteten, dass das Konzept in naher Zukunft umgesetzt wird.

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Berthold Leupolz erwartet als Verantwortlicher für die Liegenschaften der Stadt, dass – aus den Erfahrungen der letzten Jahre – die neuralgischen Punkte rasch angegangen werden.

Auch Klaus Schütt (CDU) drängte auf eine rasche Handlung: „Der Bereich Parkstraße bis Achbergbrücke muss dringend untersucht werden. „Da sind Menschenleben in Gefahr.“
Uli Gresser




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